Freibad in Oberderdingen
Deutliche höhere Kosten für Rundumsanierung
Oberderdingen (kn) Die Rundumsanierung des Oberderdinger Freibads wird deutlich teurer als ursprünglich geplant. Das wurde in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats bekannt. In der Summe aller Posten ergeben sich für das Bad Mehrkosten von 997.000 Euro bei Gesamtkosten von rund 6,45 Millionen Euro. "Nach der Kostenfortschreibung vom 31. Mai 2019 liegen die konjunkturbedingten Mehrkosten gegenüber den Kostenschätzungen aus 2017 bei rund 583.000 Euro. Bedingt durch den geologischen Untergrund und die Notwendigkeit, das bestehende Betonbecken abzureißen, sind Mehrkosten von rund 200.000 Euro entstanden. Für das Kinderplanschbecken soll zusätzlich eine „Schlangenrutsche“ für rund 20.000 Euro beschafft werden", rechnete die Gemeinde die Mehrkosten zusammen. Im November 2018 war man noch von Kosten in Höhe von 5,44 Millionen Euro ausgegangen.
Spät erteilte Baugenehmigung
Dazu kommt ein zeitlicher Bau-Verzug von rund zwei Monaten aufgrund der fehlenden Baugenehmigung. Laut Projektplanung war der Baubeginn bereits vor vier Wochen vorgesehen. Jedoch habe das Landratsamt Karlsruhe den Start erst Anfang Juli genehmigt. Nun werde ein Baustatiker die Baugenehmigung schnellstmöglich prüfen, so dass Ende Juli, Anfang August mit den Bauarbeiten begonnen werden könne, so das Planungsbüro Knecht aus Ludwigsburg im Rat.
Vorgegebenes Ziel soll gehalten werden
Das Büro wolle trotz der Umstände aber das vorgegebene Ziel, im Mai 2020 mit den Bauarbeiten fertig zu sein, einhalten. Dies sei in Teilen sicher möglich, da einige Gebäude schon vor Mai 2020 fertiggestellt sein sollen. Außerdem hoffe man auf einen milden Winter, um in dieser Zeit einiges einholen zu können. Das Konzept des Planungsbüros sieht im neuen Freibad Oberderdingen die Farben Weiß, Blau und Anthrazit in Kombination mit Holz vor. Als Fassade soll eine rote HPL-Fassade (Hochdrucklaminatplatten) verwendet werden. Bei den Umkleiden ist angedacht, die Sponsoren zu verewigen und diesen Bereich farbig zu gestalten. Bereits 63 Prozent der Gewerke seien inzwischen vergeben, betonte die Gemeinde. Dies gebe Kostensicherheit. Die Dachabdichtungsarbeiten konnten bisher allerdings nicht vergeben werden, da kein Angebot vorlag.
Zuschüsse aus Ausgleichsstock von 1,5 Millionen Euro
Für die Sanierung des Freibades erhält die Gemeinde nach eigenen Angaben eine Finanzhilfe aus dem Ausgleichstock in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Aus dem Sponsoren- und Spendenpaket der Freibadfreunde Oberderdingen sollen zudem die Breitwellenrutsche mit rund 95.000 Euro, die Sprunganlage mit rund 50.000 Euro und die Schlangenrutsche für das Kinderplanschbecken mit rund 20.000 Euro finanziert werden. Für die langfristige Finanzierung der Investitionen hat die Gemeinde darüber hinaus einen Bausparvertrag über 3,7 Millionen Euroabgeschlossen und eine Soforteinzahlung über 1,5 Mio. Euro getätigt. Im Haushalt beziehungsweise der mittelfristigen Fortschreibung in den Jahren 2020/2021 ist der Eigenanteil der Gemeinde mit rund 835.000 Euro nachzufinanzieren, so die Verwaltung.
122.000 Euro für Stadtpark
Nachdem sich der Gemeinderat zudem für eine Nutzung des Freibadgeländes auch außerhalb der Badesaison ausgesprochen hatte, hat das Planungsbüro in der jüngsten Rats-Sitzung auch die Gestaltung des Stadtparks vorgestellt. Dort schlägt das Büro Knecht eine Abtrennung von Freibad und Stadtpark durch einen Zaun vor, der zu einem Teil fester Bestand der Freianlage sein soll. Der Zugang soll über zwei abschließbare Tore erfolgen. Ein Sand gestemmter Weg in Form einer Acht führt durch den Park, indem auch Sitzbänke installiert werden sollen. Das Beachvolleyballfeld und die Tischtennisplatten bleiben erhalten. Die voraussichtlichen Kosten werden bei rund 122.000 Euro netto einschließlich der Baunebenkosten liegen, teilte die Gemeinde mit.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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