Kieselbronn ist klimafreundliche Kommune
Ein Bürgermeister auf dem E-Bike

Vor dem Rathaus Kieselbronn nimmt Bürgermeister Heiko Faber (links) die Bilanz von der Geschäftsführerin des ebz, Edith Marqués Berger (zweite von links) entgegen. Mit dabei sind Klimaschutzmanagerin Lisa Andes und der Leiter der Kommunalberatung, Björn Ehrismann.

 | Foto: ebz
  • Vor dem Rathaus Kieselbronn nimmt Bürgermeister Heiko Faber (links) die Bilanz von der Geschäftsführerin des ebz, Edith Marqués Berger (zweite von links) entgegen. Mit dabei sind Klimaschutzmanagerin Lisa Andes und der Leiter der Kommunalberatung, Björn Ehrismann.

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Enzkreis/Kieselbronn (kn) Für 23 der 28 Enzkreis-Gemeinden hat die Kommunalberatung des Energie- und Bauberatungszentrums Pforzheim/Enzkreis (ebz) einen Energie- und CO2-Bericht erstellt. Dieser Tage nahm Kieselbronns Bürgermeister Heiko Faber die Bilanz seiner Gemeinde entgegen. Als eine der ersten Kommunen hatte Kieselbronn bereits 2017 den Klimaschutzpakt des Landes unterschrieben. Damit bekennt sich die Gemeinde zu den Klimazielen Baden-Württembergs und einer klimaneutralen Verwaltung bis zum Jahr 2040. Der Energieverbrauch der kommunalen Liegenschaften ist mit einem Prozent im Vergleich zum Gesamtverbrauch der Kommune bereits äußerst gering. Dies ist unter anderem auf die fast flächendeckende Umstellung der Straßenbeleuchtung mit 398 Lichtpunkten auf LED-Leuchten zurückzuführen, die in Kieselbronn 2010 im Rahmen eines Pilotprojekts umgesetzt wurde. Dazu kommen Maßnahmen zur energetischen Ertüchtigung kommunaler Gebäude.

Bürgermeister auf dem E-Bike

Ein Konzept für die Wohnbauentwicklung im Gebiet Reible befindet sich derzeit in Planung. Dabei sollen gleichermaßen ökologische und ökonomische Aspekte beachtet werden. Bei über 100 geplanten neuen Wohneinheiten soll hier nach dem Wunsch der Gemeinde und dem Investor auch ein E-Car-Sharing-Konzept integriert werden. Auch Faber selbst bekennt sich zum Energiesparen. „Wenn ein Termin in einer Entfernung von bis zu zehn Kilometern stattfindet, fahre ich, soweit es das Wetter zulässt, nach Möglichkeit fast immer mit dem E-Bike:" Er wünsche sich jedoch vor allem in der Stadt mehr sichere öffentliche Abstellplätze für E-Bikes und hochwertige Fahrräder. Das Angebot an adäquaten Stellplätzen für teure Räder sei noch ausbaufähig. Ideal wäre es slaut Faber zwei Pkw-Stellplätze in einer Tiefgarage umzuwidmen und darauf entsprechende sichere Verwahrmöglichkeiten für die Bikes zu schaffen. Edith Marqués Berger, Geschäftsführerin im ebz, unterstützt die Überlegungen zur nachhaltigen Mobilität: „Gerade die Verkehrswende steckt noch in ihren Anfängen. Die Zulassungszahlen steigen immer noch, ebenso die Emissionen im Bereich Verkehr. Das ist die größte Herausforderung der nächsten Jahre, aber jeder kann seinen Beitrag leisten und im Kleinen mal anfangen.“

Bei Photovoltaik und Biomasse besteht noch Ausbaupotential

Und das scheint auf die Bürger abzufärben: Der Endenergiebedarf in Kieselbronn pro Einwohner (ohne Verkehr) ist mit 12.123 kWh geringer als der Durchschnitt von Baden-Württemberg mit 17.839 kWh. Auch die CO2-Emissionen pro Kopf liegen mit 4,8 Tonnen weit unter dem Landesdurchschnitt von neun Tonnen. Bei der lokalen Erzeugung von erneuerbarem Strom liegt Kieselbronn unter dem Mittel in Baden-Württemberg und Deutschland, bei Wärme leicht darüber. Vor allem für Photovoltaik und Biomasse besteht noch Ausbaupotential.

Die Privathaushalte weisen den größten Anteil beim Energieverbrauch der Gemeinde auf und liegen sowohl beim Strom- und Wärmeverbrauch als auch bei den Treibhausgas-Emissionen über dem Durchschnittswert des Landes.  Lisa Andes, Klimaschutzmanagerin im ebz, will Abhilfe schaffen: „Gerade für Eigentümer von Gebäuden mit älterer Heizungstechnik und Bauherren von Neubauten ist eine Beratung sinnvoll, um zu erfahren, wie gesetzliche Vorgaben erfüllt werden können. Häufig können dafür auch Fördermittel eingesetzt werden, da helfen unsere Energieberater weiter.“

Weitere Informationen unter www.ebz-pforzheim.de.

Mehr Artikel auf unserer Themenseite Klimawandel im Kraichgau.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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