Am 10. September
Enzkreis-Gemeinden beteiligen sich am ersten bundesweiten Warntag

Region (enz/stp) Am 10. September findet der erste bundesweite Warntag statt. In ganz Deutschland werden Warn-Apps piepen, Sirenen heulen und Rundfunkanstalten ihre Sendungen unterbrechen. Auch die Stadt Pforzheim und der Enzkreis werden an der Aktion teilnehmen. So beteiligen sich unter der Koordination des Sachgebiets Bevölkerungsschutz im Landratsamt dieses Jahr die Kommunen Birkenfeld, Eisingen, Engelsbrand, Friolzheim, Ispringen, Kämpfelbach, Königsbach-Stein, Neuhausen, Ölbronn-Dürrn, Ötisheim, Sternenfels, Straubenhardt, Tiefenbronn, Wiernsheim, Wimsheim und Wurmberg. „Wenn Gefahr droht sind frühzeitige Warnungen der Bevölkerung besonders wichtig. Voraussetzung dafür ist, dass die Bürgerinnen und Bürger mit dem Warnsystem vertraut sind“, erklärt dazu Carsten Sorg, Kreisbrandmeister im Enzkreis.

Verhaltenstipps über Radio

„In Pforzheim werden 40 Sirenen von der Integrierten Leitstelle für Pforzheim und Enzkreis ausgelöst“, erläutert Sebastian Fischer, Feuerwehrkommandant und Amtsleiter für Bevölkerungs- und Katastrophenschutz, die Maßnahmen in der Stadt. „Dabei hat das Sirenensignal einen Weckeffekt.“ Weitere Informationen zur Gefahrenlage mit Verhaltenstipps werden dann im Radio bekanntgegeben, so Sebastian Fischer. Auch über die Warn-App NINA werden Warnmeldungen bei außergewöhnlichen Gefahrensituationen verbreitet. „Diese Warnmöglichkeit haben wir in der Vergangenheit bei Evakuierungen nach Bombenfunden und nach einem teilweisen Ausfall der Trinkwasserversorgung in Würm auch genutzt“, erläutert der für die Sicherheit zuständige Erste Bürgermeister Dirk Büscher.

Im Ernstfall zählt jede Sekunde

Bund und Länder haben im Rahmen der Innenministerkonferenz 2019 beschlossen, ab dem Jahr 2020 jährlich an jedem zweiten Donnerstag im September einen bundesweiten Warntag durchzuführen. „Wer rechtzeitig gewarnt wird und weiß, was in Gefahrensituationen zu tun ist, kann sich und anderen im Notfall besser helfen“, betont auch Wolfgang Herz, zuständiger Dezernent für den Bevölkerungsschutz im Enzkreis. „Wir wollen uns bestmöglich vorbereiten und die Bevölkerung einbeziehen. Denn im Ernstfall zählt jede Sekunde.“
Eine Warnung der Bevölkerung kann beispielsweise bei Naturgefahren wie Hochwasser, Überschwemmungen, gefährlichen Wetterlagen oder Waldbränden erfolgen. Auch bei Unfällen in Chemiebetrieben oder bei Austritt von radioaktiver Strahlung bzw. biologischen Giften kann es nötig sein, dass die Bevölkerung schnell gewarnt und informiert werden muss.

Warnung startet um 11 Uhr

Die bundesweite Probewarnung wird über alle an das Modulare Warnsystem (MoWaS) angeschlossene Warnmittel, wie Radio, Fernsehen, die Warn-App NINA und weiterer Warn-Apps pünktlich um 11 Uhr ausgelöst werden. „Auch die Gemeinden im Enzkreis, die über Sirenen verfügen, sind daran angeschlossen“, so der Kreisbrandmeister. Vorrangiges Ziel sei es, die Bürgerinnen und Bürger noch stärker für das wichtige Thema Warnung der Bevölkerung zu sensibilisieren und ihnen Informationen zu Hintergründen, Abläufen, Warnkanälen und Handlungsempfehlungen an die Hand zu geben. „Nur wer eine Warnmeldung wahrnimmt und einordnen kann, kann sich in Gefahrensituationen richtig verhalten und sich und seine Familie schützen“, sind sich die Verantwortlichen in Stadt und Enzkreis sicher.

Bund und Länder bereiten den Warntag in Abstimmung mit den kommunalen Spitzenverbänden und den Kommunen vor. Dass der Bedarf zur Warnung der Bevölkerung vor Gefahrensituationen gegeben ist, zeigen auch die Zahlen der Warnmeldungen, die über das satellitengestützte modulare Warnsystem (MoWaS) eingehen. Demzufolge sind in Baden-Württemberg im Jahr 2020 bisher bereits 116 Warnmeldungen eingegangen.
Weiterführende Informationen zum Warntag, in welchen Fällen, von welchen Behörden und auf welchen Wegen die Bevölkerung gewarnt wird, finden sich auf der Website www.bundesweiter-warntag.de.

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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