Bürgermeisterwahl in Sulzfeld
"Freude, Dankbarkeit und Demut"

Der neue Bürgermeister in Sulzfeld: Simon Bolg (links), hier mit dem Kommandanten der Sulzfelder Feuerwehr.
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  • Der neue Bürgermeister in Sulzfeld: Simon Bolg (links), hier mit dem Kommandanten der Sulzfelder Feuerwehr.
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Sulzfeld (hk) Simon Bolg, der 36-jährige Leiter des Ordnungsamtes im Brettener Rathaus, steht in den kommenden acht Jahren an der Spitze der rund 5.000 Einwohner zählenden Gemeinde Sulzfeld. Mit einem klaren Sieg entschied Bolg am vergangenen Sonntagabend die Bürgermeisterwahl für sich und erreichte mit 55,1 Prozent der Stimmen die absolute Mehrheit. Damit ließ der Sulzfelder die Kandidaten Heiko Röth (26,5 Prozent), Volker Geisel (15,5 Prozent) und Silke Sprenger-Dieffenbacher (2,7 Prozent) klar hinter sich. Insgesamt gaben 2.595 der 3.960 Wahlberechtigten ihre Stimme ab, was einer Wahlbeteiligung von rund 65 Prozent entspricht.

Andrea Schwarz, Grünen-Landtagsabgeordnete, ermutigte in ihrer Glückwunsch-Ansprache in der Ravensburghalle diejenigen, die Bolg nicht gewählt haben, ihm als Amtsinhaber offen zu begegnen und ihm ihr Vertrauen zu schenken, denn sie sei überzeugt, dass Bolg sich engagiert für Sulzfeld einsetzen werde. Im Gespräch mit der Brettener Woche/kraichgau.news bekräftigte Bolg dies. Er sehe sich in der Verantwortung, alle Bürgerinnen und Bürger unabhängig von ihrer Wahlentscheidung mitzunehmen und Gräben zuzuschütten. "Ich möchte, dass sich jeder in unserer Gemeinde gehört und vertreten fühlt. Deshalb reiche ich allen die Hand, um gemeinsam Lösungen zu finden, die im besten Interesse unserer Gemeinde Sulzfeld liegen", betonte Bolg.

FDP-Landtagsabgeordneter Jung: "Fest der Demokratie"

Einige politische Vertreter hatten sich am Sonntagabend überrascht über den doch deutlichen Sieg Bolgs gezeigt. So sagte der CDU-Landtagsabgeordnete Ansgar Mayr, er habe bei mehreren Kandidaten mit einer Stichwahl gerechnet. Auch der FDP-Landtagsabgeordnete Christian Jung räumte ein, sich getäuscht zu haben. Auch er habe mit einer Stichwahl gerechnet. Es sei aber auch gut für die anderen Kandidaten, dass bereits nach dem ersten Wahlgang Klarheit herrsche. Jung lobte die hohe Wahlbeteiligung und sprach von einem „Fest der Demokratie“. Auf die Frage nach der Deutlichkeit des Wahlergebnisses meinte Bolg gegenüber der Brettener Woche, dass dies wohl auf eine Kombination verschiedener Faktoren zurückzuführen sei.

Zum einen nannte Bolg seine Verwaltungsausbildung und -erfahrung, die den Sulzfeldern das Vertrauen gegeben habe, bei einem Fachmann gut aufgehoben zu sein. "Zum anderen brenne ich für meine Heimatgemeinde. Ich denke, dass ich im Wahlkampf deutlich gemacht habe, dass ich mich mit Herzblut für die Belange unserer Gemeinde einsetzen möchte", so Bolg.

Gemeindewahlausschuss hat Ergebnis bestätigt

Als das Wahlergebnis feststand, habe er sich überwältigt gefühlt von einer Mischung aus Freude, Dankbarkeit für das Vertrauen der Bürger und Demut angesichts der großen Herausforderung, die anstehenden Themen in Sulzfeld anzupacken. Innerlich habe er schon gespürt, in welche Richtung das Wahlergebnis gehen könnte, sagte Bolg mit einem Lachen, "aber die Gewissheit kam natürlich erst einige Zeit später." Am Montag war der Gemeindewahlausschuss in Sulzfeld zusammengetreten, um das Ergebnis zu bestätigen.

"Hochmotiviert, mit engagiertem Team zusammenzuarbeiten"

Bolg hat bereits Ideen, welche Themen dringend angegangen werden müssen. Ein besonderes Anliegen sei ihm die Sicherung der ärztlichen Versorgung im Ort. Als Bürgermeister wolle er Rahmenbedingungen schaffen, um junge Ärzte zu motivieren, sich in Sulzfeld niederzulassen. "Wir müssen dafür sorgen, dass die Nachfolge der Ärzte, die in den Ruhestand gehen, gesichert ist. Eine solche Maßnahme würde uns zunächst kein Geld kosten, wäre aber für unsere Gemeinde von großer Bedeutung", so Bolg im Gespräch mit der Brettener Woche. Ein weiterer Schwerpunkt werde sicherlich der Gemeindehaushalt sein. Bürgermeister-Stellvertreter Ulrich Fischer will laut Bolg den Haushalt im Oktober einbringen und "ich möchte nach Möglichkeit Akzente setzen, damit wir auch im nächsten Jahr handlungsfähig sind", so Bolg.

Besonders freue er sich nun darauf, das Rathausteam und die anderen städtischen Mitarbeiter, darunter die Erzieherinnen und das Team vom Bauhof, endlich persönlich kennenzulernen. "Im Wahlkampf war ich Einzelkämpfer. Jetzt bin ich hoch motiviert, mit diesem engagierten Team im Rathaus zusammenzuarbeiten." Er lege großen Wert auf einen offenen und kommunikativen Stil auf Augenhöhe, wie auch jetzt als Leiter des Ordnungsamtes in Bretten. "Ich bin zuversichtlich, dass wir auch die anspruchsvollen Aufgaben unter teilweise schwierigen Rahmenbedingungen erfolgreich meistern werden. Schließlich sitzen wir alle in einem Boot und kommen nur voran, wenn wir gemeinsam vorwärts paddeln."

Mehr zu den Kandidaten und der Wahl finden Sie auf unserer Themenseite.

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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