Bürgermeister Thomas Nowitzki setzt sich für Erhalt ein
Grabmal der Familie August Aschinger in Berlin
Oberderdingen/Berlin (kn) Bei seinem Besuch Ende Oktober 2020 in Berlin traf sich Bürgermeister Thomas Nowitzki mit dem Wahlkreisabgeordneten Axel E. Fischer MdB (CDU), dem ehemaligen Korrespondenten des ARD-Hauptstadtstudios Frank Wahlig und dem Kirchhofsverwalter und Landschaftsarchitekten Thomas Höhne auf den Luisenkirchhöfen in Berlin –Charlottenburg. Anlass für das gemeinsame Treffen auf dem Friedhof war der Erhalt und die angemessene Präsentation des Grabmals der Familie August Aschinger in Berlin.
Denkmal wurde von der Grabstelle entfernt
Vor Ort konnte sich die Besucher ein Bild vom Zustand des Grabmals der Familie August Aschinger machen. Die ursprüngliche Grabstelle, in der August Aschinger 1911 und fünf seiner Familienangehörigen beerdigt wurden, gibt es heute noch. Sie ist nicht wieder belegt worden. Das Denkmal jedoch wurde von der Grabstelle entfernt und befindet sich rund 400 Meter entfernt auf dem 17 Hektar großen Friedhof mit grünem Landschaftspark. Mittlerweile ist es mit wetterbedingten Verschmutzungen behaftet und Buchstaben der Aufschrift fehlen.
Beim gemeinsamen Treffen waren sich Bürgermeister Thomas Nowitzki und Kirchhofsverwalter und Landschaftsarchitekt Thomas Höhne einig. Das Grabmal des Ehrenbürgers der Gemeinde Oberderdingen und Besitzers der einstigen Gastro-Dynastie in Berlin und dessen Familie, August Aschinger, muss erhalten bleiben und entsprechend auf dem Luisenkirchhof präsentiert werden muss.
Ernennung zu Ehrengrab
Kirchhofsverwalter und Landschaftsarchitekt Thomas Höhne wird nun der Gemeinde Oberderdingen einen Vorschlag über die Gestaltungs- und Erhaltungsmöglichkeiten des Grabmals unterbreiten. Danach muss geklärt werden, inwieweit sich die Gemeinde Oberderdingen dabei einbringen kann und ob die Grabstätte mittels Förderung in der Hauptstadt zu einem Ehrengrab ernannt werden kann.
Im Frühjahr 2020 ist Manfred Aschinger, bei einem geplanten Berlin-Besuch, der schlechte Zustand des Grabmals der Familie Aschinger in Berlin aufgefallen. Der entfernte Verwandt aus Linz und Mitglied der Aschinger-Freunde-Oberderdingen hat daraufhin Bürgermeister Thomas Nowitzki darauf aufmerksam gemacht. Er teilte ihm auch mit, dass die Friedhofsverwaltung beabsichtigte die Grabstätte der Familie August Aschinger aufzugeben.
Bild vor Ort gemacht
Daraufhin nahm Bürgermeister Thomas Nowitzki mit dem Wahlkreisabgeordneten Axel E. Fischer MdB (CDU) Kontakt auf und schilderte ihm den Sachverhalt. Ziel ist es das Grabmal der Familie August Aschinger in Berlin zu erhalten. Der Wahlkreisabgeordnete vermittelte dem Schultes aus Oberderdingen den Korrespondenten des Hauptstadtstudios Frank Wahlig. Dieser machte sich vor Ort ein erstes Bild und kontaktierte den Friedhofsverwalter und Landschaftsarchitekten Thomas Höhne der Luisenkirchhöfe in Berlin.
Die Geschichte von August Aschinger, des zweiten Ehrenbürgers, führt nach Berlin. Dorthin war August Aschinger (1862 – 1911) um 1880 mit seinem Bruder Karl (1855 – 1909) ausgewandert. Seine erste „Bierquelle“ wurde im Jahre 1892 am Köllnischen Markt eröffnet. Schon bald besaßen die Brüder 31 Stehbierhallen; hinzu kamen 15 Konditoreien, 8 Restaurants, 20 Verkaufsstellen. Als AG stieg Aschinger in die Hotellerie ein und avancierte zu Europas größtem Gastronomiebetrieb.
Ehrenbürgerrecht für Wohltätigkeit
Immer wieder besuchten die Brüder ihre Heimat. Sie ließen für ihre Eltern in Oberderdingen ein stattliches Grabmal errichten, das auf Dauer erhalten werden sollte. Erst ein Jahr später, am 8. April 1910, konnte das Grabmal eingeweiht werden. Bürgermeister Wilhelm Burger verlieh August Aschinger noch im selben Jahr das Ehrenbürgerrecht für seine Wohltätigkeit. August verstarb kurz darauf, am 28. Januar 1911 in Berlin, an einer Lungenentzündung. Nach dem Krieg wurde das Vermögen der Firma im Osten der nun geteilten Stadt beschlagnahmt.
Bereits seit den 1920er-Jahren gehörte das Geburtshaus von August und Karl Aschinger der Gemeinde. Es wurde zunächst zu Wohnzwecken verwendet und ist im Jahr 2002 saniert worden. Das zweigeschossige, giebelständige Haus wurde zu einem Museum mit Galerie umgebaut. Das Museum zeigt eine Dauerausstellung, die Leben und Werk von August Aschinger, Heinrich Blanc und Karl Fischer sowie deren Firmen E.G.O und BLANCO würdigt. In der ehemaligen Scheune finden wechselnde Kunstausstellungen regionaler und überregionaler Künstlerinnen und Künstler statt.
Autor:Havva Keskin aus Bretten |
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