Hochwasserschutz ist auch Selbstschutz: Sandsackaktion in Gondelsheim
Im Juni 2013 hatte das Wetter Gondelsheim übel mitgespielt. Hab und Gut standen damals bei vielen Anwohnern des Saalbach tief im Wasser, der Schaden war zum Teil erheblich.
Gondelsheim (kn) Im Juni 2013 hatte das Wetter der Gemeinde Gondelsheim übel mitgespielt. Hab und Gut standen damals bei vielen Anwohnern des Saalbachs tief im Wasser, der Schaden war zum Teil erheblich. Für Bürger, die ihr Eigentum vor dem nächsten Stark- oder Dauerregen mit Überschwemmungen schützen wollen, hatte die Gemeinde am vergangenen Samstag, 13. April, auf dem Firmengelände von Frank Hiemann im Gewerbegebiet ‚Altenwingert wichtiges Material bereitgestellt: Leere Sandsackhüllen, Schaufeln, Sand und eine Abfüllvorrichtung.
Hilfe zur Selbsthilfe in Gondelsheim
Hilfe beim Befüllen der Säcke boten Firmenchef Hiemann mit Familie sowie ein Mitarbeiter des Bauhofs Gondelsheim. 30 Sandsäcke durfte so jeder Gondelsheimer kostenlos mit nach Hause nehmen. „Man hat einen Nerv der Bevölkerung getroffen“, sagte Bauunternehmer Hiemann zufrieden. „Das ist ein Teil des selbstgemachten Hochwasserschutzes in Gondelsheim“, fügte Bürgermeister Markus Rupp hinzu, und kündigte gleichzeitig in Kürze für die Bürger eine Info-Veranstaltung der Gemeinde im Bürgersaal an. Denn Maßnahmen in privaten Gebäuden wie Innenabdichtungen, Rückstauklappen und Abwasserhebeanlagen könnten dabei helfen, dass das Wasser nicht in das Haus eindringe, so Rupp. Ebenso schützten hochwassersichere Türen und Fenster wie auch Damm-Tafeln (Schotts) das Eigenheim.
Vorgehen nach Einsatzplan
Aber auch die Gemeinde ist nach Angaben des Bürgermeisters in Sachen Hochwasserschutz bisher nicht untätig gewesen. So sei das Hochwasserrückhaltebecken Lohrgraben saniert und der Einlauf des Riedgrabens neu konzipiert worden. Zudem könnten am Saalbach und im Bruch bei Bedarf Dammbalkensysteme von Bauhof oder Feuerwehr eingebaut werden. Dies geschehe laut Rupp nach einem Einsatz- und Rettungsplan, der auf Daten der Saalbachpegel in Gondelsheim und Bretten sowie auf Pegeldaten aus dem Ried- und Bruchgraben basiere.
"Das bringt Millionen-Investitionen mit sich"
Mit einer Gondelsheimer Hochwasser-App, die jeder herunterladen kann, werde die Bevölkerung zudem über Hochwasserlagen frühzeitig informiert, erklärte Rupp die Konzeption weiter. „Damit kann jeder Gondelsheimer relativ frühzeitig Vorkehrungen zum Selbstschutz ergreifen“. Das Ortsoberhaupt verweist auch auf die jüngste Maßnahme, die den Starkregen vor dem Bruchweg in eine Rinne mit Überleitung in den Bruchgraben kanalisieren soll. „Wir sind deutlich weiter als beim Hochwasser 2013“, ist sich Rupp sicher. So stünden die Planungen für weiteren baulichen Hochwasserschutz am Saalbach kurz vor ihrer Finalisierung. "Das bringt aber Millionen-Investitionen mit sich und kann nur Schritt für Schritt realisiert werden", betont Rupp.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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