Kaiserstraße bald schienenfrei
Karlsruher Gemeinderat gegen Änderung an Straßenbahn-Plan

Karlsruhe (dpa/lsw)  Der Karlsruher Gemeinderat hat einen Verbleib der Straßenbahnschienen in der Fußgängerzone nach Beginn des Tram-Betriebs im Tunnel abgelehnt. Grüne, Linke und AfD wollten am Dienstag durchsetzen, dass die bisherige Situation auch nach der für Mitte 2021 geplanten Verlagerung des Verkehrs unter die Erde vorübergehend erhalten bleibt. Sie wollten damit die Möglichkeit offen halten, künftig weiterhin Bahnen durch die Kaiserstraße fahren zu lassen. Am Ende der Debatte bestätigten die Stadträte mehrheitlich die bereits im Bürgerentscheid von 2002 festgelegte Entfernung der oberirdischen Gleise. Die Kaiserstraße soll zu einer vollwertigen Fußgängerzone aufgewertet werden.

"Finanzielle Risiken erheblich"

Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) warnte die Antragsteller in der Debatte eindringlich vor negativen Folgen ihres Plans. Im Bürgerentscheid, in allen Planungen und in den Förderbescheiden sei der Abbau der Schienen fester Bestandteil. Die finanziellen Risiken seien erheblich. Zuschüsse im dreistelligen Millionenbereich könnten wegfallen.

Ausreichende Kapazität?

Die Antragsteller argumentierten, dass der Straßenbahntunnel keine ausreichende Kapazität für den Verkehrsbedarf der Zukunft habe. Dem widersprach Mentrup mit Blick auf den zweiten Teil der Kombilösung, den Umbau der Bundesstraße 10 südlich der Innenstadt. Ein Teil des Straßenbahnverkehrs werde künftig dort auf einer neuen Trasse abgewickelt. Der größte Teil des Autoverkehrs wird dort in einen Tunnel verlagert, der Ende 2021 fertig sein soll.

Das mindestens 1,3 Milliarden Euro teure Verkehrsprojekt Kombilösung soll im nächsten Jahr fertig werden. Die Karlsruher Bevölkerung hatte dem Vorhaben 2002 in einem Bürgerentscheid zugestimmt.

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Kraichgau News aus Bretten

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