Infolge eines Sturmschadens sind in Kieselbronn seit anderthalb Wochen mehrere Telefonleitungen tot
Kein Anschluss unter der Rathausnummer

Seit anderthalb Wochen ohne Festnetzanschluss: Im Kieselbronner Rathaus wird momentan mit E-Mail und Privathandys improvisiert. | Foto: ch
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KIESELBRONN (ch) „Bei Euch ist die ganze Zeit belegt, was ist da los?“ Solche und ähnliche Beschwerden von Kieselbronner Bürgerinnen und Bürgern, die vergeblich versucht haben, ihr Rathaus telefonisch zu erreichen, bekommt der Kieselbronner Kämmerer Wolfgang Grun in letzter Zeit öfters zu hören. Seit zehn Tagen ist das Festnetz der Gemeindeverwaltung praktisch außer Betrieb.

Rathaus tappt im Dunkeln

Es fing an am Montag, 10. Februar, als ohne Vorwarnung zwei der vier Telefonleitungen im Rathaus plötzlich tot waren, erinnert sich der Kämmerer. Die beiden verbliebenen Anschlüsse funktionierten zunächst noch mit Unterbrechungen, fielen dann aber eine Woche später ebenfalls aus. „Ein Bürger wollte sich sogar beim Bürgermeister persönlich über die mangelnde Erreichbarkeit beschweren“, erzählt Wolfgang Grun. „Aber wir konnten ihm nicht wirklich weiterhelfen.“ Die Gemeindeverwaltung tappte bis vor Kurzem hinsichtlich der Ursachen selbst im Dunkeln.

Späte Information durch Telekom

Erkundigungen von Rathausmitarbeitern beim Kieselbronner Telefonanbieter „1&1 Versatel“ brachten keine Aufklärung. Dem Netzbetreiber war anfangs keine Störung bekannt. Es dauerte ganze acht Tage, bis am vergangenen Dienstag überraschend eine E-Mail der Deutschen Telekom im Rathaus einging mit dem lapidaren Hinweis: „Es liegt aktuell eine technische Störung in unserem Netz vor.“ Was den Kieselbronner Bürgermeister Heiko Faber zu dem Kommentar veranlasste: „Das wussten wir zu dem Zeitpunkt bereits selber.“

Ursache Sturmtief „Sabine“

Inzwischen hat die Brettener Woche/kraichgau.news noch einmal bei „1&1 Versatel“ nachgefragt und erfahren, dass für den Ausfall „ein Kabelschaden im Netz der Telekom in Folge des Sturmtiefs Sabine“ verantwortlich ist. Allerdings könne man „zurzeit noch nicht absehen, ab wann alle Dienste wieder vollumfänglich zur Verfügung stehen werden“, teilt „1&1 Versatel“ mit. In der E-Mail der Telekom hatte es zuvor geheißen: „Doch keine Sorge: Wir kümmern uns bereits intensiv um die Fehlerbehebung, damit Sie Ihren Anschluss so schnell wie möglich wieder uneingeschränkt nutzen können.“ Davon hat man in Kieselbronn noch nichts bemerkt. „Wir haben keinen offiziellen Kontakt zur Telekom“, sagt der Bürgermeister. Ansprechpartner sei der Telefonanbieter "1&1 Versatel".

Kein flächendeckender Ausfall

Nach Informationen des Kämmerers ist Kieselbronn nicht flächendeckend betroffen: „Viele Bürger haben von der Störung noch gar nichts mitbekommen.“ Auch im benachbarten Pforzheimer Stadtteil Eutingen sowie im Mühlacker Stadtteil Enzberg sind nach seiner Kenntnis nur einzelne Anschlüsse ausgefallen. Wie der Bürgermeister, der seine Dienstgespräche momentan von seinem privaten Handy abwickelt, versuchen laut Wolfgang Grun auch die meisten Rathausmitarbeiter, mit ihren privaten Mobiltelefonen den Festnetzausfall so gut wie möglich zu überbrücken.

Eine Prise Humor

Grun bittet zugleich um Verständnis, dass die Gemeindeverwaltung bis auf Weiteres nur per E-Mail unter info@kieselbronn.de oder durch persönliche Vorsprache im Rathaus erreichbar ist. Zugleich nimmt er die Ausnahmesituation auch mit einer Prise Humor: Ein Vorteil sei immerhin, dass man konzentriert arbeiten könne, ohne ständig von Telefonanrufen aus dem Konzept gebracht zu werden.

Den Folgebericht lesen Sie hier

Autor:

Chris Heinemann aus Bretten

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