Kraichtal: Polizeichef Clemens Messing verabschiedet

Clemens Messing (Zweitervon links) mit seiner Ehefrau Sabine sowie Bürgermeister Ulrich Hintermayer (Zweiter von rechts) und Gerd Volland bei seiner offiziellen Verabschiedung. | Foto: sn
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Der Kraichtaler Polizeichef Clemens Messing wurde jetzt in einer Feierstunde verabschiedet. Mit ihm geht "eine echte Größe".

Kraichtal (sn) Unter Beifall steht der Kraichtaler Polizeichef Clemens Messing von seinem Stuhl auf, durchquert den kleinen Raum im Dachgeschoss des Münzesheimer Feuerwehrhauses und stellt sich hinter das Rednerpult. Rund 30 Menschen sitzen in den Stuhlreihen vor ihm, darunter auch Bürgermeister Ulrich Hintermayer, Vertreter der Stadtverwaltung, der Bad Schönborner Revierleiter und gute Freund, Gerd Volland, und natürlich seine Frau.

Berufseinstieg in der RAF-Zeit

Messing ist ein ruhiger und überlegter Mensch, hinter dessen zwischenzeitlich ergrauten Schläfen jedoch ein scharfer Verstand arbeitet. Begonnen hat er seine Laufbahn in den dunklen Jahren des deutschen Herbstes bei der Bereitschaftspolizei in Bruchsal und Lahr. Es waren jene Jahre, in denen die Bedrohung durch den innerdeutschen Terrorismus der RAF ihren Höhepunkt erreichte. Nach einiger Zeit bei der Verkehrspolizei Heidelberg wechselte er an die Polizei-Hochschule nach Villingen-Schwenningen. 1983 stieß er schließlich zur Karlsruher Polizei und dem dortigen Personenschutz.

"Mykonos-Morde" blieben Messing im Gedächtnis

Fortan sorgte er für die Sicherheit von Politikern und Bundesanwälten. Besonders gut sind Messing die Prozesstage im Nachgang der Mykonos-Morde im Gedächtnis geblieben. Damals, am 17. September 1992, wurden im griechischen Restaurant „Mykonos“ in Berlin vier iranisch-kurdische Exilpolitiker im Auftrag des iranischen Geheimdienstes erschossen. Der anschließende Prozess zog bis dahin nie dagewesene Sicherheitsmaßnahmen nach sich – Messing war ein Teil davon.

Bergwanderungen auf die Zugspitze

Im Jahr 2000 bewarb er sich dann auf den offenen Posten des Kraichtaler Revierleiters. Und zwar nicht, um mehr Ruhe im Beruf zu haben, sondern, um für ein auf Hilfe angewiesenes Familienmitglied da sein zu können. Ab sofort will Messing im Ruhestand nun ganz für seine Familie in Heidelsheim da sein und auch etwas mehr seiner Leidenschaft, dem Sport, nachgehen. Dabei hat er neben Tischtennis auch ein echtes Faible für Bergwanderungen. Erst kürzlich hat er mit seinem Sohn die Zugspitze erklommen, viele weitere Berge werden folgen – da ist er sich ganz sicher.

Nachfolge ist noch unklar

„Für die Kraichtaler Bürger ist Polizeihauptkommissar Messing eine echte Größe. 16 Jahre hat er für die Sicherheit in unserer Stadt gesorgt. Nun beginnt für ihn ein neuer Lebensabschnitt“, betonte Bürgermeister Hintermayer bei seiner Ansprache. Auch Messing dankte der Stadt Kraichtal, der Feuerwehr und nicht zuletzt seinen Kollegen für eine "stets hervorragende Zusammenarbeit". Wer in Zukunft den Posten des Kraichtaler Revierleiters übernehmen wird, steht derzeit noch nicht fest.

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Kraichgau News aus Bretten

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