Ruhewald Maulbronn
Maulbronn schafft Ort des stillen Gedenkens
Maulbronn (kn) Die Bestattungskultur verändert sich. Immer mehr soll die letzte Ruhestätte in ihrer individuellen Gestaltung der Persönlichkeit des Verstorbenen entsprechen. Dabei rückt auch die Grabpflege, besser gesagt der Wunsch, die Hinterbliebenen nach dem Tod nicht damit zu belasten, in den Fokus. Eine naturnahe Baumbestattung kommt dabei immer häufiger den Vorstellungen der Menschen entgegen. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Urnenbestattung wird im Ruhewald die Asche des Verstorbenen in einer biologisch abbaubaren Urne im Wurzelbereich bestattet. Eine auf dem Boden eingelassene Gedenktafel aus Maulbronner Sandstein bietet den Angehörigen einen Ort des Sammelns und der Andacht. Die Grabpflege übernimmt die Natur.
Ruhewald als Friedhof
Im Februar hatte der Maulbronner Gemeinderat beschlossen, die Vergabe der Arbeiten für die Einrichtung eines Ruhewaldes im Maulbronner Waldfriedhof an die Firma Weiland aus Wurmberg zu vergeben. Am Montag, 7. März, trafen sich Bürgermeister Andreas Felchle, Kämmerin Anja Klohr, Landschaftsarchitekt Volker Boden mit Kollegin Jasmin Busch sowie Landschaftsgärtner Ralph Weiland im Vorfeld der Bauarbeiten. Das Gebiet für den Ruhewald befindet sich östlich des aktuell genutzten Friedhofs. Es ist Teil des Maulbronner Waldfriedhofes und soll nun als Ruhewald angelegt werden.
Schaffung von zentralem Aussegnungsplatz
Der bisherige Rückeweg umrundet dabei das Waldgebiet in einer Schlangenlinie. Dieser Weg wird ausgebaut und führt später die Trauernden durch den Ruhewald. Bodennivellierungen sollen durch Maulbronner Schilfsandstein abgesichert werden. Im nördlichen Teil des Ruhewalds wird ein zentraler Aussegnungsplatz angelegt. Neben Bänken und einem Holzkreuz soll eine Rotbuche diesem Platz besonderen Ausdruck verleihen. Laut Landschaftsarchitekt Boden ist zudem die Pflanzung weiterer Bäume vorgesehen. Dabei werden Lindenbäume und Eiben eingesetzt, die sich dem trockener werdenden Klima besser anpassen können.
Bürgermeister Felchle hob hervor, dass der Ruhewald eine "wunderbare Abrundung des städtischen Bestattungsangebots darstellt". 300 bis 350 Urnengräber stünden dann für eine naturnahe Bestattung bereit. Die Bauarbeiten beginnen am 15. März. Bei guter Wetterlage sollten die Arbeiten bis Ende Mai abgeschlossen sein.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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