Andreas Felchle von Landrat verabschiedet
Maulbronns Bürgermeister erhält Entlassungsurkunde
Maulbronn (kn) "Die ersten fünf Jahre warst du der jüngste Bürgermeister im Enzkreis, heute bist du mit knapp 31 Jahren Amtszeit der Dienstälteste", sagte Enzkreis-Landrat Bastian Rosenau schmunzelnd, als er Maulbronns Schultes Andreas Felchle bei dessen Abschiedsbesuch im Landratsamt die offizielle Entlassungsurkunde übergab. Felchle hatte bereits im April 2022 angekündigt, dass er ein Jahr vor Ende seiner Amtszeit sein Amt niederlegen werde, um eine Überschneidung von Bürgermeister- und Gemeinderatswahl zu vermeiden.
Großes Engagement im Ehrenamt
Felchle war am 31. Mai 1992 im zweiten Wahlgang zum Bürgermeister von Maulbronn mit den Teilorten Schmie und Zaisersweiher gewählt und in diesem Amt drei Mal bestätigt worden. Von 1994 bis 2017 gehörte er dem Kreistag an. Dieses Mandat legte er ebenfalls vorzeitig nieder, als er zum ehrenamtlichen Präsidenten des Württembergischen Sportbundes gewählt wurde. Zeitaufwendige Ehrenämter übernahm der heute 61-Jährige außerdem beim Maulbronner Kammerchor und zuletzt beim Kinderzentrum. "Ehrenamt ist für dich immer viel mehr gewesen als ein Wort in einer Sonntagsrede", sagte Landrat Rosenau: "Für dich ist es der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält, vor allem in den Kommunen."
"Sofort in Maulbronn verliebt"
Aufgewachsen ist Andreas Felchle in einem Teilort von Esslingen, wo er sich schon früh politisch und als Ortschaftsrat engagierte. Über Stationen in der Gemeinde Altbach, wo er die Ausbildung im gehobenen Verwaltungsdienst absolvierte, die Hochschule für Öffentliche Verwaltung in Ludwigsburg und Gernsbach, wo er zwei Jahre persönlicher Referent des Bürgermeisters war, kam er nach Maulbronn. Er selbst sagt, dass er sich sofort in die Klosterstadt verliebt habe und Maulbronn heute seine Heimat sei.
"Ich habe alle vier Landräte des Enzkreises erlebt"
Landrat Rosenau bezeichnete Felchle als „meinungsstarken Demokraten“, der für seine Überzeugungen einstehe, aber auch andere zu Wort kommen lasse – und sich guten Argumenten gegenüber stets offen zeige. Für die Zukunft wünschte er seinem früheren Amtskollegen etwas mehr Ruhe und eine stabile Gesundheit. "Ich weiß, dass du noch lange nicht fertig hast", meinte er lachend - und damit sollte er Recht behalten. Jedenfalls ergriff Felchle am Ende des Besuchs im Landratsamt nochmals gerne das Wort: "Ich bin wohl einer der wenigen Bürgermeister im Enzkreis, die noch den Blumenhof als Sitz des Landratsamtes kennengelernt haben, und wahrscheinlich der einzige, der alle vier Landräte des Enzkreises erlebt hat. Und ich kann sagen: Ich habe nicht nur mit allen Kreischefs, sondern auch mit den früheren Ersten Landesbeamten und der aktuellen Ersten Landesbeamtin Hilde Neidhardt ein sehr partnerschaftliches Verhältnis gepflegt, der Draht zwischen der Maulbronner Stadtverwaltung und dem Landratsamt war immer kurz."
"Kein Verhinderer, sondern ein Ermöglicher"
Dafür sei er sehr dankbar, schließlich sei das in Zeiten, in denen viele Abläufe komplizierter und bürokratischer geworden seien, nicht unbedingt selbstverständlich. "Meine persönliche Maxime war jedenfalls immer: Wer im Öffentlichen Dienst arbeitet, ist kein Verhinderer, sondern ein Ermöglicher. Und ich denke, ich habe viel möglich gemacht", so Felchle mit einem Augenzwinkern.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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