Seniorenwohnpark Alte Mühle Flehingen: Sozialwerk Bethesda stellt Gebäude und Nahwärmekonzept vor
Das Sozialwerk Bethesda hat gestern im Oberderdinger Gemeinderat seine fertigen Pläne für Bungalows und Nahwärmeversorgung des künftigen Seniorenwohnparks Alte Mühle Flehingen vorgestellt. Im Sommer soll mit den Erschließungsarbeiten begonnen werden, im Herbst mit dem ersten Bauabschnitt.
OBERDERDINGEN (ch) Der Bebauungsplan ist genehmigt, die Probleme mit dem Artenschutz von Fledermäusen sind vorerst gelöst und eine Informationsveranstaltung am letzten Freitag fand den Zuspruch von 120 Interessenten. Bevor nun voraussichtlich im Sommer mit der Erschließung für den seit knapp vier Jahren geplanten Seniorenwohnpark Alte Mühle Flehingen begonnen wird, stellte gestern das Sozialwerk Bethesda im Oberderdinger Gemeinderat seine fertige Bauplanung vor.
Musterhaus angekündigt
Mit den insgesamt über 50 Senioren-Bungalows und dem in einem weiteren Bauabschnitt vorgesehenen Pflegeheim erhalte Flehingen zusätzlich zur bestehenden betreuten Wohnanlage in den Kohlbachwiesen eine Ausstattung, wie sie nur wenige Ortschaften dieser Größe vorweisen könnten, hob Bürgermeister Thomas Nowitzki zu Beginn hervor. Der Bethesda-Vorstandsvorsitzende Peter Mayer berichtete, dass die für das Projekt gegründete Baugenossenschaft Eden das Grundstück der ehemaligen Sägemühle Braxmeier am westlichen Ortsrand von Flehingen Anfang des Jahres erworben und bereits mit Rodungsarbeiten begonnen habe. Eine von Fledermäusen bewohnte Halle müsse zunächst stehen bleiben. Mayer hatte auch ein Bungalow-Modell mitgebracht. Dieses sei bei den Interessenten „sehr gut“ angekommen. Zusätzlich soll ein Musterhaus errichtet werden.
"So energieeffizient wie möglich"
Die Planungsdetails für das „Wohnen mit Service“ erläuterte Architektin Maren Schäffner vom Büro „Lebensraum Architekten“, veranschaulicht durch Lichtbilder und ein Video. Ab diesem Herbst sollen im ersten Bauabschnitt 40 nicht unterkellerte Bungalows entstehen, unterteilt in vier standardisierte Haustypen mit Wohnflächen zwischen 75 und 105 Quadratmetern. Jedes Haus ist ebenerdig und barrierearm, hat einen eigenen Carport mit Außenabstellraum und eine überdachte Terrasse. An dem ursprünglich geplanten kfw-55-Effizienzhaus halte man nicht zwingend fest, so die Architektin. „Aber wir bauen so energieeffizient wie möglich.“ Ein zentrales Blockheizkraftwerk liefert die Nahwärme, es gibt schnelles Internet per Glasfaser sowie auf dem in der Wohnanlage für Bewohnerveranstaltungen geplanten kleinen Platz eine E-Tankstelle und ein Carsharing-Angebot.
Auch Gemeinde will Genossenschaft beitreten
Dass die Erschließung sowohl verkehrstechnisch als auch hinsichtlich Ver- und Entsorgung funktioniert, bescheinigte Ingenieur Urban Meyer vom Büro RBS wave dem Gremium in seinem Vortrag. Bethesda-Chef Peter Mayer erläuterte, wie man an eines der Häuser herankommt: „Die künftigen Bewohner erwerben kein Eigentum an ihren vier Wänden, sondern Anteile an der Baugenossenschaft.“ Mitglied kann nur werden, wer einen Bungalow nutzen will. Zusätzlich werden monatlich Miete und Nebenkosten fällig, wie Mayer auf Nachfrage von Ute Antoni (FWV) mitteilte. Alfred Woll (FWV) wollte wissen, ob auch ein Kauf möglich sei, was Mayer bejahte. Allerdings werde Spekulationen ein Riegel vorgeschoben. Auch die Gemeinde will sich laut Bürgermeister an der Genossenschaft beteiligen, wenn sie dafür Belegungsrechte bekommt. Der Rathauschef fügte hinzu, er sei zuversichtlich, dass zeitgleich mit der Fertigstellung auch der geplante Rundweg zwischen Alter Mühle und Naturerlebnisbad übergeben werden kann.
Bauherr: Baugenossenschaft EDEN e.G., Neulingen
Architekt: Lebensraum Architekten, 64850 Schaafheim, Telefon 06073/7286-710
Visualisierung: V3A, Darmstadt
Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
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