Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch lobt Oberderdingen anlässlich 1250-Jahr-Feier

Oberderdingen im Kraichgau setzt gleichermaßen auf Tradition und Zukunft. Mit einem Festumzug am 26. Juni hat die Gemeinde 1.250 Jahre Oberderdingen gefeiert. Aus diesem Anlass sprach Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch ein Grußwort.

„Oberderdingen ist ein besonderer Ort – hier sind badische und württembergische Landesteile in einer Gemeinde vereint. Und hier treffen die beiden Weinbaugebiete Baden und Württemberg sowie beide Weinstraßen zusammen. Oberderdingen liegt nicht nur wunderbar eingebettet in eine einzigartige Kulturlandschaft, die vom Weinbau und der Landwirtschaft geprägt ist – Oberderdingen bietet als vitale Gemeinde attraktive Möglichkeiten zum Leben mit einem historischem Ortskern, vielen Geschäften und Freizeitmöglichkeiten. Ich freue mich sehr, heute hier in Oberderdingen dieses besondere Jubiläum gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern feiern zu können“, sagte Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch MdL am Sonntag, 26. Juni, beim Festumzug in Oberderdingen.

Politik als starker Partner

Die Staatssekretärin betonte, dass auch Baden-Württemberg durch einen globalisierten Markt, Klimaveränderungen sowie durch eine alternde Bevölkerung und sich ändernde Verbrauchererwartungen vor Herausforderungen gestellt wird. „Die Menschen im Ländlichen Raum und die Landwirtschaft brauchen die Politik als starken Partner. Wir unterstützen daher mit einer an aktuellen gesellschaftlichen Ansprüchen ausgerichteten Politik sowie mit gezielten Förderprogrammen“, sagte Gurr-Hirsch. 

Ländlichen Raum stärken

Das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) zählt zu den wichtigsten Instrumenten des Landes zur integrierten Strukturentwicklung von Kommunen im Ländlichen Raum sowie von ländlich geprägten Orten in den Verdichtungsräumen und in den Randzonen um die Verdichtungsräume. „Über das ELR wurden in Oberderdingen bisher 64 Projekte gefördert – davon 30 kommunale, 11 gewerbliche und 23 private Wohnbauprojekte. Dafür flossen Zuschüsse von über 1,8 Millionen Euro. Mit diesen Zuschüssen wurde ein Investitionsvolumen von fast 5 Millionen Euro angestoßen, 99 neue Arbeitsplätze geschaffen und weitere Arbeitsplätze gesichert“, betonte die Staatssekretärin.

Maßgeschneiderte Förderung in Weinbau und Landwirtschaft

„Der Weinbau ist für Baden-Württemberg unverzichtbar. Er ist wichtig für die regionale Wertschöpfung und prägt gleichzeitig eine einzigartige Kulturlandschaft“, sagte Gurr-Hirsch. Da der Strukturwandel im Weinbau große Herausforderungen mit sich bringe, fördere das Land den Weinbau in Baden-Württemberg aktiv. „Mit dem Struktur- und Qualitätsprogramm Weinbau fördern wir beispielsweise den Kauf neuer Maschinen in der Kellerwirtschaft oder Erneuerungen von Kelterhallen und Verkaufsräumen. In der Förderperiode 2014 bis 2018 stehen hierfür jährlich 10 Millionen Euro EU-Gelder zur Verfügung. Ich freue mich, dass dieses Programm gut angenommen wird“, erklärte die Staatssekretärin. Investitionen in die landschaftsprägenden Steillagen würden über hangneigungsabhängig gestaffelte Fördersätze unterstützt. Den Aufbau nachhaltig gestalteter Rebanlagen fördere das Land mit einem direkten jährlichen Bewirtschaftungszuschuss von Steilstlagen mit 900 Euro je Hektar, so Gurr-Hirsch.

Förderprogramme zur Unterstützung der landwirtschaftlichen Familienbetriebe

Im Maßnahmen- und Entwicklungsplan Ländlicher Raum Baden-Württemberg 2014 bis 2020 (MEPL III) stünden 16 Förderprogramme zur Unterstützung der landwirtschaftlichen Familienbetriebe zur Verfügung. „Die Fördermittel für MEPL III für diesen Zeitraum liegen bei insgesamt rund 1,8 Milliarden Euro – wovon die Landwirtschaft der größte Profiteur ist“, sagte die Staatssekretärin. So solle beispielsweise das Agrarinvestitionsförderprogramm (AFP) dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit des Agrarsektors zu sichern und zu verbessern. Ziel von AFP sei die Erhöhung der betrieblichen Wertschöpfung und die Verbesserung der Arbeits- und Produktionsbedingungen in den landwirtschaftlichen Betrieben. Um den gesellschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden, würden bevorzugt Vorhaben gefördert, die auf nachhaltiges Wirtschaften ausgerichtet seien.
„Außerdem werden im Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT) verschiedene Maßnahmen zur umweltgerechten Grünlandbewirtschaftung angeboten – beispielsweise die extensive Grünlandbewirtschaftung, die Heumilchproduktion und die Sommerweideprämie, die dem Tierwohl Rechnung trägt. Mit der Landschaftspflegerichtlinie (LPR) wird die besondere Bewirtschaftung naturschutzrelevanter Flächen, die häufig Grünlandstandorte sind, unterstützt. Und in Ergänzung zum MEPL-Programm unterstützen wir mit rund 44 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt die Dauergrünland-Steillagen sowie den Pheromoneinsatz im Weinbau“, erklärte Gurr-Hirsch.

Hintergrundinformationen

Informationen zum Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum (ELR) sind unter www.mlr-bw.de/elrabrufbar.

Informationen zum Weinland Baden-Württemberg sind unter www.mlr.baden-wuerttemberg.de/de/unsere-themen/landwirtschaft/weinkultur-foerdernabrufbar.

Zum Struktur- und Qualitätsförderprogramm Weinbau gehören die beiden EU-Programme Investitionsförderung im Weinbau in die Verarbeitung und Vermarktung sowie die Förderung der Umstrukturierung und Modernisierung von Rebflächen. Mit diesen beiden Programmen werden kontinuierlich Strukturverbesserungen in der Weinwirtschaft gefördert. Insgesamt können im Land Fördermittel in Höhe von rund 50 Millionen Euro für den Förderzeitraum 2014 bis 2018 abgerufen werden.

Informationen zur Landwirtschaft sind unter www.mlr-bw.de/Landwirtschaftabrufbar.  
Informationen zum Maßnahmen- und Entwicklungsplan Ländlicher Raum Baden-Württemberg 2014 bis 2020 (MEPL III) gibt es unter http://mlr.baden-wuerttemberg.de/de/unsere-themen/landwirtschaft/zukunftsfaehige-landwirtschaft/landesagrarpolitik/mepl/. Die 16 Förderprogramme in MEPL III sind ein Angebot vorrangig an die landwirtschaftlichen Familienbetriebe zur Erfüllung ihrer vielfältigen Aufgaben bei der Nahrungsmittelerzeugung, beim Erhalt der Kulturlandschaft und beim Schutz der natürlichen Ressourcen und des Klimas. Eine Übersicht ist abrufbar unter www.mlr.baden-wuerttemberg.de/de/unsere-themen/landwirtschaft/zukunftsfaehige-landwirtschaft/landesagrarpolitik/mepl/foerderprogramme.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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