Naturmomente des NABU Bretten
Wer wird „Vogel des Jahres 2024“?
Bretten/Region (sb) In einer Artikelserie will der NABU Bretten auf die Vielfalt der Natur und ihrer Lebewesen eingehen und den Leserinnen und Lesern der Brettener Woche/kraichgau.news näherbringen. Als Autor hat der NABU Stefan Bosch gewinnen können. Er ist einer der bekanntesten Arten- und Vogelexperten des NABU, der für seine Verdienste schon die höchste Auszeichnung des Naturschutzbundes, die Lina-Hähnle-Medaille, erhalten hat.
„Vogel des Jahres 2024“
Der „Vogel des Jahres 2024“ wird erneut durch eine öffentliche Wahl bestimmt. Bis zum 5. Oktober
kann man im digitalen Wahllokal www.vogeldesjahres.de für seinen Favoriten votieren. Zur Wahl stehen mit Kiebitz, Rebhuhn, Rauchschwalbe, Steinkauz und Wespenbussard fünf vogelkundlich und naturschutzpolitisch hochinteressante Arten. Vier der fünf Arten stehen in Baden-Württemberg auf der Roten Liste, im Bundesvergleich liegen drei sogar in einer schlechteren Kategorie.
Bodenbrüter Kiebitz und Rebhuhn stehen vor Auslöschung
Vor dem Erlöschen stehen im Ländle die beiden Bodenbrüter Kiebitz und Rebhuhn. Der schwarz-weiße Kiebitz kommt nur noch mit wenigen Brutpaaren an Rhein und Donau vor. Kiebitze brauchen feuchte Wiesen, sind Nestflüchter und überwintern am Mittelmeer. Rebhühner haben in unseren Agrarlandschaften teils um 90 Prozent abgenommen. Im Neckarbecken gibt es noch Vorkommen des Hühnervogels, der arten- und nahrungsreiche Ackerraine benötigt. Rebhühner halten mit zehn bis 20 Eiern den Rekord im Eierlegen. Der Brutbestand der Rauchschwalbe gilt im Land als gefährdet. Der Frühlingsbotin mit den langen Schwanzspießen und dem melodischen Zwitschern fehlen Fluginsekten, Nistplätze in Viehställen und ein insektenreiches Umfeld.
Steinkauz und Wespenbussard auf der Vorwarnliste
Auf der Vorwarnliste stehen Steinkauz und Wespenbussard. Der kleine Steinkauz lebt bei uns auf Streuobstwiesen, wo er Bruthöhlen und als Nahrung Regenwürmer und Insekten findet. Oft geht sein Lebensraum zugunsten von Straßen- und Siedlungsbau verloren. Vorkommen gibt es noch im Neckar- und Rheintal. Steinkäuze sind ihrem Brutplatz und ihrem Partner ein Leben lang treu. Etwas besser geht es dem Wespenbussard, den man nicht häufig sieht und mit einem Mäusebussard verwechseln kann. Er brütet in abwechslungsreichen Landschaften und verbringt den Winter im Regenwald von Äquatorial- und Südafrika. Tatsächlich ernährt er sich von Wespen und Hummeln, deren Nester er ausgräbt. - Welche Vogelart das Rennen gemacht hat, wird vom NABU am 5. Oktober bekannt gegeben.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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