Beauftragte des Enzkreises für Integration, Gleichstellung und Behinderte beteiligen sich an Aktion #schweigenbrechen
„Wir brechen das Schweigen“

Auch wenn sie eine Maske tragen, machen sie den Mund auf: (von links) Integrationsbeauftragte Isabel Hansen, Gleichstellungsbeauftragte Kinga Golomb und Behindertenbeauftragte Anne Marie Rouvière-Petruzzi beteiligen sich an der bundesweiten Aktion #schweigenbrechen des Hilfetelefons  „Gewalt gegen Frauen“. | Foto: Enzkreis/Catrin Dauser
  • Auch wenn sie eine Maske tragen, machen sie den Mund auf: (von links) Integrationsbeauftragte Isabel Hansen, Gleichstellungsbeauftragte Kinga Golomb und Behindertenbeauftragte Anne Marie Rouvière-Petruzzi beteiligen sich an der bundesweiten Aktion #schweigenbrechen des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“.
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Enzkreis (enz) Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November machen die Integrationsbeauftragte, die Gleichstellungsbeauftragte und die Behindertenbeauftragte des Enzkreises bei der Aktion #schweigenbrechen des bundesweiten Hilfetelefons „Gewalt an Frauen“ mit. „Jede dritte Frau in Deutschland ist schon Opfer häuslicher und/oder sexualisierter Gewalt geworden“, informiert Integrationsbeauftragte Isabel Hansen. Das Spektrum sei groß: Es reiche von körperlicher Brutalität, Psychoterror, sexuellen Übergriffen in der Partnerschaft bis hin zu Zwangsverheiratung, Genitalverstümmelung und Menschenhandel. Schon die offiziellen Zahlen seien erschreckend. Doch gerade in diesem Bereich sei die Dunkelziffern hoch, mahnt Hansen „hinzusehen“.

"Auch Frauen mit Behinderung sind bedroht, Gewalt zu erfahren"

„Die Täterinnen und Täter stammen meist aus dem sozialen Nahraum, sind Partnerinnen, Partner oder Familienmitglieder. Da ist die Hemmschwelle nochmal größer, Hilfe zu suchen“, weiß Gleichstellungsbeauftragte Kinga Golomb. Allein im Jahr 2019 wurden laut dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 115.000 Fälle von Partnerschaftsgewalt gegen Frauen erfasst. Die Tendenz sei steigend und weitaus mehr Frauen betroffen als angegeben.
„Vor allem auch Frauen mit Behinderung sind bedroht, Gewalt zu erfahren“, ergänzt Behindertenbeauftragte Anne Marie Rouvière-Petruzzi. Häufig sei die erlebte Abhängigkeit von der Täterin beziehungsweise vom Täter ein Problem und daher werde viel ausgehalten und hingenommen. Ein weiteres Problem stellt laut Rouvière-Petruzzi die mangelnde Barrierefreiheit der Hilfsangebote dar. „Das fängt schon damit an, dass Räumlichkeiten oftmals nicht barrierefrei sind oder Informationen in Leichter Sprache und in Gebärdensprache fehlen.“

"Solidarisieren und das Schweigen brechen"

Dieser Problemstellung wirkt das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ entgegen. Über Telefon, Chat und E-Mail kann die Hilfestelle erreicht werden. Dabei ist eine Beratung in 17 Sprachen, Gebärdensprache und Leichter Sprache möglich. „In Verdachtsfällen oder bei Fragen kann sich dorthin auch eine Person wenden, die nicht selbst betroffen ist. Das Angebot ist anonym und kostenlos“, betont die Gleichstellungsbeauftragte. „Wir müssen uns solidarisieren und das Schweigen brechen. Denn Gewalt ist nie in Ordnung oder gerechtfertigt“ sind sich die drei Beauftragten einig. Das Hilfetelefon kann unter 08000 116 016 erreicht werden. Weitere Informationen sind im Internet unter www.hilfetelefon.de zu finden.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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