Brettener „Zigeyner“ betteln auf Ulrichs Ländereien für den Knittlinger Sozialfonds
Für die Brettener ein bekannter Ruf, so hallte es beim Umzug des Fauststadt-Festes dieses Jahr auch in Knittlingen „Geld raus“ auf den württembergischen Gassen.
Knittlingen war eine der letzten Gebietseroberungen Ulrich von Württembergs, bevor sein Tross im Jahr 1504 vor den Toren Brettheims zum Erliegen kam. Dementsprechend irritiert zeigten sich zu Beginn des Festzuges einige Besucher, dass sie von ärmlich gekleideten Wegelagerern tatsächlich lautstark um Geld angebettelt wurden. Umso mehr, da diese auch vor modernen Kommunikationsmitteln nicht Halt zu machen schienen. Selbst Frauen und Kinder waren nicht sicher. Von griesgrämigen oder hässlichen Eheweibern konnte sich der Gatte durch Zahlung von 50 Silberlingen entledigen. Schnell fanden aber auch die Besucher Spaß an dem Treiben und beteiligten sich sogar aktiv. Insbesondere zeigte sich das an der Spendenbereitschaft.
Erbetteltes Geld kommt Knittlinger Sozialfonds zugute
Dieses Geld wurde jedoch nicht für die eigene Tasche erbettelt, sondern für den Knittlinger Sozialfonds. Der Sozialfonds ist bei der Kirchengemeinde angesiedelt. Die Kommune und alle Kirchengemeinden arbeiten hier zusammen. So kann Bürgerinnen und Bürgern in Not unbürokratisch und schnell geholfen werden.
Das erbettelte Geld wurde noch am Nachmittag des Umzugs an den Organisator Gerhard Hähnle übergeben.
Auch bei Peter-und-Paul heißt es: "Geld raus"
So hoffen nun die Brettener Zigeyner, dass sie am kommenden Peter und Paul Fest wieder bereitwillig mit Spenden bedacht werden, damit noch mehr soziale Aktivitäten unterstützt werden können. Spenden kann man nicht nur beim Festzug. Gerne nimmt die Gruppe Fahrendes Volk/Zigeyner Spendengelder auch direkt an ihrem Lager auf dem Kirchplatz der Stiftskirche entgegen.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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