Hilfe bei Notfällen in den eigenen vier Wänden
Der Hausnotruf gibt Sicherheit
Region (ger) So lange wie möglich in den eigenen vier Wänden zu bleiben, ist ein Wunsch, den viele Seniorinnen und Senioren haben. Wenn aber durch Alter oder Erkrankungen das Unfallrisiko steigt, haben manche Betroffene selbst, häufig aber auch die Angehörigen das Gefühl, dass die Sicherheit zuhause nicht mehr gewährleistet ist. Ein probates Hilfsmittel ist hier der Hausnotruf, den es bei verschiedenen Anbietern gibt. Mittels eines kleinen Senders, den der Betroffene immer bei sich trägt und den er im Notfall betätigen kann, wird eine direkte Verbindung zur Notrufzentrale hergestellt.
Voraussetzung ist nur ein Stromanschluss
Norma Biermann ist Beraterin der sozialen Dienste des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) der Stadt und des Landkreises Karlsruhe in der Zentrale in Bruchsal. Sie kümmert sich seit fünf Jahren um die Abteilung Hausnotruf und Mobilruf. Bei Anfragen kommt sie ins Haus, berät individuell und installiert auch das System. „Der Löwenanteil der Betroffenen sind alleinlebende ältere Menschen. Zunehmend betreuen wir aber auch ältere Ehepaare sowie chronisch erkrankte jüngere Menschen“, berichtet sie. Die Voraussetzungen für die Installation ist lediglich ein Stromanschluss. Ein Telefonanschluss ist von Vorteil, aber nicht zwingend notwendig. „Die Geräte, die wie ein Handy mit Funk arbeiten, sind in der Zwischenzeit ebenso stabil wie eine Festnetzverbindung.“
Notfallknopf ist absolut wasserfest
Das Basisgerät wird ans Telefon- oder Stromnetz angeschlossen, den dezenten kleinen Knopf trägt man am Arm oder als Anhänger. Er ist absolut wasserfest. „Viele Stürze passieren unter der Dusche. Ich habe aber auch Klienten, die damit schwimmen gehen“, so Norma Biermann. Die Reichweite vom Basisgerät zum Knopf beträgt hundert Meter. So sind Gänge auf den Speicher, in den Keller oder in den großen Garten problemlos möglich. Wer einen Termin für die Beratung ausmacht, sollte Zeit mitbringen, empfiehlt Norma Biermann. Es gibt unterschiedliche Leistungspakete, passend zu den unterschiedlichen Bedürfnissen und Gegebenheiten. „Die Verträge sind ganz individuell und können auch jederzeit, zum Beispiel wenn sich die Bedürfnisse ändern, umgewandelt werden“, erläutert Norma Biermann.
Fehlalarme sind kein Problem
Wenn der Knopf betätigt wird, nimmt ein Disponent in der Zentrale den Notruf entgegen. Aufgrund einer Identifikationsnummer sieht er sofort, woher der Notruf kommt. Die Zentrale ist rund um die Uhr besetzt, tagsüber sind fünf, in der Nacht drei Disponenten im Einsatz. Über das Basisgerät, das als Freisprechanlage fungiert, ruft der Disponent ins Haus. Erhält er keine Antwort, versucht er telefonischen Kontakt zu der Person zu bekommen. „Erst danach reagieren wir wie abgesprochen“, erklärt Norma Biermann das Prozedere. Nicht zwangsläufig muss die DRK-Rettung aktiv werden. In manchen Fällen werden erst die Angehörigen alarmiert. Fehlalarme sind laut Biermann kein Problem. „Die telefonische Rückfrage minimiert die Wahrscheinlichkeit von Fehlalarmen nochmals.“
Mobiler Notruf für zuhause und unterwegs
Die Kosten des Hausnotrufs hängen vom Leistungspaket ab. Das Basispaket in Höhe von 23 Euro monatlich übernimmt bei einem Pflegegrad in der Regel die Kasse, DRK-Mitglieder erhalten eine Ermäßigung der einmaligen Servicegebühr beim Anschluss. Da die Gesellschaft immer mobiler wird, gibt es seit einigen Jahren auch den mobilen Notruf für zuhause und unterwegs. Die Basisstation beinhaltet ein mobiles Gerät, ähnlich einem Mobiltelefon, das man aufladen muss. Wenn man unterwegs ist, muss man es mit sich führen. Die Ortung bei Betätigung des Notrufknopfes findet dann über GPS statt. „Bis auf fünf Meter genau“, konkretisiert Norma Biermann.
„Der Hausnotruf ist ein sehr personalintensives System, das im Alltag Sicherheit und die Gewissheit bietet, dass man in Notfall kompetente Hilfe bekommt. Auch für die Angehörigen ist das sehr beruhigend“, bringt es Norma Biermann auf den Punkt, die auch bei Ortsverbänden, im Seniorenrat, bei Diabetikern, kurz, überall dort, wo sie angefragt wird, Vorträge über das Hausnotrufsystem hält.
Autor:Katrin Gerweck aus Bretten |
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