"Die Familien sind es wert, unterstützt zu werden."
In Illingen-Schützingen entstehen Kurzzeitwohnplätze für schwerstkranke Kinder.
Schützingen-Illingen (hk) Mitten im Grünen, in einem Ort, in dem 900 Einwohner leben, entsteht eine Stätte der Auszeit. Die Initiatorin der Familienherberge Lebensweg, Karin Eckstein und ein Netzwerk an starken Unterstützern, lassen dort zwölf Kurzzeitwohnplätze für schwerstkranke Kinder entstehen.
Entlastung auf psychischer Ebene
Eines haben dort alle gemeinsam: Eine große Verbundenheit – zu einem Konzept, das bisher einzigartig ist. Nun gab es das lang ersehnte Richtfest des außergewöhnlichen Projekts. Eine beispiellose Idee der Initiatorin Karin Eckstein versucht dabei dem Bedarf von Familien mit schwerstkranken Kindern entgegenzukommen. Die Unterstützung findet dabei in Form von kompetenter Betreuung in Kurzzeitwohnplätzen statt. Für die Eltern bedeutet eine Herberge dieser Art eine Auszeit vom schweren Alltag und eine Entlastung auf psychischer Ebene.
Ein bewegender Moment
Ein feierlicher Richtspruch und das Hochziehen der Richtkrone verkündeten das Etappenziel, nämlich die Fertigstellung des Rohbaus und die Errichtung des Dachstuhls. „Es ist ein Tag, den viele von uns erhofft, erträumt und kaum gewagt haben zu glauben, dass er wirklich eines Tages da ist“, stellt Eckstein mit bebender Stimme fest und brachte damit ihre Gefühle zum Ausdruck. Für Eckstein ist die Familienherberge ein Wagnis, „aber alle, die jetzt hier sind, signalisieren uns, dass sie hinter uns stehen.“ Vor zwei Jahren hätte sie es sich nicht vorstellen können, dass sich an diesem Tag mehrere hundert Besucher zur feierlichen Zeremonie einfinden würden. Neben Nachbarn und Bürgern, betroffenen Eltern und deren Kinder, trafen viele Beteiligte ein, die sich nicht nur mit Spenden und fachlichem Können engagieren, sondern sich mit ihrem ganzen Wesen einbringen. Zum Beispiel als Botschafter des Projektes. Damit erhält die Familienherberge Lebensweg eine ganz persönliche und familiäre Note.
Bei einer Talkrunde erklärten unter anderem Sozialdezernentin Katja Kreeb, Bürgermeister Harald Eiberger und der Architekt des Gebäudes, Andreas Kiefner, in welcher Verbindung sie zu dem Projekt stehen. Mit dem symbolischen Einschlag des letzten Nagels um 17 Uhr fand das Richtfest seinen würdigen Abschluss. Der Begrüßung der ersten Gäste Ende 2017 dürfte somit nichts mehr im Wege stehen.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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