Licht für Neugeborene in Burkina Faso
Humanitas – Verein zur Direkthilfe bedürftiger Menschen unterstützt weiterhin Bildungs- und Frauenprojekte.
Gondelsheim (cm) Sérékeni, ein Dorf im Südwesten Burkina Fasos, ist nur durch eine beschwerliche Fahrt über eine holprige Schotterstraße erreichbar. Die ehrenamtliche Humanitas-Spendenkoordinatorin Sabine Tölke-Rückert besuchte im Rahmen ihrer Reise nach Burkina Faso die kleine Entbindungsstation des Dorfes, in der schwangere Frauen der Umgebung die Möglichkeit haben, ihre Kinder mit Unterstützung von Geburtshelferinnen zur Welt zu bringen. Durchschnittlich 20 Babys erblicken hier monatlich das Licht der Welt – allerdings nur, wenn sie tagsüber geboren werden, denn die Räume des Geburtshauses sind ohne elektrisches Licht. „Bisher mussten die Frauen im Dunkeln oder im Schein von Taschenlampen gebären und lagen anschließend mit ihren Babys in finsteren Räumen“, so Tölke-Rückert. Mithilfe von zwei kleinen Solarpaneelen und der Finanzierung durch Humanitas sorgen seither Batterien, elektrische Leitungen und Leuchtstoffröhren nicht nur für beleuchtete Räume in dem kleinen Geburtshaus, sondern auch für strahlende Gesichter bei den Eltern der Neugeborenen.
Unterstützung von Bildungsprojekten soll fortgesetzt werden
Ebenfalls auf dem Reiseplan von Tölke-Rückert stand das Dorf Kolokolo, das bereits mit verschiedenen Hilfsprojekten von Humanitas unterstützt wurde. Dabei liegt dem Bürgermeister der Gemeinde besonders die Bildung der Kinder an der örtlichen Grundschule am Herzen. Für die Schule wurden Tische und Bänke finanziert, sowie die für das abendliche Lernen der Schüler so wichtige Solarlampen. Schon 2015 hatten 46 von 49 Schülern die Aufnahmeprüfung für eine weiterführende Schule bestanden, was eine außergewöhnlich hohe Quote sei. Laut Gymnasiallehrer Yacouba Siribié hat Kolokolo die besten Grundschulabschlüsse in der Region und die höchste Quote von Schülern, die nach der Grundschule auf eine weiterführende Schule wechseln. „In Kolokolo ist ein gesellschaftlicher Wandel deutlich spürbar“, erklärt Tölke-Rückert. „Kinder werden nicht mehr länger nur als Arbeitskräfte und Stütze im Alter angesehen. Besonders die Frauen erkennen immer mehr, dass Bildung eine Investition in die Zukunft ist.“ Der gemeinnützige Verein Humanitas wird auch weiterhin in Zusammenarbeit mit der ehrenamtliche Spendenkoordinatorin Sabine Tölke-Rückert Bildungs- und Frauenprojekte in Burkina Faso unterstützen.
Der Verein zur Direkthilfe bedürftiger Menschen – Humanitas
Humanitas, der Verein zur Direkthilfe bedürftiger Menschen wurde im Jahr 2004, unmittelbar nach der Tsunamikatastrophe in Südostasien ins Leben gerufen. Die Spendengelder erreichen bedürftige Menschen direkt und in vollem Umfang. Durch eine hohe Spendenbereitschaft, Einnahmen aus verschiedenen Veranstaltungen und mit Hilfe ehrenamtlicher Koordinatoren konnte Humanitas in den vergangenen Jahren vielen notleidenden Menschen in Indien, Sri Lanka und den afrikanischen Staaten Mali und Burkina Faso helfen. Hierbei werden alle Projekte nach dem Grundsatz „Hilfe zur Selbsthilfe“ durchgeführt. So wurden mit Spendengeldern beispielsweise Boote für Fischerfamilien gekauft, Klassenzimmer gebaut oder Schulen eingerichtet und ausgestattet, Trinkwasserbrunnen gebohrt, Schweine- und Schafzuchtprogramme für Frauen ins Leben gerufen, Saatgetreide bei drohender Hungersnot verteilt und dieselbetriebene Getreidemühlen gestiftet. Alle Hilfsleistungen werden vor Ort organisiert und gekauft, sodass zum Beispiel auch die ortsansässigen Handwerker oder Händler von der Hilfe profitieren. Weitere Informationen auf humanitas-germany.org.
Autor:Havva Keskin aus Bretten |
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