Gondelsheimer engagiert sich in der Ukraine-Hilfe
"Nicht mehr nur hilflos zuschauen"

Karlheinz Speyer an seinem Arbeitsplatz. Auf dem PC-Bildschirm ist das Bild eines Lasters mit Spenden zu sehen. Foto: swiz
  • Karlheinz Speyer an seinem Arbeitsplatz. Auf dem PC-Bildschirm ist das Bild eines Lasters mit Spenden zu sehen. Foto: swiz
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Gondelsheim (swiz) „Ich fand es einfach furchtbar, diese Kriegsbilder zu sehen und so hilflos zu sein“, sagt Karlheinz Speyer aus Gondelsheim, wenn man ihn nach dem Grund für sein großes Engagement für die Menschen in der Ukraine fragt. Dem großgewachsenen älteren Herrn mit den wachen Augen und einem schier unerschöpflichen Tatendrang war dabei seit Beginn des Angriffskriegs Russland klar: „Man darf bei so etwas nicht wegschauen, sondern muss helfen.“ Und genau das macht Speyer nun schon seit vielen Monaten neben seinem eigentlichen Beruf als Planer von Großküchen.

"Es braucht jemanden, der etwas tut"

Als er mit seinen Hilfsaktionen und Spendensammlungen begonnen hat, habe er gemerkt: „Die Menschen wollen und brauchen jemanden, der etwas tut und zu dem sie ihre Spenden bringen können.“ Speyer arbeitet jedoch nicht alleine auf weiter Flur, sondern hat sich, wie er es selbst beschreibt, an eine Gruppe von Freiwilligen Helfern „gehängt“, die sich unter dem Namen (https://humanitarianaid.co/) „Humanitarian Aid“ zusammengeschlossen haben. Die Gruppe, die ihren Sitz in Deutschland in Fürth hat, kümmert sich dabei nicht nur um das Einsammeln von Spenden wie Erste-Hilfe-Kästen (auch abgelaufene), Verbandsmaterial, Decken, Schlafsäcke, Tierfutter, Generatoren, Waschmaschinen, Trockner, Hand und Fußwärmer sowie Gehhilfen und Rollstühle. Kleidung wird dagegen nicht angenommen. Zudem besorgt die Gruppe auch dringend benötigte Medizin und Medizintechnik. „Wir suchen aber auch ausgediente Betten und Pflegematerial aus Krankenhäusern und Pflegeheimen und Kantineneinrichtungen, die für die Versorgung der großen Zahl von Flüchtlingen benötigt wird“, zählt Speyer auf. Auf dem letztgenannten Feld hat natürlich der Küchenplaner selbst seine Kompetenz eingebracht. Er ist in der Gruppe verantwortlich für die Großküchen- und Gastronomieversorgung für die Vertriebenen.

"Wenn der Krieg vorbei ist, geht die Hilfe erst richtig los"

Sind genug Spenden zusammengekommen, kümmern sich die regen Freiwilligen selbst um die Transportdetails. So werden die Lkw selbst organisiert, die Spenden verladen und die Routen geplant. „Das ist natürlich ein gigantischer Aufwand, aber der Dank der Menschen in der Ukraine ist das auf jeden Fall wert“, so Speyer. Und dieser Dank erreicht den rührigen Gondelsheimer dabei auf vielfältige Weise. Einmal schicken ihm die Menschen Bilder mit lachenden Menschen vor einem bis oben hin gefüllten Lkw mit Spenden, ein andermal kommen sogar offizielle Dankesschreiben der Bezirksregierungen in der Ukraine für die geleistete Hilfe. Und wenn er einen kleinen Blick in die Zukunft wirft, ist sich Speyer sicher: „Wenn der Krieg irgendwann endlich vorbei ist, dann geht es mit der Hilfe erst so richtig los“. Denn dann müsse der Aufbau des zerbombten und geschundenen Landes beginnen. Und auch da will Karlheinz Speyer dabei sein. „Solange ich noch arbeiten kann, mache ich das auch“, betont der Gondelsheimer überzeugt.

Informationen:
Wer an Karlheinz Speyer spenden möchte, kann die Spenden direkt bei ihm in der Graf-Douglas-Straße 5 in 75053 Gondelsheim abgeben. Informationen gibt es bei Speyer persönlich unter 07252 95303. Geldspenden an die Organisation „Humanitarianaid“ sind möglich. Alle Daten unter https://humanitarianaid.co/.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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