Damenhandball Bundesliga Saison 20/21
Kurpfalzbären brechen den Bann
Im dreizehnten Spiel der Runde am vierzehnten Spieltag gelang den Kurpfalzbären mit einem durchaus verdienten 25:23 der erste Sieg in dieser Corona-Bundesliga-Saison versus Frisch Auf Göppingen.
In der Halle war dank der mitfiebernden und anfeuernden Teams auf den Bänken und dank der Ketscher Trommler auf der kleinen Tribüne durchaus Stimmung, dem Abstiegskampf gemäß.
Ketsch hatte den wesentlich besseren Start und lag in der zehnten Minute nach einem Cara-Reuthal-Siebenmeter mit 5:2 in Front. Ketsch spielte wieder im 7:0-System, das heißt bei Angriff ohne Torfrau, aber mit einer siebten Feldspielerin, um Überzahl im Angriff zu schaffen. In der Defensive wurde ein aggressives 3:2:1 gepflegt. Beide Systeme waren für Frisch Auf Göppingen keine Überraschung, werden diese Systeme von Trainer (und Geschäftsführer) Adrian Fuladdjusch doch schon seit einigen Matches
favorisiert including gelegentlich temporärer 1:1-Deckung(en).
Bereits in der siebten Minute hatte Linksaußen Iris Andjic (LA/FAG) einen Siebenmeter verworfen.
Zwar konnten Michaela Hrbkova (RL) und Anja Brugger (RA) auf 5:4 verkürzen, aber in der sechzehnten Minute war der 3-Tore-Abstand wieder gegeben, weil Sophia Sommerrock zweimal und Samira Brand bis zur sechzehnten Minute das Ketscher Trefferkonto auf acht Goals hatten anwachsen lassen, Frisch Auf hatte durch die umtriebige und beste Spielerin in ihren Reihen, Linksaußen Iris Andjic, zwischenzeitlich auf 6:5 verkürzt.
Nachdem Anja Brugger (RA) und Pascale Wyder (RM), die in der Schaltzentrale die Fäden zog, und Iris Andjic (LA) bis zur neunzehnten Minute mit einem 3:0-Lauf den Ausgleich zum 8:8 bewerkstelligt hatten, zog Trainer Adrian Fuladdjusch die Grüne Karte, um seine Kurpfalzbärinnen wieder neu einzustellen, neu zu motivieren, weil er spürte, dass Frisch Auf "kam", mit den Ketscher Systemen jetzt besser zurechtkam, die "Wende" dräute...
In der 24.Minute konnte Frisch Auf dann durch Romy Morf-Bachmann (RL) erstmals in diesem Spiel mit 11:10 in Führung gehen, was von den Kurpfalzbärinnen prompt durch Tore von Saskia Fackel (RR) und Amelie Möllmann (RR/Premiere) gekontert wurde, bevor Roxana Ioneac (RL) erneut ausglich.
Es ging jetzt hin und her und Pascale Wyder warf (28:47) für Frisch Auf erneut die Führung zum 13:12 heraus, mit welcher es auch in die Kabinen der Neurotthalle, der Bärenhölle, ging, wo Trainer Aleksandar Knezevic seinen Frisch-Auf-Mädels einiges zu erzählen und mit auf den Weg in die zweite Halbzeit zu geben hatte, denn das Spiel der Frisch-Auf-Ladies war nach wie vor ein holpriges, nervöses.
Zwei Siebenmeter (Andjic und Hrbkova) hatten seine Damen bereits liegen gelassen und zu viele technische Fehler eingestreut.
Die zweite Halbzeit begann mit einem Wurf der Frisch-Auf-Ladies an den Pfosten (Andjic), wonach die Kurpfalzbärinnen sich, hochmotiviert durch den Pausentee und die Ansprache Adrian Fuladdjuschs, einen 3:0-Flow gönnten. Lara Eckhardt, die insgesamt sechsmal einnetzen sollte, beste Spielerin bei Ketsch, Samira "Sam" Brand, die geschickt und umsichtig die Zentrale verwaltete, und Saskia Fackel, die dito ein starkes Spiel auf halbrechts machte, stellten auf 15:13 (33:49).
Frisch Auf antwortete mit Toren der üblichen Verdächtigen. Anja Brugger (RA) und Iris Andjic (LA), die Außen also, über die das Meiste bei Frisch Auf lief, stellten wieder den Ausgleich (15:15) her und es war klar, dass das Match wohl erst in der sogenannten Crunchtime entschieden werden würde.
Ketsch musste dann ab der 32. Minute auf Lena Feiniler verzichten, die sich bei einer Rangelei am Kreis am Knie verletzt hatte und von der Platte getragen werden musste, was besorgniserregend aussah.
Besorgniserregender als es dann tatsächlich war, denn sie kam in der Schlussphase wieder auf die Platte zurück...
Nachdem Linksaußen Rebecca Engelhardt in der 44.Minute mittels eines feinen Konters zum 18:18 ausgeglichen hatte, nahm Aleksandar Knezevic eine Auszeit, denn das Spiel der Frisch-Auf-Damen, das im wesentlichen von den beiden Außenstürmerinnen Anja Brugger (RA) und Iris Andjic (LA) lebte, war in der Zentrale und am Kreis zu ausrechenbar, auch nicht dynamisch genug.
Auch nach der Auszeit lief es für Frisch Auf Göppingen nicht so recht, denn Michaela Hrobkova scheiterte erneut mit einem Siebenmeter an Leonie Moormann, es war der zweite, den sie versemmelte, mit dem vergebenen von Iris Andjic in der siebten Minute bereits der dritte Siebenmeter, welchen Frisch Auf liegen ließ, zu viele in so einem engen Match, wie sich nach der Sirene summa summarum herausstellen sollte.
Mit einem 20:19 bogen beide Teams dann in die CRUNCHTIME-Phase ein.
Michaela Hrbkova (RR), die deutlich erkennbar das Blatt jetzt für Frisch Auf ins Positive wenden wollte und die die beiden von ihr vergebenen Siebenmeter wurmten, glich zum 20:20 (52:16) aus, Lara Eckhardt (LA) stellte wieder die Führung her (53:02) und erneut Michaela Hrbkova, die jetzt nur noch schwer zu bremsen war, wenn sie von halbrechts in die Mitte zog oder gar nach halblinks, glich erneut zum 21:21 aus (53:46). Es war ihr vierter Treffer und ihr letzter.
Da aber erneut Lara Eckhardt, die jetzt nach Belieben aus dem linken Rückraum traf (54:29) und Samira "Sam" Brand (55:54) auf 23:21 stellten, war die Not, angesichts der verrinnenden Zeit, bei Frisch Auf groß, sehr groß, die Hektik spürbar, die Angst zu verlieren auch.
Da Johanna Wiethoff wieder einmal im Tor der Kurpfalzbärinnen einen Sahnetag erwischt hatte, die Ketscherinnen dieses Mal die Nerven behielten, wurde es enger und enger für Frisch Auf, das nach dem Anschlusstreffer von Roxana Ioneac in der 28.Minute (57:36) zum 22:23 aus FAG-Perspektive noch einmal hoffen durfte, wenigstens ein Unentschieden zu retten.
Es folgte prompt die Auszeit von Trainer Adrian Fuladdjusch für die Kurpfalzbären, die in der 54. Minute Fortune gehabt hatten, dass Samira "Sam" Brand nur zwei Minuten bekommen hatte, nachdem sie Michaela Hrbkova im Gesicht getroffen hatte.
Nachdem in der 59.Minute (58:31) Lara Eckhardt, wieder aus dem linken Rückraum, hochgestiegen war und den Ball zum 24:22 "eingeschweißt" hatte, war bei Frisch Auf Land unter zu vermelden.
Da aber Iris Andjic, wer sonst, noch einmal auf 23:24 für Frisch Auf verkürzen konnte (58:55), dieses Mal setzte sie sich in einem äußerst hektischen Spiel am Kreis durch, keimte naturalmente noch einmal Hoffnung bei Frisch Auf Göppingen auf, die zerstört wurde, als Roxana Ioneac nach einem Foul am Kreis für zwei Minuten von der Platte musste und Saskia Fackel erneut die Chance bekam, einen Siebenmeter zu verwandeln, was sie auch nervenstark tat und zum 25:23 für Ketsch verwandelte (59:53).
Anschließend ertönte die Sirene und die kurpfälzische Freude kannte keine Grenzen (siehe Titelbild, siehe Fotos im Anhang).
Der Bann war gebrochen, das erste Spiel dieser Saison "nach Hause gebracht". Und am nächsten Samstag geht es nach Mainz...
Teams/Torschützinnen:
Kurpfalzbären: Johanna Wiethoff, Leonie Moormann; Jule Haupt, Lara Eckhardt (6), Samira Brand (4), Lea Marmodee, Sophia Sommerrock (4), Saskia Fackel (5/3), Cara Reuthal (2/2), Amelie Möllmann (1), Rebecca Engelhardt (1), Elena Winnewisser, Lena Feiniler (2), Anna Filmar, Ina Bühl, Marlene Herrmann
Frisch Auf Göppingen: Anne Bocka, Oliwia Kaminska; Lisa Frey, Roxana Ioneac (3), Romy Morf-Bachmann (2), Sina Ehmann, Sarka Marcikova, Pascale Wyder (2), Michaela Hrbkova (4/1), Iris Andjic (7), Tina Welter, Anja Brugger (4), Lina Khrlikar (1)
Wolfgang Merkel
www.free-press-germany.de
Autor:Wolfgang Merkel aus Region |
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