Handball Bundesliga Frauen / Saison 2020/21 / Ketsch
Kurpfalzbären verlieren 24 Sekunden vor Schluss gegen Rosengarten durch einen Treffer der Juniorennationalspielerin Maj Nielsen 21:22
Bis zum Schluss durften die Ketscher Kurpfalzbärinnen auf wenigstens einen Punkt hoffen, denn in der 58. Minute hatten sie nach wechselhafter und hektischer zweiten Hälfte, in der Rosengarten ein wenig den Überblick und die Kontinuität der ersten Hälfte verloren hatte, die überragende Regisseurin Kim Berndt (5/1) musste zwischendurch auch mal durchschnaufen, den Ausgleich zum 21:21 erzielt.
Jetzt war plötzlich wieder alles possibel, der Ausgleich, der Sieg gar, weil Rosengarten in der zweiten Hälfte heftig mit Pfosten und Latte des Ketscher Gehäuses flirtete, sich gar in die beiden zu verlieben schien, nur noch zehn Treffer erzielte...Ketsch dreizehn...
Nachdem in der 59. Minute beide Teams Möglichkeiten zur Führung liegen gelassen hatten, war es Maj Nielsen (1), die aus Buxtehude gekommene Rechtsaußen, die von rechts einschwebend und lange in Zapf'scher Weise in der Luft stehend, sich die Ecke des Ketscher Tores aussuchte und finalisierte, zum 22:21.
Eine Art sudden death...
Da Lara Eckhardt kurz vor der Sirene die allerletzte Chance zum nicht unverdienten Ausgleich vergab, standen die in der zweiten Halbzeit aufopferungsvoll kämpfenden Kurpfalzbärinnen wieder einmal, wie auch in den knappen Matches versus die Flames oder die Vipers, mit leeren Händen da.
Und das in einem Spiel, in dem sie auf die Rechtsaußen Sina Michels (Außenband) und die Kreisspielerin Elena Fabritz (Innenband) verzichten mussten. Doch damit nicht genug, verletzte sich auch noch Rebecca Engelhardt (LA) in der ersten Hälfte am Knie, und da dies zu einem dicken Knie und zur Schwellung der Oberschenkelmuskulatur geführt habe, so Trainer Adrian Fuladdjusch im PresseTalk mit Armin Wagner nach dem Match, muss man abwarten, ob das nicht eine längere Kniegeschichte, hoffentlich keine Kreuzbandgeschichte, zu werden droht, was einen worst case bedeuten würde, da dann drei Stammkräfte auf einen Schlag für Wochen fehlen würden...also auch am Samstag 18 Uhr versus die Werkselfen von Bayer 04 Leverkusen.
Interessanter Weise hatte Trainer Fuladdjusch die Sieben der TSG Ketsch mit den Nachwuchsskräften Katja Hinzmann auf der Spielmacherposition (an Stelle von Samira "Sam" Brand ) und Elena Winnewisser auf Rechtsaußen (für die verletzte Sina Michels) beginnen lassen, Positionen die mit der erfahrenen Samira Brand zentral und Sophia Sommerrock, die bei Ketsch insgesamt im Feld herausragte, hätten routinierter ausgestattet werden können.
Motto: Bedingungsloser Einsatz und bedingungslose Förderung der jungen Talente... Chapeau...
Dass es am Ende nicht klappte mit dem ersten Sieg, dem ersten Unentschieden, dass die elfte Niederlage in dieser Saison zu Buche stand, lag auch daran, dass in der ersten Hälfte nur acht Treffer erzielt wurden, zu wenig für Bundesliga-Verhältnisse, Rosengarten mit 12:8 einen Vier-Tore-Vorsprung in die zweite Halbzeit mitnahm, der nur schwer aufzuholen war...
Eine bedingungslose Umstellung auf 7:0 bzw. 6:0, wenn eine Zwei-Minuten-Strafe abzusitzen war, und ein entsprechendes Tempospiel bei Ballverlusten Rosengartens, die sich nun häuften, weil das Spiel immer hektischer wurde, von technischen Fehlern des Gegners, schlechten bzw. unglücklichen Würfen beider Seiten lebte, veränderten das Kräftemessen.
Da auch Johanna Wiethoff (Ketsch) und Mareike Vogel (Rosengarten) jetzt Pararade um Parade zeigten, führte dies dazu, dass Rosengarten gegen Ende des Matches trotz der mannigfachen Großtaten Mareike Vogels, in Bedrängnis geriet.
Dabei sah es in der 52. Minute noch nach einem klaren Sieg für die Rosengartener Luchse aus, als Maj Nielsen (RA) über rechts ihren zweiten Treffer erzielte und zum 21:17 einnetzte, nachdem sie zuvor zweimal an der überragenden Johanna Wiethoff gescheitert war.
Nach dem 18:21 in der 52. Minute durch Saskia Fackel (6/3 Goals), die jetzt in der Crunchtime aufdrehte, nahm Trainer Dubravko Prelec (seit 2018 Trainer der Luchse) eine Auszeit.
In der 53. Minute küsste Rosengarten mal wieder den Pfosten und im Gegenzug erzielte Lara Eckhardt das 19:21. In der 54. Minute handelte sich Jessica Oldenburg eine Zeitstrafe ein und Saskia Fackel erzielte prompt das 20:21. Jetzt war Feuer unterm Dach der Neurotthalle, wo vier Drummer Boys ihrer Arbeit nachgehen durften, weitere Zuschauer aber im Kretschmann-Land nicht zugelassen waren..., was auch die Trailer Show zu Beginn des Matches stimmungsmäßig nicht auffangen konnte.
Nach Fehlversuchen von Lara Eckhardt und Maj Nielsen (siehe Foto) sowie einem technischen Fehler Maj Nielsens war es dann der in der zweiten Hälfte auf rechts starken Sophia Sommerrock überlassen, den vielumjubelten Ausgleich in der Neurotthalle zum 21:21 zu erzielen. Der erste Sieg schien nun im Abstiegskrimi possibel...Nachdem noch einmal Svea Geist von Buchholz-Rosengarten am Pfosten gescheitert war, war es schließlich in der hektischen Schlussphase Maj Nielsen (Foto) vergönnt, zum finalen 22:21 (Minute 59:36) auf rechts einzuschweben und zu vollenden. Ihr dritter Treffer, nachdem sie im Privatduell mit Johanna Wiethoff, dito Juniorennationalspielerin, nicht immer obsiegt hatte.
Da Lara Eckhardt mit einem Versuch kurz vor der Sirene scheiterte, war der Auswärtssieg, der notwendig dringende für Rosengarten unter Dach und Fach und die lange Heimreise via Hamburg eine erfreuliche.
Bei Ketsch gab es die ein oder andere Träne (Saskia Fackel), verständlicherweise.
1) Hat ihren Vertrag bei Buchholz08-Rosengarten bis Sommer 22 verlängert
WOM
Autor:Wolfgang Merkel aus Region |
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