Dicht Dran: Ein Haus in Hanglage ist wie ein Haus im Fluss nach einem Regenereignis
Dipl. Ing. Kolja Winkler, Geschäftsführer der ABG Abdichtungen, Boden- und Gewässerschutz GmbH, ist als Gutachter im Bereich von Feuchtigkeitsschäden tätig. In seiner Kolumne „Dicht Dran“ beleuchtet Winkler aktuelle Trends und Besonderheiten und gibt Bauherren und Eigenheimbesitzern Tipps, Ideen und Lösungen an die Hand. Mehr von "Dicht dran" finden Sie auf unserer Themenseite.
Welche Möglichkeiten bietet ein Hanggrundstück?
Hanghäuser bieten tolle architektonische Möglichkeiten, spektakuläre Aussichten oder Sonne satt zur Südseite. Im Hang kann eine natürliche Dämmung erzeugt werden, die u.U. Heizkosten reduziert. Überlegen Sie, höher zu bauen und das Souterrain zum Wohnkeller zu machen.
Ist das ohne weiteres möglich?
In der Hanglage wird oft das Untergeschoss nicht als Vollgeschoss im Sinne der Bauordnung beurteilt. Dadurch läßt sich mehr Wohnfläche aus dem Bebauungsplan herausholen. Achten Sie auf die Geschossflächenzahl.
Worauf sollten Bauherren sonst noch achten?
Hanggrundstücke müssen vor Baubeginn geologisch untersucht werden. Vor allem die Bodentragfähigkeit, die Stabilität gegen das Abrutschen und die Gefahr von Schichtenwasser sind zu berücksichtigen. Bauwerksabdichtungen für erdberührte Bauteile in einer Hanglage sind immer für den Lastfall „Drückendes Wasser“ (DIN-18195-6) zu planen. Hier werden immer wieder Fehler gemacht und es wird lediglich der Lastfall „Aufstauendes Sickerwasser“ angesetzt. Ein Haus in Hanglage ist wie ein Haus im Fluss nach einem Regenereignis.
Autor:Kraichgau News Ratgeber aus Bretten |
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