50 Jahre Neibsheimer Armbrustschützen
Alles rund um die historische Armbrust

Die Neibsheimer Armbrustschützen um Hans Entenkopf schlagen am Seedamm ihr Lager auf.
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  • Die Neibsheimer Armbrustschützen um Hans Entenkopf schlagen am Seedamm ihr Lager auf.
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Bretten (kuna) Berüchtigt und gefürchtet: Die Armbrust war im Mittelalter ein wichtiges Kriegsinstrument. Während die Waffe heutzutage höchstens als Sportgerät genutzt wird, erinnern die Neibsheimer Armbrustschützen um Hans Entenkopf auf dem Peter-und-Paul-Fest an die einstige Bedeutung dieses Geräts.

Auf den Spuren von Hans Entenkopf

Die Armbrust war eine Weiterentwicklung des Bogens, sie mechanisierte dessen Wirkungsweise. Als Angriffswaffe konnte sie durchaus verheerende Wirkungen erzielen, nicht zuletzt auch Rüstungen durchbrechen. Dank der hohen Durchschlagskraft war sie eine gefürchtete Waffe, die auch auf langen Distanzen ihr Ziel nicht verfehlte. Auch in der Schlacht um Brettheim im Jahre 1504 kam die Armbrust zum Einsatz. Besonders rühmlich ging dabei ein Neibsheimer namens Hans Entenkopf hervor. Über ihn ist nicht viel bekannt. War er ein einfacher Bauer oder ein geübter Schütze? Die Chronik von Schwartzerdt (1561) erwähnt ihn als äußerst tapferen und mutigen Krieger, der es vermochte, den Ritter Erpf Ulrich aus Flehingen – ein wichtiger Verteidiger der Stadt – bei der Belagerung aus einem Hinterhalt zu retten.

Seit 1972 beim Peter-und-Paul-Fest dabei

Zu Ehren von Hans Entenkopf sind die Neibsheimer Armbrustschützen auf dem Peter-und-Paul-Fest vertreten. Die Gruppe entstand aus dem Neibsheimer Kleintierzuchtverein heraus, der 1972 erstmals mit – historisch noch sehr ungenauen – armbrustähnlichen Waffen beim Umzug teilnahm. Mittlerweile legen die Mitglieder einen besonderen Wert darauf, möglichst authentische und historisch korrekte Armbrüste des Mittelalters nachzubauen. Und auch in ihrer Gewandung präsentieren sich die Schützen leicht militärisch angehaucht. Neben dem Waffenbau befassen sich weitere Arbeitskreise mit den unterschiedlichen Facetten des mittelalterlichen Lebens: Sie nähen Gewänder, beschäftigen sich mit dem Lagerbau und der mittelalterlichen Küche, bewahren das historische Liedgut oder das Trommeln.

Lager am Seedamm

Der Verein der Armbrustschützen umfasst rund 75 Mitglieder. Alle von ihnen sind Neibsheimer oder haben zumindest einen Bezug zu dem Brettener Stadtteil. Eine exklusive Gruppe; ihr Wissen um das Mittelalter teilen sie aber gerne. Auf ihrem Lager am Seedamm präsentieren sie das Lagerleben und fachsimpeln an ihrem Präsentationstisch über die historische Armbrust. Dabei können Besucher sich verschiedenste Nachbauten von Armbrüsten ansehen oder am Schießstand direkt einmal das Schießen – mit besuchergerechten Bolzen – ausprobieren. Besonders spektakulär ist das Schießturnier, das am Samstag in der Tiefgarage des Rathauses stattfindet: Dort messen sich verschiedene Peter-und-Paul-Gruppen in ihrem Können, wobei der Treffsicherste als neuer Schützenkönig hervorgeht.

Mehr zum Peter- und-Paul-Fest lesen Sie auf unserer großen Themenseite.

Autor:

Kathrin Kuna aus Bretten

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