24-köpfiges Ensemble stellte sich erstmals vor
Brillantes Debüt des Baden-Württembergischen Kammerchors

Der junge Dirigent Johannes Antoni (rechts im Bild) ist maßgeblich für das Konzert verantwortlich gewesen. | Foto: privat
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Bretten (red) Es ist das zweite Konzert einer Debütkonzertreihe, zu dem Chorleiter Johannes Antoni mit seinem Baden-Württembergischen Kammerchor am Samstagabend in die Brettener Stiftskirche eingeladen hat. Mit einem anspruchsvollen A-cappella-Programm stellte sich das 24-köpfige Ensemble erstmals der Öffentlichkeit vor und zeigte, wie facettenreich Chormusik sein kann. Unter dem Titel „Abend will es werden“ spannte das Ensemble an diesem Abend einen musikalischen Bogen von den ersten Abendstunden hin zur Mitternacht; mit Liedern aus verschiedenen Epochen und in unterschiedlichsten Harmonien bewies der junge Chor unter der souveränen Leitung von Johannes Antoni eine bewundernswerte Stilsicherheit. Letzterer moderierte charmant und gab Hintergrundinformationen zu den einzelnen Werken. Was die 24 Sängerinnen und Sänger in diesem Konzert präsentierten, überzeugte auf ganzer Linie und berührte das Publikum emotional.

Ensemble beeindruckt mit A-cappella-Meisterwerken

Nicht nur beim namensgebenden ersten Stück „Abend will es werden“ von Albert Becker, sondern während des gesamten Chorkonzertes bewies das Ensemble, dass es die hohe Kunst des A-cappella-Gesangs beherrscht. Das Ensemble bestach durch einen homogenen und sehr feinen Klang, der besonders bei Regers Nachtlied sphärisch im Kirchenraum zu schweben schien. Die Textverständlichkeit war hervorragend, die Intonation perfekt, der Chorklang stets ausgewogen. Vom leisesten Piano bis zum dramatischen Fortissimo, von der Dreistimmigkeit bei Hugo Distler bis zur Zwölfstimmigkeit bei Jaakko Mäntyjärvi – das Ensemble schöpfte die ganze Bandbreite der menschlichen Stimme aus und ließ klanglich keine Wünsche offen. Dazu kam eine Ausdruckskraft, die ihresgleichen sucht. Ob eingängige, schöne Melodien oder überraschende Harmonien, ob der Fokus in den Männer- oder in den Frauenstimmen liegt, ob konsonante oder dissonante Töne zu gestalten sind – stets fesselten die Sänger ihre Zuhörer durch musikalisches Gespür, Gestaltungskraft und bewundernswerte Eleganz.

Von Wiegenlied bis Jazz: Chor verzaubert mit emotionaler Reise

Die süße Bitterkeit im Wiegenlied „Aber heidschi bumbeidschi“ ließ das Publikum erschauern, das zeitgenössische „Wiigendlied“ von Per Nørgård sorgte für Schmunzeln und die klingenden Gläser bei Esenvalds „Stars“ für Staunen. Was der Chor an diesem Abend schuf, ist nicht nur eine zeitliche Reise vom Abend hin zur Nacht, sondern auch eine große emotionale Reise. Mit der Zugabe zeigten die Sängerinnen und Sänger schließlich, dass sie sogar Jazz können.

Antoni leitet mit Bravour

Der junge Dirigent Johannes Antoni, derzeit noch Chordirektor am Theater Pforzheim und Lehrbeauftragter an der Musikhochschule Karlsruhe, ist maßgeblich für dieses wunderbare Konzert verantwortlich gewesen. Mit kleinen Gesten verstand er es, das Ensemble bestens zu navigieren und durch harmonisch komplexe Welten zu führen. Herrlich anzusehen ist das Zusammenspiel zwischen den Chorsängern und ihrem Dirigenten: Denn es sind nur sanfte Bewegungen von Antoni nötig, um den Chor zu führen, aufbrausen zu lassen oder zu besänftigen und wie ein Instrument zum Klingen zu bringen. Fazit: Ein exzellenter Konzertabend mit einem Ensemble, das sicher eine große Zukunft vor sich hat.

Der junge Dirigent Johannes Antoni (rechts im Bild) ist maßgeblich für das Konzert verantwortlich gewesen. | Foto: privat
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Kraichgau News aus Bretten

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