„Eine höllische Nacht“ & ein himmlisches Vergnügen
Das Brettener Gugg-e-mol Theater eröffnet die Saison mit einer fulminanten Aufführung

Mit einfachen Mitteln, sehr viel Probenarbeit und herausragendem Spielwitz haben die Brettener Mimen den Premierenzuschauern an diesem Abend ein wahrhaft himmlisches Vergnügen bereitet. | Foto: Fotos von Heiko Wacker
  • Mit einfachen Mitteln, sehr viel Probenarbeit und herausragendem Spielwitz haben die Brettener Mimen den Premierenzuschauern an diesem Abend ein wahrhaft himmlisches Vergnügen bereitet.
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Bretten (Thomas Max) "Eine höllische Nacht", eine schwarze Komödie von Balthasar Alletsee, feierte am Samstag vor vollbesetzten Rängen im Brettener Gugg-e-mol Theater Premiere. In der Inszenierung von Judith Fritz spielte die erfahrene Truppe in diesem ungewöhnlichen Stück all ihre Stärken aus. So kam es – nach der langen, pandemiebedingten Theater-Pause – seitens des dankbaren Publikums immer wieder zu Zwischenapplaus und sehr viel Gelächter auf offener Szene.

Groteske Geschichte einer höllischen Nacht

So grotesk die Geschichte dieser einen höllischen Nacht, so irdisch-vertraut waren den Zuschauern doch die dort verhandelten Probleme: Abnutzungserscheinungen einer langen Ehe, verpasste Chancen, der ewig gleiche Trott, Fragen nach Moral, Originalität und Sinn im Leben.

Der Buchhalter des Todes und ein Paar in Höchstform

Als der Buchhalter des Teufels im Schlafzimmer von Sabine und Jürgen erscheint, verwandelt sich deren arg eingefahrenes Leben in eine Achterbahnfahrt. Angesichts der nun anstehenden Bilanzierung von Jürgens Leben kommen allerlei Geheimnisse und Fragen ans Tageslicht. Es geht nicht mehr um die blaue oder die rote Krawatte zum Hemd für den morgigen Bürotag, sondern um Leben und Tod. Dabei liegen Komik und Tragik – wie das im Leben eben so ist – sehr nah beieinander.

Weltliche Verlockungen fürs Jenseits

Nach dem anfänglichen Schrecken läuft das Paar zur Höchstform auf. Geschickt verstehen es die beiden, dem eher einfältigen Besucher aus dem Jenseits mit weltlichen Verlockungen die Zunge zu lockern und so dem scheinbar Unausweichlichen doch noch eine Chance abzutrotzen. Auch auf der "anderen Seite" muss alles seine Ordnung haben und der arme Sachbearbeiter will ja nichts falsch machen. Allerdings hätte er gern doch noch ein Gläschen vom Roten... Dass schließlich sein Vorgesetzter persönlich erscheinen muss, wundert da schon kaum noch.

Viel Probenarbeit und herausragender Spielwitz

Mit einfachen Mitteln, sehr viel Probenarbeit und herausragendem Spielwitz haben die Brettener Mimen den Premierenzuschauern an diesem Abend ein wahrhaft himmlisches Vergnügen bereitet. Eines, das man sich nicht entgehen lassen sollte, wenn man sich für Leben und Liebe und Tod und Teufel interessiert.

Weitere Termine finden sich unter www.gugg-e-mol.de

Autor:

Sophia Hornberger aus Bretten

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