Donnerwetter, was für ein Theater!
Die Mundart-Theatergruppe Dürrenbüchig spielt seit 35 Jahren Theater
Beate Tretter, seit fast 30 Jahren Leiterin der Theatergruppe, beschreibt die Laienspielgruppe "DunnaWedda":
Aus der Idee geboren, die Winterfeier des TSV musikalisch zu untermalen, entwickelte sich dieTheatergruppe des TSV Dürrenbüchig, die seit dem Jahr 2010 unter dem Namen "DunnaWedda" bekannt ist. Eine kleine Gruppe aus aktiven Fußballern unter der Leitung von Sigfried Krauth brachte den Ball 1976 ins Rollen mit 20 Minuten musikalischer Unterhaltung als Beiprogramm zur Winterfeier. Mit dabei war auch die Jugend des TSV, darunter Daniela Tretter, Sandra Rinderspacher (Flöte), Michael Barth und Alexander Kammerer (Sketch), außerdem Gerhard Barth, der einen humoristischen Rückblick auf das vergangene Jahr im Dorf warf.
"Gutes Betriebsklima" 1979/80
Das erste kleine Theaterstück mit dem Titel „Gutes Betriebsklima" wurde in der Spielzeit 1979/80 aufgeführt. Die Darsteller der ersten Stunde waren Siglinde Hipp, Willi Nagel, Rolf Steinhilper, Sigfried Krauth, Günter Krauss und Karola Sirpowski sowie als Souffleur Werner Schmidt. Es ist ganz lustig einmal an die Anfänge zurückzudenken und auch davon zu erzählen, wie es damals so war. Im Clubhaus des TSV hatten wir eine winzig kleine Bühne, gefühlte drei Quadratmeter, auf der die Darsteller kaum Platz hatten, sich zu bewegen. Hinter der Bühne bot ein kleiner Gang von etwa 40 Zentimetern Breite gerade Platz genug, sich aneinander vorbeizudrücken. Es war unglaublich eng und heiß.
Anfänge im Clubhaus
Auch für die Zuschauer war es eine Herausforderung, dicht an dicht drängten sich 80 bis 100 Zuschauer in dem kleinen, überheizten Clubhaus an zwei Abenden, an denen das Stück aufgeführt wurde. Dennoch hatten die Aufführungen damals eine eigene und heimelige Atmosphäre. In den darauffolgenden Jahren wurden aus den „kleinen Theaterstücken" lustige Dreiakter mit immer längerer Spielzeit. Dies hatte zur Folge, dass auch die Akteure wechselten bzw. neue hinzukamen, woraus sich für viele Jahre ein fester Stamm bildete. Das waren Klaus Eisler, Beate Tretter, Siglinde Hipp, Rouven Hipp, Jürgen Krauss, Elke Schäfer, Inken Mendel, Markus Hengst, Michaela Bajus und Steffen Hees. Monika Dehm und Iris Schneider fungierten als Souffleusen.
Erste Aufführung im Dorfgemeinschaftshaus im Jahr 2000
Natürlich können wir nicht alles selber machen und sind dankbar für die Unterstützung unserer Familienangehörigen und Freunde, die uns beim Auf- und Abbau der Bühne tatkräftig unterstützen. Der TSV Dürrenbüchig übernimmt die Bewirtung, wenn wir zu Hause spielen. Die Bestuhlung der Halle und der Kartenverkauf liegt seit vielen Jahren in den bewährten Händen von Roland Schäfer.
Der letzte Vorhang im Clubhaus fiel mit der Spielzeit 1998/1999. Durch die Einweihung des Dorfgemeinschaftshauses im Sommer 2000 mit einem Straßenfest bekamen auch die Winterfeiern des TSV und damit die Theateraufführungen ein neues Domizil. Die erste Vorstellung sprengte allerdings gleich den Rahmen. An die 250 Besucher wollten die einmalige Vorstellung besuchen, was aus Platzmangel nicht möglich war, und so mussten leider viele abgewiesen werden. Aus Fehlern wird man klug. Ab diesem Zeitpunkt wurde mit Eintrittskarten gearbeitet und ein zweiter Theaterabend angeboten. Und schon im darauffolgenden Jahr hängten wir einen Seniorennachmittag mit Kaffee und Kuchen dran.
Dieses Jahr zum dritten Mal veranstalten wir für soziale Einrichtungen in und um Bretten eine Benefizveranstaltung, die sich mit jedem Jahr einer höheren Besucherzahl erfreut. Im Jahr 2014 hatten wir durch den Weggang von gleich fünf Akteuren einen derartigen Engpass, dass wir leider pausieren mussten, um uns neu zu orientieren. Im darauffolgenden Jahr starteten wir mit der jetzigen Besetzung wieder durch: Peter Heissler, Elke Schäfer, Beate Tretter, Esther Maisel, Jürgen Krauss, Inken Mendel, Tilo Bajus und Natalie Kiefer, die dieses Jahr aber nicht mitspielt, sondern für den (guten) Ton sorgt. Michaela Bajus souffliert, die Maske liegt in den Händen von Daniela Tretter (Make-up Artist) und die Stimme aus dem Off kommt von Markus Pferrer.
Stücke werden nach Bedarf umgeschrieben
Unsere Stücke beziehen wir von professionellen Theaterverlagen. Sie sind meist aus dem Leben gegriffen und stellen unterschiedliche Begebenheiten auf lustige und manchmal auch humorvoll provokante Weise dar. Dadurch werden die Zuschauer und ihre Lachmuskeln herausgefordert, sehen sich die einen oder anderen doch ein Sück weit selbst dargestellt. Aber bekanntlich hat ja nur der Humor, der über sich selber lachen kann. Die Originaltexte sind auf Hochdeutsch, wir schreiben sie aber nach unseren Bedürfnissen um. So können wir reden, wie uns der Schnabel gewachsen ist. Unser Pfälzer Peter Heissler zum Beispiel bereichert unsere Aufführungen mit seinem pfälzischen Dialekt. Das Textlernen beansprucht einen großen Teil der Freizeit, besonders für die Hauptdarsteller, die in diesem Jahr 260 bzw. 200 Einsätze im Stück haben.
In den letzten Jahren haben wir uns auch technisch verbessert. Eine Lichtanlage sowie Einspielungen von Musik und Geräuschen gehören genauso zu unserer Ausstattung wie Bühnenbild und Deko nebst Requisiten. Und wir gehen auch auf Tournee. Seit 25 Jahren (mit zweijähriger Unterbrechung) spielen wir in Flehingen, dieses Jahr gastieren wir zum zweiten Mal in Bauerbach. Weitere Spielorte in der Vergangenheit waren Knittlingen, Büchig, Ubstadt und Wöschbach.
Autor:Katrin Gerweck aus Bretten |
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