Ein Spatenstich macht noch keinen Sommer
Kommentar von Christian Schweizer, Redaktionsleiter der Brettener Woche/kraichgau.news, zum Interview mit dem Brettener Oberbürgermeister Martin Wolff.
Lesen Sie hier auch das Interview mit dem Brettener Oberbürgermeister Martin Wolff.
(swiz) Ein Baggerbiss, ein Spatenstich oder auch ein Richtfest – alles symbolische und medienwirksame Ereignisse, die den Bürgern zeigen sollen: In meiner Stadt geht etwas voran, mein Stadtoberhaupt und meine Verwaltung kümmern sich. Doch damit ist es nicht getan. Der Rathauschef darf die Bürger nicht immer erst dann über Projekte informieren, wenn schon alles in trockenen Tüchern ist. Man muss sie mitnehmen auf die Reise durch die Planungen, die Schwierigkeiten, die Unwägbarkeiten und manchmal auch auf die Irrwege. Nur dann macht man Lokalpolitik erlebbar und weckt das Interesse der Bürger. Denn die werden eines durch eine solche Transparenz sehr schnell begreifen: Es geht nicht nur was wenn die Bagger rollen, sondern auch schon viele Monate davor. Erst dann wird bemerkt, dass die Zeit zwischen der Aussage „wir planen Projekt X am Standort Y” und dem symbolischen Spatenstich nicht nur mit Däumchendreherei in der Chefetage des Rathauses und in der Verwaltung ausgefüllt wird, sondern, meistens, mit wichtiger und notwendiger Planungsarbeit. Geht man diesen Schritt jedoch nicht konsequent, dann muss man sich damit abfinden, dass sich unter den Bürgern die Meinung breitmacht: „Die kündigen doch alles nur an und dann passiert erstmal lange gar nichts”. Dann macht man sich angreifbar und das, in vielen Fällen, völlig ohne Grund.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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