Peter-und-Paul-Fest vom 1. bis 4. Juli in Bretten
Historisches Treiben in den Gassen der Altstadt

Das Peter-und-Paul-Fest in Bretten wird in diesem Jahr wieder zehntausende Besucher anziehen. | Foto: archiv
  • Das Peter-und-Paul-Fest in Bretten wird in diesem Jahr wieder zehntausende Besucher anziehen.
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Bretten (swiz) Das Mittelalter hält mit dem Peter-und-Paul-Fest einmal im Jahr Einzug in Bretten. Es erinnert an das Jahr 1504, in dem die Truppen des Herzogs Ulrich von Württemberg in die Kurpfalz einfallen. Maulbronn und Knittlingen werden erobert. Aber Bretten wehrt sich und wird drei Wochen lang belagert. Angeblich soll ein von den Brettenern gut gemästetes Hundle den Ausschlag für die Aufgabe der Belagerung gewesen sein. Anfang Juli 1504 wird der Friedensvertrag unterzeichnet. Seit mehr als 500 Jahren wird aus diesem Anlass bereits das Peter-und-Paul-Fest gefeiert. Ganz Bretten würdigt dieses Ereignis mit einer Reihe von Veranstaltungen und einer Verwandlung der Stadt: Mittelalter ist angesagt, Bretten lebt seine Geschichte.

Sakral und handfest

Ob Landsknechte, Bauern, Schäfer oder fahrendes Volk, stilecht beginnt und endet das historische Spektakel. Handwerkerkunst aus alten Zeiten bestimmt vier Tage lang das Fest: Bierbreuwer, Kettenhemdmacher, Seifensieder, Zinngießer und viele andere üben auf den Straßen und Plätzen ihre alten Berufe aus und geben interessante Einblicke in die Wurzeln des Handwerks und dessen Entwicklung. Besinnlich geht es in der Stiftskirche zu, wenn die Mitglieder der Schola Cantorum Tribus Brettae ihre gregorianischen Gesänge in der sakralen Atmosphäre des Gotteshauses darbieten.

Peter-und-Paul-Fest endlich wieder „live“

Corona hat diesem wunderbaren mittelalterlichen Treiben in den letzten beiden Jahren allerdings einen harten Dämpfer versetzt. Wurde das Fest 2020 noch mit einem enormen technischen und auch personellen Aufwand als „virtuelles Fest“ gefeiert, musste man im Corona-Jahr so gut wie ganz die mittelalterlichen Segel streichen. Doch die entbehrungsreichen Jahre sind vergessen, denn mit viel Jubel und Handgeklapper wird das Fest in diesem Jahr wieder zehntausende Menschen aus vielen Teilen Deutschlands und Europas in seinen Bann ziehen.

Schlacht und Zapfenstreich am Simmelturm

Ein Highlight wird dabei auch in diesem Jahr wieder die Schlacht um Brettheim am Simmelturm. Seit mehr als 20 Jahren gibt es diesen außergewöhnlichen Programmpunkt, bei dem über 300 Akteure die Geschehnisse von 1504 zum Leben erwecken. Zugrunde liegt der Aufführung die Chronik, in der Georg Schwarzerdt, der Bruder Philipp Melanchthons, die Ereignisse aufgezeichnet hat, die zur Belagerung Brettens und vor allem auch zum glücklichen Ausgang für Bretten führten. Wenn der Lärm der großen Schlacht, die im Übrigen wegen desselben für Kleinkinder eher nicht geeignet ist, abgeklungen ist, wird es ruhiger. Denn schon zum zweiten Mal nach der erfolgreichen Premiere in 2019 findet der Große Zapfenstreich der Historischen Bürgerwehr Bretten auf dem Platz am Simmelturm statt. Begleitet wird der Zapfenstreich in diesem Jahr aber von einer weiteren Premiere: Erstmals werden Fackelträger die Zeremonie ausleuchten. Weiterer Höhepunkt im Festgeschehen ist der Festzug am Sonntagnachmittag. Hunderte von Gewand- und Uniformträger ziehen dabei durch Brettens Straßen, wo sie von tausenden Besuchern bejubelt werden.

Parkmöglichkeiten sind begrenzt

Die Parkmöglichkeiten in der Innenstadt sind während der Festtage sehr begrenzt. Es wird den Besuchern empfohlen, die öffentlichen Nahverkehrsmittel zu nutzen. Von allen Richtungen gibt es die Möglichkeit außerhalb an den Stadtbahnhaltestellen das Auto abzustellen, um dann mit der Stadtbahn zur Haltestelle „Stadtmitte“ zu fahren. Nach einem zweiminütigen Fußweg befindet man sich von dort aus schon mitten im Festgeschehen.

Alles rund um das Peter-und-Paul-Fest 2022 finden Sie auch auf unserer großen Themenseite.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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