Jüdische Wochen in Kraichtal
Eine Veranstaltungsreihe in Kraichtal soll an die Geschichte und Kultur der Juden in der Region erinnern.
Kraichtal (sn) „Jüdische Wochen in Kraichtal“ ist das Motto einer Veranstaltungsreihe, die an die Geschichte und Kultur der Juden in der Region erinnern soll. Organisatoren der Reihe sind der Heimat- und Museumsverein Kraichtal und der Verein Jüdisches Leben Kraichgau.
„Dem Vergessen entrissen“
Die Themen der Veranstaltungsreihe sind dabei vielfältig: „Dem Vergessen entrissen“ heißt zum Beispiel eine Wanderausstellung der Organisatoren, die am 8. Mai, 16 Uhr, im Torwächterhaus Münzesheim eröffnet wird. Ergänzt durch Informationen zu den früheren jüdischen Gemeinden in Kraichtal, gibt die Ausstellung Einblicke in Themen wie „Frühe Ansiedlungen“, „Jüdische Schulen“, „Speisevorschriften“ oder „Pogrom und Deportation“. Geöffnet ist die Ausstellung bis 17. Juli, immer sonntags, von 14 bis 17 Uhr. Für Gruppen und Schulklassen sind Führungen nach Vereinbarung möglich.
Vortrag über „Grünes Israel“
Am Donnerstag, 2. Juni, 19 Uhr, hält Katja Tsafrir, Delegierte des Jüdischen Nationalfonds für Süddeutschland, dann im Rathaus Kraichtal einen Vortrag über die Arbeit der traditionsreichen Gesellschaft und geht dabei insbesondere auf das Projekt eines „grünen Israels“ mit Bepflanzung der Wüste ein. Bernard Zimmerman erzählt am Dienstag, 7. Juni, 19 Uhr, im evangelischen Gemeindehaus Münzesheim Geschichten aus dem „Jüdischen Leben in zwei Generationen“. Sein Vater Herman war KZ-Häftling und hat über seine Erlebnisse das Buch „Ein Engel an meiner Seite“ verfasst. Der Vortrag wird von Nataliya Roberts auf der Geige begleitet.
Jüdisches Leben in Kraichtal
Stationen des „Jüdischen Lebens in Kraichtal“ werden dann am 10. Juni erwandert. Treffpunkt ist um 14 Uhr am Bahnhof Münzesheim. Bettina Hartlieb zeigt auf dem Weg nach Neuenbürg die Besonderheiten der Kraichgauer Hügellandschaft. Nach der Besichtigung des Friedhofes Neuenbürg mit Gräbern ehemaliger KZ-Häftlinge und einer Weinprobe, geht es zurück nach Münzesheim, wo Karl-Heinz Glaser durch die Ausstellung im Torwächterhaus führt.
„Jiddische Lieder und Klezmer“
„Jiddische Lieder und Klezmer“ bringt die Gruppe „Homentaschn“ am 18. Juni, 19.30 Uhr, auf die Bühne des Gochsheimer Bürgerhauses und erinnert damit an die lebensfrohe Kultur der osteuropäischen Juden. Petra Winter bietet dann am 29. Juni ,18.30 Uhr, ebenfalls im Bürgerhaus Gochsheim, den Workshop „Jüdischer Volkstanz“ an. Um Voranmeldung wird gebeten.
Führungen über Friedhof
Zum Abschluss der jüdischen Wochen führt Alfons Oßfeld am 8. Juli durch den jüdischen Friedhof Oberöwisheim, der 1629 gegründet wurde und somit der älteste Verbandsfriedhof des Kraichgaus ist. Die Teilnehmer erfahren dabei auch vieles über die jüdische Geschichte der Region. Treffpunkt ist um 16 Uhr beim Bahnhof Oberöwisheim.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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