Dokumentarstück über Schicksal von Edith Leuchter
„Mädchen mit Hutschachtel“ der BLB als Museumsprogramm

Im Rahmen der Ausstellung "Bretten 1933-1945" zeigen das Museum Schweizer Hof und die BLB das Stück "Mädchen mit Hutschachtel".
 | Foto: Sonja Ramm/Badische Landesbühne
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Bretten (kn) Im Rahmen des Begleitprogramms der neuen Sonderausstellung „Bretten 1933–1945: Diktatur in einer Badischen Kleinstadt/Teil I“ zeigen das Museum im Schweizer Hof und die Badische Landesbühne in Kooperation am Montag, 12. Juni, 19.30 Uhr, in der Stadtparkhalle das Stück „Mädchen mit Hutschachtel“ von Lisa Sommerfeldt.

„Mädchen mit Hutschachtel“ lebt heute in den USA

Der 22. Oktober 1940 ist einer der schwärzesten Tage in der Geschichte Bruchsals: In den frühen Morgenstunden wurden beinahe alle Bruchsaler Jüdinnen und Juden verhaftet. Sie wurden durch die Stadt zum Bahnhof getrieben und von dort in das Internierungslager Gurs deportiert. Das Ereignis wurde in einem noch heute erhaltenen NS-Propagandafilm mit dem Titel „Bruchsal judenfrei! Die letzten Juden verlassen Bruchsal“ festgehalten. Darin ist unter vielen Menschen ein Mädchen mit einer Hutschachtel zu sehen. Angeregt von Intendant Carsten Ramm haben sich die Autorin Lisa Sommerfeldt und die Dramaturgin und Regisseurin Petra Jenni auf Spurensuche begeben und herausgefunden, dass es sich dabei um die heute in den USA lebende 94-jährige Edith Leuchter handelt.

Basierend auf Interviews, Tagebüchern, Gerichtsakten und Zeitdokumenten

Sie war 13 Jahre alt, als sie zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Großmutter nach Gurs verschleppt wurde. Ihr kleiner Bruder Heinz war zu dieser Zeit in einem Kinderheim in Frankfurt, ihr Vater bereits in den USA. Edith wurde aus dem Lager befreit und musste unter falschem Namen in einem fremden Land untertauchen. Nach dem Krieg gelang es ihr, nach New York auszuwandern. Heinz und ihre Mutter wurden in Auschwitz umgebracht. Lisa Sommerfeldt hat für die Junge BLB ein Dokumentarstück über das Schicksal von Edith Leuchter und ihrer Familie geschrieben. Basierend auf Interviews, Tagebüchern, Gerichtsakten und Zeitdokumenten erzählt das Stück die Geschichte einer der letzten noch lebenden Bruchsaler Holocaustüberlebenden und macht eines der dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte für „Nachgeborene“ erfahrbar. Das Projekt wird ermöglicht durch die Unterstützung der Bruchsaler Bildungsstiftung.

Vorverkauf Tourist-Info Bretten: 13 Euro/9 Euro ermäßigt (1. Kategorie); 12 Euro/8 Euro ermäßigt (2. Kategorie). (Abonnenten erhalten Tickets zum ermäßigten Preis.) Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren.

Im Rahmen der Ausstellung "Bretten 1933-1945" zeigen das Museum Schweizer Hof und die BLB das Stück "Mädchen mit Hutschachtel".
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Kraichgau News aus Bretten

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