Urlaub an der Küste
Natur und Wildtieren mit Respekt begegnen

Foto: haiderose - stock.adobe.com

Berlin/Bremen (kn) Nicht nur in der Sommerzeit zieht es jedes Jahr viele Menschen ans Meer. Sonne, Dünen, Wind und Wasser: Die Küste ist ein perfekter Ort zum Auspannen, gleichzeitig aber auch für aufregende Entdeckungen. Beim Strandspaziergang, Surfen, Schnorcheln und Keschern können Sie eine spannende heimische Tier- und Pflanzenwelt entdecken, so Nadja Ziebarth, Meeresschutzexpertin beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): „Wenn wir unsere Küsten besuchen, dürfen wir nicht vergessen, dass die kleinen und großen Tiere, die wir dort treffen, kein Spielzeug und keine Kuscheltiere sind.“

Flucht kostet Tiere viel Kraft

Erst Anfang Juli starb an der Ostseeküste in Schleswig-Holstein ein junger Schweinswal, nachdem er von mehreren Menschen im flachen Wasser eingefangen und für Fotos festgehalten wurde. Die kleinen Wale mögen zwar niedlich aussehen, sind aber Wildtiere und dürfen auf keinen Fall gestört oder gar angefasst werden. Das Gleiche gilt für Kegelrobben und Seehunde, die sich am Strand oder auf Sandbänken die Sonne auf das Fell scheinen lassen. Ziebarth: „Kommen wir Wildtieren zu nahe, flüchten sie. Das kostet sie viel Kraft und kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass Jungtiere von ihren Müttern getrennt werden. Hier gilt es Abstand zu halten und aus der Ferne zu genießen.“

Segelboote und Seekajaks sind naturfreundlich

Auch beim Wassersport sollten Strandgäste darauf achten, Tiere nicht zu stören. Durch Schnellfähren, Motorboote und Jet-Skis entsteht Unterwasserlärm, der viele Meerestiere bei der Orientierung, Partner- und Nahrungssuche stört. Naturfreundliche Alternativen zur Erkundung der Küsten vom Wasser können Segelboote, Seekajaks oder auch Stand-Up-Paddling-Boards sein. Für Kitesurfende gibt es inzwischen speziell ausgewiesenen Zonen, damit Brut- und Rastvögel von den Lenkdrachen nicht aufgescheucht werden.

Meerestiere können sich in Müll verheddern

Und wenn Sie den Strand verlassen, nehmen Sie bitte Ihren Müll mit. Jährlich gelangen circa acht Millionen Tonnen Plastikmüll in die Meere – auch durch den Tourismus. Das stört nicht nur Badegäste, sondern die Meerestiere können sich darin verheddern oder den Müll mit Nahrung verwechseln und ihn verschlucken. Daher nehmen Sie Ihren und vielleicht auch anderen herumliegenden Müll mit. Ziebarth: „Probieren Sie doch einmal nach dem Motto ‚Take Five‘ neben Ihrem eigenen Müll fünf weitere Müllteile mitzunehmen und fachgerecht zu entsorgen.“ Zwischen „Natur entdecken und erleben“ und „Natur stören und schädigen“ liegt oft nur ein schmaler Grat. Der respektvolle Umgang mit den Pflanzen und Tieren der Küste ist im Interesse aller, die hier so gerne Zeit verbringen. Denn ein Urlaub am Meer wäre doch nur halb so schön ohne einen sauberen Sandstrand, wilde Dünen und eine bunte Tierwelt.

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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