Führung auf dem jüdischen Friedhof in Bretten
Tag der jüdischen Kultur
Der Europäische Tag der jüdischen Kultur findet immer am 1. Sonntag im September gleichzeitig in mehr als dreißig Ländern statt. Der Tag will dazu beitragen, das europäische Judentum, seine Geschichte, seine Traditionen und Bräuche besser bekannt zu machen. Er zeigt, wie an beiden Rheinufern die Beziehungen zwischen den jüdischen Gemeinden und die Verbindung mit der regionalen Kultur sehr eng verbunden waren. Die religiösen jüdischen Bräuche wurden geachtet, und bei aller Unterschiedlichkeit gab es über Jahrhunderte hinweg eine wechselseitige Bereicherung in vielen Lebenslagen.
Selbstverständlich gingen Brettener Bürger sogar bis zum Jahr 1934, was dokumentiert ist, zu den Beerdigungen der jüdischen Mitbürger. Auch sie blieben mehrmals auf dem Weg hinter dem Leichenwagen, der genauso Bürger christlichen Glaubens auf ihren Friedhof brachte, stehen, um dabei zu zeigen, dass man den Verstorbenen so lange wie nur möglich auf der Erde behalten möchte. Der Friedhof erinnert an viele Brettener Familien, die Stadtgeschichte geschrieben haben. Als einer der ersten wurde z. B. der Firmengründer der Herdfabrik Malag begraben. Der Brettener jüdische Friedhof liegt am Windstegweg und ist heute inmitten der Wohnbebauung. Auch mit der Stadtbahn S 4, Haltestelle „Wanne“, ist er leicht für die Bürger zu erreichen.
Die VHS Bretten lädt zu einer Führung am Sonntag, den 4. September 2022, um 11 Uhr ein. Heidemarie Leins wird aus dem reichen Schatz der weit gediehenen Forschungsarbeit berichten. Kopfbedeckung für Männer ist notwendig.
Anmeldung erfolgt über touristinfo@bretten.de oder Tel. 07252 583710. Ein Kostenbeitrag von 5 € ist bei der Führung zu entrichten.
Heidemarie Leins
Autor:Heidemarie Leins aus Bretten |
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