Europe Spirit Songwriting 2022
„Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an“

Oberbürgermeister Martin Wolff (Zweiter von rechts) mit dem Initiator und Koordinator des Projekts, Gunter Hauser (Zweiter von links) sowie Walter Vehmann vom Evangelischen Kirchenbezirk Bretten-Bruchsal (rechts), Bernhard Feineisen, Leiter des Amts Bildung und Kultur (Mitte), und Karl Strobel vom Lions-Club Bretten-Stromberg. | Foto: hk
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  • Oberbürgermeister Martin Wolff (Zweiter von rechts) mit dem Initiator und Koordinator des Projekts, Gunter Hauser (Zweiter von links) sowie Walter Vehmann vom Evangelischen Kirchenbezirk Bretten-Bruchsal (rechts), Bernhard Feineisen, Leiter des Amts Bildung und Kultur (Mitte), und Karl Strobel vom Lions-Club Bretten-Stromberg.
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Bretten (hk) Songs schreiben, Ideen austauschen, Kooperationen starten und die Songs gleich im Studio aufnehmen: Das zeichnet das Musikprojekt „Europe Spirit Songwriting“ aus, das bereits 2012 mit einem Konzert in der Kreuzkirche in Bretten unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Martin Wolff gestartet ist. Es findet dieses Jahr bereits zum zehnten Mal statt und hat Partner in Frankreich, England, der Schweiz, Italien und anderen europäischen Ländern. Auch Musiker aus der Region sind eingeladen, sich an diesem europäischen Musikprojekt zu beteiligen.

Songs über das Zusammenleben in Europa

„Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an“, sagt Oberbürgermeister Wolff beim Pressegespräch zur Vorstellung des Projekts. 2021 sei das Projekt ausgefallen, weil „die Bedingungen noch zu schwierig waren“, berichtet Gunter Hauser, Initiator und Koordinator des Projekts, der zudem seit zwanzig Jahren mit seinem englischen Partner Paul Douglas ein Label und Tonstudio betreibt. Doch für diesen Sommer werden die begrenzten Plätze wieder ausgeschrieben. Vom 28. bis 31. Juli 2022 treffen sich die Musiker im Château du Liebfrauenberg in Goersdorf im Elsaß, um gemeinsam neue Songs über das Zusammenleben in Europa zu schreiben. Die Lieder werden dann direkt in mobilen Aufnahmestudios aufgenommen und anschließend professionell gemischt und gemastert. Zur Vorbereitung erhalten die Teilnehmenden in Online-Seminaren inhaltliche Impulse von Referenten verschiedener Nationalitäten, wobei auch eine vollständige Online-Teilnahme möglich ist.

Vernetzung statt Konkurrenzgedanke

Das Projekt ist nicht als Wettbewerb konzipiert, sondern dient der Vernetzung und gegenseitigen Bereicherung von Musikern über ihre Landesgrenzen hinweg. „Der Wille ist das Wichtigste. Wir möchten bei diesem Projekt den Konkurrenzgedanken komplett rausnehmen“, betont Hauser. So könne eine Atmosphäre entstehen in der jeder den anderen unterstütze. Die Autoren bringen dabei ihre eigene kulturelle Prägung ein und in der Zusammenarbeit mit anderen entsteht etwas Neues, das die Musiker wieder mit nach Hause nehmen. Die Songs werden anschließend im Internet und bei Konzerten der Öffentlichkeit präsentiert. Die Erfahrung habe gezeigt, so Hauser, dass es am Ende mehr Songergebnisse als Teilnehmer gebe. „Es sind immer ganz unterschiedliche Stilrichtungen dabei. Und Klischees von nationalen Unterschieden verschwinden gänzlich.“

Hybrides Konzert in Stiftskirche

Als Abschluss des diesjährigen Projekts findet am 15. Oktober ein hybrides Konzert statt, das zum Großteil live in Bretten präsentiert und im Livestream mit Konzerten in Straßburg (Frankreich), St. Gallen (Schweiz) und Birmingham (England) verknüpft sein wird. Während des Konzerts werden immer wieder Teile des Programms aus den Partnerstädten eingespielt. „Das wird eine logistische und auch technische Herausforderung“, sagt Hauser mit einem Lachen. Aber nur so werde man dem Konzert gerecht. Man verspreche sich dadurch zudem ein größeres Publikum zu erreichen.

„Geboren, um miteinander zu reden“

Das Songwriter-Projekt „Europe Spirit Songwriting“ wird von der Baden-Württemberg Stiftung im Programm Nouveaux Horizons gefördert. Die Stadt Bretten hat die Trägerschaft übernommen, um in Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Kirchenbezirk Bretten-Bruchsal und mit Unterstützung des Lions-Club Bretten-Stromberg den kulturellen Dialog in Europa weiter zu fördern. „Es ist den Brettenern durch Philipp Melanchthon in die DNA geschrieben, in den Dialog zu treten“, meint Walter Vehmann vom Evangelischen Kirchenbezirk Bretten-Bruchsal, und fügt hinzu: „Es macht mich glücklich, dass ein solches Projekt europäische Grenzüberschreitungen möglich macht.“

Neulinge herzlich willkommen

„Man muss kein Profi sein, um teilzunehmen. Im Gegenteil! Schon viele haben in diesem europäischen Projekt ihre ersten Erfahrungen mit dem Schreiben eines eigenen Lieds gemacht und konnten von der kreativen Atmosphäre und den kulturellen Unterschieden der Mitwirkenden profitieren. Deshalb können sich sowohl Profimusikerinnen und -musiker als auch Neulinge zur Teilnahme anmelden und ich würde mich freuen, wenn sich auch aus Bretten oder dem Kraichgau kreative Köpfe beteiligen“, informiert Oberbürgermeister Martin Wolff. Und Hauser ergänzt: „Manche haben hier ihren ersten Song geschrieben und einige haben es geschafft, in die Paul McCartney Academy in Liverpool zu kommen.“

Alle Details sind unter www.dhrecords.com zu finden.

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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