Barrierefreier Ausbau der Bahn- und Bushaltestellen
Ausbau der Haltestellen in der Region soll 2028 abgeschlossen sein

Der Bahnhof Bretten wird barrierefrei umgebaut. | Foto: ch

Oberderdingen-Flehingen (kn) Der öffentliche Personennahverkehr stand in der jüngsten Sitzung des Kreistags des Landkreises Karlsruhe in der neuen Schlossgartenhalle in Oberderdingen-Flehingen besonders im Fokus. Auf seiner Sitzung beschloss das Gremium in Abstimmung mit den Städten und Gemeinden die dortigen insgesamt 121 Schienenhaltepunkte barrierefrei auszubauen. Die Haltepunkte werden zu 90 Prozent von der Albtal Verkehrs-Gesellschaft (AVG) und zu zehn Prozent von der Deutschen Bahn betrieben und sind nur selten behindertengerecht ausgebaut.

Den kommunalen Eigenanteil trägt der Landkreis

Für den Bereich der von der AVG betriebenen Haltepunkte beauftragte der Kreistag die Verwaltung, die vertraglichen Bedingungen auszuarbeiten sowie die Bundes- und Landesförderung zu beantragen. Den kommunalen Eigenanteil trägt der Landkreis und rechnet seinerseits mit den Städten und Gemeinden ab. „Das hat den Vorteil, dass der barrierefreie Ausbau unabhängig von der jeweiligen Haushaltslage der Kommunen ist, die insbesondere im Falle mehrerer Haltepunkte in kurzem Zeitraum erhebliche Mitinvestitionskosten zu tragen hätten“, begründete Landrat Christoph Schnaudigel das neue Finanzierungsmodell.

Ausbau beginnt 2020

Die Reihenfolge des Ausbaus, der 2020 beginnen und 2028 abgeschlossen sein soll orientiert sich an der Bedeutung der Haltepunkte, zum Beispiel, ob sie soziale Einrichtungen, Ärzte oder Einkaufsmöglichkeiten bedienen oder Umsteigemöglichkeiten zu Buslinien bieten. Für den Bereich der DB-Haltestellen wurde auf das neue Bahnhofsmodernisierungsprogramm verwiesen, wo in den Jahren 2020 bis 2029 rund 50 DB-Stationen im Land saniert, barrierefrei ausgebaut und zu Mobilitätsdrehscheiben umgestaltet werden, darunter die Bahnhöfe Bretten (wir berichteten) und Ettlingen West. Für die 1.057 Bushaltepunkte im Landkreis zeichnen die jeweiligen Bus- beziehungsweise Verkehrsunternehmen für die Fahrzeugbeschaffenheit sowie die Informations- und Kommunikationssysteme verantwortlich; die Haltestelleninfrastruktur, ist vom Straßenbaulastträger - innerörtlich in der Regel die Kommune - herzustellen.

Umbaukosten vom Bahnhof Bretten zu 50 Prozent gefördert

Beim barrierefreien Ausbau der AVG-Schienenhaltepunkte rechnet der Landkreis mit einem Finanzierungsanteil zwischen vier und acht Millionen Euro. Hinsichtlich der Höhe der Kosten für den barrierefreien Ausbau der DB-Stationen Bretten und Ettlingen West können noch keine Aussagen getroffen werden. Der Landkreis beteiligt sich jedoch grundsätzlich zu 50 Prozent an den zuwendungsfähigen Kosten der kommunalen Seite. Am Ausbau der Bushaltestellen beteiligt sich der Landkreis hingegen nicht.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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