Bretten: Zusatzschilder erklären Straßennamen in Diedelsheim
In Diedelsheim wurden bereits rund 25 erklärende Zusatzschilder unter den Straßennamenschildern angebracht. Die Idee für das Projekt stammt von Eberhard Schallhorn. Er erhält Unterstützung von Ortsvorsteher Martin Kern und dem Ortschaftsrat.
Bretten (wh) In Diedelsheim findet man zunehmend erklärende Zusatzschilder unter den Straßennamenschildern, die die Herkunft der Namen erklären. Zu verdanken ist dies der Initiative von Eberhard Schallhorn. Die Idee für das Projekt entstand im Zuge eines deutsch-polnischen Schüleraustausches. Auf einer Fahrt nach Danzig sei man in Malbork vorbeigekommen. Schallhorn habe den Jugendlichen erklärt, dass die Marienburger Straße in Diedelsheim ihren Namen dieser Stadt verdanke. „Das haben die Schüler gar nicht gewusst“, erklärt der frühere Geograph.
Rund 25 Zusatzschilder bereits angebracht
Der Bürgerverein habe sich zunächst nicht so recht mit der Idee anfreunden können. Nun wolle man aber weitermachen, bis alle Straßennamen ein solches Zusatzschild haben, erläutert Ortsvorsteher Martin Kern. „Und so lange das Geld reicht“, ergänzt er. Die Schilder werden aus den Sonderhaushaltsmitteln finanziert.
Derweil seien bereits rund 25 Straßen mit den Erklärungen ausgestattet, vor allem die Straßen, die von der Steinzeug- und Schwandorfstraße abzweigen. Die Befestigung, die Schallhorn und Kern zum großen Teil selbst in die Hand nahmen, sei gar nicht so einfach gewesen, weil manche Straßenschilder falsch angebracht oder gar kaputt gewesen seien.
Auch auf Hürden in der Stadtverwaltung sei man am Anfang gestoßen, berichtete Eberhard Schallhorn. „Zu lang“ seien die Erklärungen, habe man ihm gesagt, und auch, dass eine Erklärung nur für Personen üblich sei. Oberbürgermeister Martin Wolff begrüßt das Projekt jedoch ausdrücklich. „Das stiftet Identität“, sagte er bei einer Besichtigung vor Ort.
Erinnerung an altes Steinzeugwerk
Schallhorn betont auch die Bedeutung für zukünftige Generationen am Beispiel der Steinzeugstraße, die nach dem nun abgerissenen Steinzeugwerk der Brettener Firma Harsch genannt wurde. „Das ist in ein paar Jahren vielleicht vergessen, wenn da Wohnhäuser stehen“, gab Schallhorn zu bedenken.
Nun hofft er, dass vor allem Schülerinnen und Schüler sich die Zeit nehmen, die Erklärungen unter den Straßenschildern zu lesen und sich zu informieren. Aber auch Ortsfremde und sogar Alteingesessene können noch das ein oder andere dazu lernen. „Ich habe auch nicht alles gewusst“, gesteht Martin Kern. Als will man sich das „Komponistenviertel“ vornehmen, also unter anderem die Mozart-, Haydn- und Richard-Wagner-Straße.
Autor:Wiebke Hagemann aus Bretten |
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