Brettener SPD äußert sich zu Barrierefreiheit, Flüchtlingen und Sporgasse
Die SPD-Fraktion hat die Sommerpause wieder für ihre traditionelle Ortsbegehung genutzt und sich dabei ihre Meinung zum Thema Sporgassen-Bebauung, Hochwasserschutz und Flüchtlinge gebildet.
Bretten (swiz) Die SPD in Bretten war wieder unterwegs in den Stadtteilen. Die schon zur Tradition gewordene Ortsbegehung hat nach Meinung der Sozialdemokraten auch in diesem Jahr wieder Licht und Schatten in der Melanchthonstadt und den Stadtteilen aufgezeigt. Das erklärte die Fraktion im Gespräch mit der Brettener Woche. Schatten gab es dabei laut Stadträtin Brigitte Schick vor allem im Hinblick auf die Barrierefreiheit in der Fußgängerzone zwischen dem Marktplatz und dem Hundlesbrunnen. Dort seien die seitlichen Plattenwege wegen der Bestuhlung durch die Gastronomie und die Auslagen der ansässigen Geschäfte oft nicht begehbar. Die SPD schlägt deshalb vor, in der Mitte der Fußgängerzone einen zusätzlichen Plattenstreifen einzuziehen oder das vorhandene Pflaster abzuschleifen und die Fugen zu verfüllen. „Momentan ist das vielen älteren Leuten zu unsicher, und dann gehen sie lieber erst gar nicht in die Innenstadt”, so Schick.
"Wir sehen kein Ärztezentrum in der Sporgasse"
Aber auch an einem anderen Thema kommt in diesen Tagen keine Fraktion vorbei, wenn es um die Entwicklung der Innenstadt geht. Und so hat auch die SPD ihre Meinung zur Bebauung des Sporgassen-Areals. "Wir sehen da wirklich kein Ärztehaus. Die Priorität hat in dieser Hinsicht das Ärztezentrum an der Rechberg-Klinik", bezieht Fraktionssprecherin Renate Knauss Stellung. Es sei auch nicht logisch, in das angedachte Zentrum in der Sporgasse Apotheken, Optiker oder ein Sanitätshaus einzugliedern. "Das soll alles in der Innenstadt bleiben", so Knauss. "Da bräuchte man dann schon andere Geschäfte." Zudem müsse man erkennen, dass ein Ärzte- oder Gesundheitszentrum einfach keine zusätzliche Frequenz bringe. "Wenn man dort hingeht, dann ist oder wird man ja auch meistens krankgeschrieben", so Schlotterbeck. "Und dann geht man im Normalfall nicht noch in der Innenstadt einkaufen." Was man allerdings brauche, sei eine Tiefgarage und zusätzliche Wohnungen, die barrierefrei sind, so Knauss.
Markthalle für SPD immer noch Thema
Die Fraktionssprecherin brachte auch noch einmal eine ältere SPD-Idee ins Spiel. "Wir stehen auch immer noch zu unserem Konzept einer kleinen Markthalle, in der unter anderem fliegende Händler ihre Waren anbieten könnten." Im gleichen Atemzug wie die Sporgasse wird auch immer wieder der Umbau der Weißhofer Straße genannt. Aktuell haben dazu Bündnis 90/Die Grünen einen Antrag in die nächste Sitzung des Gemeinderats am 27. September eingebracht. Dort fordern sie, den Umbau der Weißhofer Straße auf die Jahresmitte 2017 vorzuverlegen. "Diesem Antrag werden wir im Rat in jedem Fall zustimmen", so Knauss.
Hochwasserschutz in Rinklingen
Einem ganz anderen, wenn auch nicht weniger heiß diskutierten Thema, begegnete die SPD-Fraktion dann in Rinklingen. Dort wurde der Hochwasserschutz in Augenschein genommen. Dabei gab es lobende Worte für die dort schon erfolgten Maßnahmen unter der Ägide von Ortsvorsteher Heinz Lang (SPD). So wurde zum Beispiel ein schon bestehender Damm am Trainingsplatz des TSV Rinklingen auf rund einen Meter erhöht. Das Bauwerk soll nun das Vereinsheim des TSV sowie das Wohngebiet Talstraße vor Hochwasser schützen. Der Trainingsplatz selbst steht im Übrigen auch als Retentionsfläche zur Verfügung.
Thema Flüchtlinge
Der nächste Stopp der Sozialdemokraten brachte mit der Gemeinschaftsunterkunft in Diedelsheim auch das nächste kontrovers diskutierte Thema mit sich. "Zur Zeit leben dort etwa 100 Personen. Davon sind 42 Prozent Syrer und 35 Prozent Afghanen", erklärt Fraktionssprecherin Knauss die Zusammensetzung der GU. Die übrige Belegung sei auf verschiedene Nationen aufgeteilt. Von der GU und dem Umfeld zeigten sich die SPD-Stadträte beeindruckt. "Es ist sehr schön zu sehen, dass auf eine homogene Belegung geachtet wurde. Darüber hinaus funktioniert auch die Kooperation mit den Ärzten in Diedelsheim sowie die Integration im Ort selbst sehr gut." Daneben haben die Stadträte Knauss, Schick, Birgit Halgato sowie Edgar Schlotterbeck auch die unmittelbaren Nachbarn der GU nach ihren Erfahrungen befragt. Dabei habe es eigentlich überwiegend positive Rückmeldungen gegeben, nur hin und wieder sei es zu kleineren Lärmbelästigungen gekommen. "Es gab aber noch nie größere Probleme dort, und die Integration funktioniert sehr gut", so Knauss.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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