Bürgermeister für den Frieden
Bürgermeister Michael Nöltner hat heute ein Zeichen für eine Welt ohne Atomwaffen gesetzt. Er hisste vor dem Brettener Rathaus die Fahne des Bündnisses "Mayors for Peace". An der Aktion beteiligen sich noch 200 weitere Städte in Deutschland.
Bretten (pm/swiz) 93 Prozent der Bundesbürger sprechen sich laut einer Forsa-Umfrage für ein völkerrechtliches Verbot von Atomwaffen aus, weitere 85 Prozent befürworten zudem einen Abzug der auf deutschem Boden gelagerten Atomwaffen der USA. Eindeutige Werte, denen heute auch die Brettener Stadtverwaltung in Person von Bürgermeister Michael Nöltner Rechnung getragen hat. Um ein Zeichen für eine Welt ohne Atomwaffen zu setzen, hat Nöltner vor dem Brettener Rathaus die Fahne des weltweiten Bündnisses „Mayors for Peace“ (Bürgermeister für den Frieden) gehisst. Musikalisch begleitet wurde die Aktion von der Trommel AG des Melanchton-Gymnasiums. An der Aktion beteiligen sich am heutigen 8. Juli noch 200 weitere deutsche Städte.
Tief besorgt über die Existenz von 16.000 Atomwaffen
Nöltner zeigte sich in seiner Rede vor rund 30 Gästen, darunter auch Heidemarie Leins, Fraktionssprecherin der FWV im Brettener Gemeinderat, tief besorgt über die Existenz von immer noch rund 16.000 Atomsprengköpfen weltweit. „Jeder dieser Sprengköpfe hat eine größere Sprengkraft als die Bomben, die damals über Nagasaki und Hiroshima niedergegangen sind und hunderttausende Todesopfer gefordert haben. Und das waren nur zwei Bomben. Wir haben derzeit 16.000 dieser Waffen weltweit“, so Nöltner. Der Brettener Bürgermeister kritisierte zudem auch die Lagerung von US-Atomwaffen im Fliegerhorst Büchel in Rheinland-Pfalz. „Wir dürfen einfach nicht akzeptieren, dass es solche Waffen in einer friedlichen Welt gibt“, betonte Nöltner.
Gespräche über nukleare Abrüstung
Zurzeit finden laut Nöltner Gespräche über nukleare Abrüstungsschritte im Rahmen einer neu eingerichteten Arbeitsgruppe der UN statt. Die Arbeitsgruppe soll sich mit konkreten rechtlichen Maßnahmen, Verfahren und Normen befassen, um dem Ziel einer atomwaffenfreien Welt näher zu kommen. Die Ergebnisse der Gespräche sollen dann letztendlich auch in Vertragsverhandlungen über die Abschaffung von Atomwaffen münden.
Europäische Union als Friedensorganisation
Nöltner betonte in seiner Rede auch noch einmal die Bedeutung der Europäischen Union als Frieden erhaltende Organisation. Da sehe er auch die Verantwortlichen der Politik in der Pflicht. „Wir müssen dafür sorgen und haben den klaren Auftrag, dass die EU als Verband für den Frieden bestehen bleibt.“
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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