Gastronomen in Bretten befürchten Einbußen
Die 2G-Regelung kommt
Bretten (bea) Bislang finden auch die Veranstaltungen der Stadt Bretten unter den so genannten 3G-Regeln statt (Zutritt für Geimpfte, Genesene oder Getestete). Noch diesen Donnerstag könnten sich die bislang geltenden Regelungen aber ändern. Laut einer Mitteilung der Landesregierung sollen in Baden-Württemberg ab gewissen Schwellenwerten "in bestimmten Lebensbereichen verschiedene Maßnahmen ergriffen werden." Diese sind abhängig von der 7-Tage Hospitalisierungsinzidenz (HI), also der Anzahl der stationär zur Behandlung aufgenommenen Covid-19-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Die HI lag am Montag in ganz Baden-Württemberg bei einem Wert von 2,2.
Warnstufe und Alarmstufe möglich
Die Warnstufe soll ab einer HI von 8,0 oder ab 250 Coronaintensivpatienten auf den Intensivstationen, die Alarmstufe ab einer HI von 12,0 oder ab 390 Coronafällen auf der Intensivstation gelten. In der Alarmstufe soll es zur 2G-Regelung kommen, das bedeutet, dass in "bestimmten Lebensbereichen" nur noch Geimpfte und Genesene zugelassen sind. Das könnte unter anderem auch die Veranstaltungen der Stadt Bretten betreffen. Diese setze grundsätzlich Hygienekonzepte bei ihren Veranstaltungen um, sagt Simon Bolg, Leiter des Brettener Ordnungsamts. Bereits bei den geltenden 3G-Regeln sei die Stadt wie alle anderen Veranstalter und Gastronomen ohnehin dazu verpflichtet, Kontrollen beim Einlass der Gäste durchzuführen.
Immer noch viel Unsicherheit bei Veranstaltungen
Ebenfalls müsste bereits eine Kontakterhebung seitens Veranstalter und Gastronomen durchgeführt werden. Diese Regelung sei seinerzeit von Branchenverbänden wie Dehoga scharf kritisiert worden. Das Brettener Ordnungsamt habe die Einhaltung stichprobenartig kontrolliert, so Bolg. Mit den Regeln solle ja ein Stück Lebensqualität aufrechterhalten werden, während die Belegschaft von Krankenhäusern nicht überfordert und sichergestellt werden solle, dass es ausreichend Betten für Coronakranke gebe, sagt er. Auf der anderen Seite hätten die sich oftmals ändernden Regelungen über den gesamten Sommer für viele Anfragen beim Ordnungsamt geführt. Zu privaten Feiern hätten diese Anfragen nachgelassen, doch bei Vereinsfesten, Chorproben oder Betriebsveranstaltungen herrsche noch immer ein großer Unsicherheitsfaktor vor.
"Man muss das Beste daraus machen"
Unsicher ist Sabine Weishäupl, Inhaberin des Hotels Krone, in Bezug auf eventuell bevorstehende Einbußen bei den von ihr ausgerichteten Veranstaltungen wie Geburtstagen, Hochzeiten, Trauerfeiern, Firmenjubiläen oder "After Work"-Feiern. Zwar sei die Feierlaune seit Beginn der Coronapandemie allgemein zurückgegangen, doch könne sie sich vorstellen, dass bei einer geltenden 2G-Regelung noch weniger Veranstaltungen stattfinden würden. Im Hotelbereich seien jedoch 90 Prozent ihrer Gäste bereits vollständig geimpft. Daher geht Weishäupl davon aus, dass die neuen Regelungen keine großen Auswirkungen auf diesen Teil ihres Betriebs haben werden. Allerdings, so fügt sie hinzu, würden vermutlich Gäste nicht mehr spontan zum Frühstück in das Hotel Krone kommen, sofern sie nicht geimpft oder genesen seien und keinen PCR-Test durchführen wollten. Bereits bei der Einführung der 3G-Regeln habe man gemerkt, dass die Gäste verhalten waren. Einige hätten sich sogar gegen die Durchführung von Tests gesträubt. Außerdem müsse sie sich, wie alle anderen auch, ohnehin an die geltenden Regelungen halten. "Man kann sich natürlich darüber ärgern, doch letztendlich muss man da durch und das Beste daraus machen." Doch bis die neue Corona-Verordnung gilt, will Weishäupl erst einmal abwarten.
Strengere Corona-Regeln wecken Befürchtungen
Alles auf sich zukommen lassen, will auch Toni Kluttig, einer der beiden Geschäftsführer des „Saigon“ am Marktplatz in Bretten. Er kenne viele Menschen, die gerne essen gingen, jedoch keinen Coronatest durchführen wollten, sagt er. Daher befürchtet er, dass das Restaurant mit Bar bei kälterem Wetter unter den strikteren Corona-Regeln leiden könnte. Dennoch sei es als gut zu bewerten, wenn die Restaurants geöffnet haben dürften. So könnte wieder mehr Essen außer Haus geliefert werden. Doch das sei auch keine optimale Lösung, da der größte Umsatz des "Saigon" mit Getränken gemacht würde.
Autor:Beatrix Drescher aus Bretten |
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