Gondelsheimer wählten ihren Bürgermeister
Drei Fragen an Bürgermeister Markus Rupp

Bürgermeister Markus Rupp ist am Sonntag von 37,7 Prozent aller Wahlberechtigten aus Gondelsheim für die kommenden acht Jahre erneut zum Bürgermeister gewählt worden und tritt nun seine vierte Amtszeit in der Gemeinde an. Im Interview spricht er über Ziele und den Reiz des Bürgermeister-Postens.

Herr Rupp, im Jahr 2013 lag die Wahlbeteiligung noch bei etwa 57 Prozent. Aus welchen Gründen lag sie bei dieser Wahl wohl unter 40 Prozent, sind die Gondelsheimer Wahl-müde geworden?
Ich glaube nicht, dass die geringere Beteiligung an einer Wahlmüdigkeit liegt. Grundsätzlich haben es Alleinkandidaten immer schwer hohe Ergebnisse zu erzielen, denn oftmals denken die Menschen: der wird es ja eh, und gehen deshalb nicht zur Wahl. Das habe ich in meinem Wahlkampf mehrfach gehört und so musste ich oft erstmal Aufklärungsarbeit leisten. Der Wahlkampf war für mich eine Frage des Respekts, denn es kann ja niemand etwas dafür, dass ich keinen Gegenkandidaten hatte. Doch in manchen anderen Gemeinden liegt die Wahlbeteiligung sogar bei Neuwahlen überhaupt nur bei 40 Prozent. Da ich mir von Anfang an ein Ziel von 35 Prozent gesetzt habe, ist es für mich persönlich – und so wurde es auch von meinen Kollegen eingeschätzt – ein positives Ergebnis. Außerdem ist meine absolute Stimmenzahl leicht angestiegen.

Welche Ziele haben Sie sich für die neue Amtszeit gesetzt und welches Thema muss Ihrer Meinung nach am dringendsten angepackt werden?
Es gibt bereits viele Themen wie den Klimaschutz, bei dem wir in Gondelsheim mit unserer Baumpflanzaktion und weiteren Maßnahmen ein Bestandteil der Lösung sein möchten. Das ist natürlich das dringendste Thema. Danach kommt der Hochwasserschutz, bei dem wir bereits erste Maßnahmen umgesetzt haben. Dennoch bleibt noch einiges zu tun. Außerdem werden wir, wenn die Bahn den Termin halten kann, 2023 oder 2024 eine Lärmschutzwand entlang der Bahnstrecke erhalten, denn vor Allem nachts ist der Bahnlärm unangenehm. Und das Mega-Thema, das auch meine Herzensangelegenheit schlechthin ist, ist eine Lösung für den Bahnübergang umzusetzen. Landrat und Kreistag setzen sich dafür ein, doch es ist ein schwieriges Thema, da es mehrere Beteiligte gibt. Daher hoffe ich, dass noch in dieser Amtszeit die ersten Bagger rollen werden. Auch für die Kraichgauschule, die sehr gut läuft, ist immer etwas zu tun, genauso wie bei der aktuellen und unerwartet gekommenen Pandemie. So gibt es immer Bewegung in einer Gemeinde und Dinge, die es zu lösen gilt. Daher denke ich, dass es in der kommenden Amtszeit nicht langweilig wird.

Was macht für Sie das Amt des Bürgermeisters in Gondelsheim aus?
Wenn man aus der Gemeinde kommt - ich bin ja ein Kind Gondelsheims - dann ist Bürgermeister sein mehr als einfach nur ein Amt auszufüllen. Da steht die Verwurzelung in und mit der Gemeinde im Vordergrund. Ich finde es toll, die Gemeinde gestalten zu können. Dazu muss man gerne und gut mit Menschen auskommen, manchmal fast rund um die Uhr. Bürger, die sich über meine Kanäle bei mir melden, bekommen auch eine Antwort oder einen Ratschlag. Das muss man mögen und viel von seiner Zeit und seinem Privatleben hergeben. Doch das tue ich sehr gerne, deswegen bin ich erneut angetreten.

Autor:

Beatrix Drescher aus Bretten

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