Forschungsprojekt "Streuobst im Klimawandel"
Drohnenbefliegung über Bauerbacher Streuobstwiesen

Foto: -roal-
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Bretten-Bauerbach (kn) Die Universität Tübingen hat mitgeteilt, dass vom 13. bis 17. Februar bei geeignetem Wetter für das Projekt "Streuobst im Klimawandel (STIK)" mit Hilfe von Drohnen im Brettener Stadtteil Bauerbach Luftaufnahmen von Streuobstwiesen gemacht werden. Die Daten dieser "Winterbefliegungskampagne" ergänzen Aufnahmen, die im Sommer in den Gewannen "Waschertal", "Waldwingert" und "Schleichelrain" gemacht worden sind, als die Bäume belaubt waren.

"Streuobst im Klimawandel (STIK)"

Der Klimawandel macht sich bereits auch im Streuobstanbau bemerkbar. Die Universitäten Hohenheim und Tübingen stellen durch Datenerhebung fest, wie sich die globale Erwärmung und die damit verbundene Trockenheit auf die verschiedenen Obstsorten an unterschiedlichen Standorten auswirken. Neben Satellitenaufnahmen sollen die Drohnenfotos in verschiedenen Vegetationszeiten den Zustand der Bäume dokumentieren. Festgestellt werden zum Beispiel der Schnitt- und Pflegezustand, Unterwuchs, Mistelbefall und Totholzanteil. Beflogen werden verschiedene Landschaftsräume, angefangen von der Rheinaue, über die Hardt, den Kraichgau, das Gäu, den Albtrauf und die rauhe Alb, Oberschwaben und bis hinunter zum Bodensee. Für den Kraichgau wurde Bauerbach ausgewählt, weil es dort, auch durch Aktivitäten örtlicher Mitglieder der Streuobstinitiative Stadt- und Landkreis Karlsruhe, noch einigermaßen zusammenhängende Streuobstbestände gibt, wenn auch lückenhaft und verbesserungsfähig. Die Forscher hoffen, am Ende des Projektes nicht nur Hinweise zum Zustand geben, sondern auch Vorschläge zur praktischen Anwendung im Streuobstbau machen zu können, zum Beispiel welche Apfelsorte kommt im Sandboden der Hardt und welche im Lehm-Löss-Boden des Kraichgaus am besten zurecht.

Die Rolle der Besitzer

Ganz spezielle Daten werden durch Einzelbaumkartierungen und Befragungen der Besitzer gewonnen.
Grundstücksbezogen werden unter anderem Geländedaten, kleinräumige Klimadaten, Daten zu Bodenbeschaffenheit wie Sand, Lehm-Löß oder steinige Untergründe, Niederschlagsdaten, Schädlinge und vieles mehr erfasst und ausgewertet. Auf freiwilliger Basis können Grundstücksbesitzer per Fragebogen Angaben zum Baumbestand und zum jährlichen geschätzten Arbeitsaufwand ihrer Wiese machen. Die Daten werden anonymisiert ausgewertet.  "Wir sagen nicht die 'Wiese vom Maier ist gepflegt, die Wiese vom Müller hingegen verwahrlost'", sagte Projektleiter Professor Klaus Schmieder bei einer Informationsveranstaltung im Vereinsheim des Obst- und Gartenbauvereins Bauerbach, der die Aktion organisatorisch unterstützt.  Auf Bitte eines Teilnehmers sagte er aber auch zu, auf Wunsch mitzuteilen, wie die konkrete Wiese und der Baumbestand aus wissenschaftlicher Sicht einzuschätzen sind.
Projektkontakt:
Die Fragebogen und weitere Informationen sind bei der Universität Tübingen erhältlich: Tamara Schober, Physische Geographie und GIS, Eberhard Karls Universität Tübingen, Rümelinstraße19-23, W403 D-72070 Tübingen, Telefon: 07071 29-74894, E-Mail: tamara.schober@uni-tuebingen.de

Autor:

Roland Albert aus Bretten

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