"Lange Nacht der Demokratie" in Bretten
Eine Nacht zum Diskutieren, Mitmachen und Feiern

Rathaus, Amtsgericht und Gugg-e-mol-Theater sind die Hauptschauplätze der "Langen Nacht der Demokratie". Das Konzept stellten vor: Leiter des Amtes für Bildung und Kultur, Bernhard Feineisen, Daniela Kerres von der Volkshochschule Bretten, Amtsgerichtsdirektorin Anja von Harling sowie Oberbürgermeister Martin Wolff mit seinem Nachfolger Nico Morast (von links). | Foto: kuna
  • Rathaus, Amtsgericht und Gugg-e-mol-Theater sind die Hauptschauplätze der "Langen Nacht der Demokratie". Das Konzept stellten vor: Leiter des Amtes für Bildung und Kultur, Bernhard Feineisen, Daniela Kerres von der Volkshochschule Bretten, Amtsgerichtsdirektorin Anja von Harling sowie Oberbürgermeister Martin Wolff mit seinem Nachfolger Nico Morast (von links).
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Bretten (kuna) Mitbestimmen, debattieren und protestieren: All das ist in einer lebendigen Demokratie möglich. Doch was bedeutet die Demokratie für den Einzelnen konkret? Dem will die Stadt Bretten mit der „Langen Nacht der Demokratie“ am 2. Oktober näher auf den Grund gehen. In einem Pressegespräch stellte die Verwaltung gemeinsam mit Anja von Harling, der Direktorin des Brettener Amtsgerichtes, am vergangenen Donnerstag, 12. September, das Konzept vor.

Verzahnter Übergang mit Nico Morast

„Die Demokratie geht uns alle an, vor allem in den momentan unruhigen Zeiten“, erklärte Noch-Oberbürgermeister Martin Wolff. Ihm zur Seite saß Nico Morast, der zum Oktober das OB-Amt übernehmen wird. Wolff betonte den verzahnten Übergang, sodass die Veranstaltung nach seinem Rücktritt ganz im Sinne von Morast vonstattengehen würde. „Es funktioniert in aller Freundschaft“, so Wolff.

"Lange Nacht der Demokratie" gab es zuvor nur in Bayern

Die „Lange Nacht der Demokratie“ steht in Bretten unter dem Motto „Wir sagen Danke zur Demokratie!“. In Baden-Württemberg findet die Aktion in diesem Jahr zum ersten Mal statt. Insgesamt 20 Städte werden gefördert, darunter Bretten. Auch Niedersachen und Schleswig-Holstein schließen sich an – zuvor gab es die Aktion nur in Bayern.

Programm in nur wenigen Wochen erarbeitet

Die Bewerbung der Stadt erfolgte im Frühjahr, rekapitulierte Bernhard Feineisen, Leiter des Amtes für Bildung und Kultur. In nur wenigen Wochen habe man verschiedene Partner zusammengetrommelt – Stadtbücherei, Volkshochschule, Jugendgemeinderat, DAF, Melanchthon-Gymnasium Bretten (MGB), Omas For Future und Edith-Stein-Gymnasium Bretten (ESG) – und ein Rahmenprogramm auf die Beine gestellt.

Fördergelder von 5.000 Euro

Die Förderung durch die Baden-Württemberg Stiftung beträgt 5.000 Euro. „Damit kann man nicht viel anfangen, das wird jeder wissen, der einmal eine Veranstaltung organisiert hat“, räumte Feineisen ein. 5.000 Euro hat der Brettener Gemeinderat zusätzlich vonseiten der Stadt bewilligt.

Rathaus, Gugg-e-mol-Theater und Amtsgericht

Das Programm kann sich dennoch sehen lassen. Hauptschauplätze sind das Rathaus, das Gugg-e-mol-Theater sowie das Amtsgericht. Ab 16 Uhr beginnt das bunte Treiben, das auf drei Säulen fußt: "Interaktion und kreative Aktionen", "Austausch und Wissen" sowie "Bühnenprogramm und Infotainment".

Demoplakate basteln oder das Anne-Frank-Haus besuchen

Feineisen griff einige der Highlights auf: Mit acht Virtual Reality (VR)-Brillen können Besuchende in andere Welten eintauchen und zum Beispiel das Anne-Frank-Haus besuchen. Unter dem Motto „Wir demonstrieren für die Demokratie“ werden auf dem Rathausplatz Demoplakate gestaltet und ausgestellt. „Wir lassen fast alle Meinungen zu“, so Feineisen mit einem Augenzwinkern. An einem Demokratie-Wunschbaum können Besucher eigene Wünsche formulieren oder nachlesen, was Schülerinnen und Schüler des ESG dort bereits angebracht haben.

Gemeinsam diskutieren im Sitzungssaal

Austausch und Wissen fördern möchte man beispielsweise mit dem Format „Bretten im Gespräch“, bei dem im kleinen Sitzungssaal unter Moderation über Themen wie Bürgerbeteiligung oder Gemeindereform diskutiert wird. Der ARD-Journalist und Rechtsexperte Frank Bräutigam spricht in einem Vortrag über 75 Jahre Berichterstattung über Grundgesetz und Bundesverfassungsgericht.

Einblicke in das Amtsgericht

Vorträge und Fragerunden gibt es auch im Amtsgericht, das sich als einen Ort präsentieren möchte, „der für die Menschen da sein soll“, so Anja von Harling. Richter und Rechtsexperten geben dann im Gerichtssaal Einblicke in die Themen Strafrecht, Betreuungsrecht und Zivilrecht. „Eine gute Möglichkeit, einmal ins Amtsgericht zu gehen, ohne etwas verbrochen zu haben“, witzelte Feineisen.

Theaterstücke und Speaker's Corner

Unterhaltung und Infotainment bietet unter anderem das Ein-Personen-Theater von und mit Tino Leo, der im Stück „Einigkeit und Recht und Freiheit“ in zehn Rollen über die Bedeutung der Revolution von 1848/49 informiert. In einer „Ecke der Redner“ sind Besucher dazu eingeladen, nach dem Vorbild des „Speaker’s Corner“ eigene Texte zum Thema Demokratie vorzutragen oder Gedanken einzubringen – die Stadtbücherei bietet mit Texten und Gedichten "demokratische Impulse".

Ratssaal wird zum Pub

Kurzweilig wird es beim Demokratie-Quiz, das in der Art eines „Pub-Quiz“ vonstatten geht. Teilnehmen können per "mentimeter"-App sowohl Einzelpersonen als auch Teams. „Der Ratssaal wird dann zum Pub – es gibt auch was zum Trinken“, versprach Feineisen. Musikalische Unterhaltung bieten der „Piano Man“ im Rathaus-Foyer, die Brettener Gruppe Saitenschrey im Gugg-e-mol Theater oder eine DJ-Party auf dem Rathausplatz.

Vielfältiges Programm für Jung und Alt

Die „Lange Nacht der Demokratie“ richtet sich an Jung und Alt, für Kinder ist die Aktion etwa ab neun Jahren geeignet. Kurze Filme für alle Altersklassen, zum Beispiel von Abdelkarim oder Checker Tobi stehen ebenfalls auf dem Programm.

Das gesamte Programm finden Sie hier.

Autor:

Kathrin Kuna aus Bretten

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