Gelungene Auftaktveranstaltung mit Vortrag
Erste EnergieWendeMesse in Bretten

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Gelungene Auftaktveranstaltung mit Vortrag

Ausblick auf den Messeverlauf:

Nach dem gelungenen Einstiegsvortrag, der gleich näher beschrieben wird, darf man gespannt auf die beiden anstehenden Messetage sein. Wie werden sie verlaufen und was wird in Bretten nachhallen? Die Veranstalter und die ca. 30 Aussteller sind gespannt und wollen ihr Publikum informieren. Außerdem werden interessante Kurzvorträge stattfinden. Aber auch der Genuss und die Unterhaltung sollen nicht zu kurz kommen. Für Kinder gibt es am Samstag und Sonntag das Spielmobil und für die Großen am Samstag Abend ein Konzert der Bluesmen.
Das genaue Messeprogramm finden Sie auf https://www.energie-wende-messe.de/
Dort finden Sie auch in Kürze die Folien zu Bertram Flecks Vortag.

Der Einstiegsvortrag am 16.06.23

Schon nach wenigen Minuten wollte man sich die Augen reiben: Bertram Fleck, Landrat a.D. berichtete über „Energiewende und regionale Wertschöpfung“, konkret „am Beispiel des Rhein-Hunsrück-Kreises.“ Sein temperamentvoller Vortrag, unterfüttert mit zahlreichen Tabellen, Vergleichen, Beispielen, Anekdoten und ja, immer wieder Zahlen.

Das Geheimnis der Wertschöpfung

Investiere einen Betrag und profitiere davon, was du dann jährlich durch Einsparungen zur Verfügung hast. Investiere das Geld wieder in deine Gemeinde: In Kindergärten, Schulen, altersgerechtes Wohnen, Kommunikations- und Begegnungsmöglichkeiten. Weshalb sollten wir Diktaturen, bei denen wir fossile Brennstoffe beziehen, reicher machen?
Investieren wir klug in Erneuerbare Energien und das Geld kommt uns allen zu Gute.
Zahlen der Wertschöpfung, hohe Beträge, die auch heute noch in vormals einkommensschwache bis arme Gemeinden fließen. Was ein bisschen wie ein Märchen klingt, hat seinen Grund darin, dass Fleck frühzeitig (in seiner Amtszeit von 1989-2015) auf
-Gebäudesanierung
-modernes Abfallmanagement, u.A. mit Biogutvergärungsanlage
-Photovoltaikprogramme mit Solarkataster
-E-Mobilität und Car-Sharing
-Biomassseanlagen
-Nahwärmeverbünde
und verschiedene Energiesparkampagnen setzte.

Der Redner und sein Publikum

Dieser Mann verkörperte schlichtweg den Begriff „erneuerbare Energie,“ und riss sein Publikum mit. Über 80 interessierte Menschen hatten den Weg in die Stadtparkhalle gefunden, darunter Landrat Dr. Schnaudigel, OB Martin Wolff, Bürgermeister Nöltner, Bürgermeister Nowitzki aus Oberderdingen, einige Gemeinderäte aus Bretten und den umliegenden Gemeinden.

Grundüberzeugungen

Doch was machte diesen Erfolg, diese enorme Wertschöpfung eigentlich möglich? Da ist zum einen die Grundüberzeugung, dass Klimaschutz, Erneuerbare Energien und regionale Wertschöpfung zusammenhängen.
Und, ganz wichtig: Parteipolitik sollte keine große Rolle spielen, da sie oft spaltet. Lieber solle man sich „strategische Partner“ wie Genossenschaften, Sparkassen oder Volks- und Raiffeisenbanken suchen, um seine Pläne zu verwirklichen.

Persönliches Talent

Hier ließ sich ein weiteres Talent des 73-Jährigen erkennen: Sich in den anderen einzufühlen, diplomatisches Geschick zu beweisen, aber auch in aller Klarheit Konsequenzen von Entscheidungen zu verdeutlichen. (z.B. Willst du wirklich in Zukunft so viel mehr für deine Energiekosten ausgeben, wenn du jetzt nicht investierst?) Bertram Fleck war letztendlich durch seine feste Grundüberzeugung (es macht Sinn, das zu tun) so erfolgreich. Diese Einstellung oder „Gabe“ legt man auch mit dem Ruhestand nicht ab. Mit einem langen Atem hielt er durch, auch wenn es schwierig wurde. Und er machte es nicht für sich, sondern für die Gemeinschaft. Fleck hob immer wieder die Bedeutung des Genossenschaftsgedankens hervor. Die Vertreter der Bürgerenergiegenossenschaft Kraichgau (BEG mit Sitz in Sinsheim) wird es gefreut haben und sie werden sich bestätigt fühlen, da sie mit ihrem Beteiligungsmodell sehr gefragt sind.

Erkenntnis

„Wenn du die Welt verändern willst, fang bei den Kindern an“. Hier schließt sich der Kreis. Gib das Gute weiter an die junge Generation. Biete ihnen auch außerschulische Lernorte, wo sie Natur kennenlernen, erleben, lieben und schützen können. Sonne, Wind, Wasser, Bäume und Sträucher und auch Bioabfälle haben viele Aha-Momente für Kinder (und Erwachsene) parat. Der glaubhafte Versuch, die Welt besser zu hinterlassen, kann ein Handlungsantrieb für jeden von uns sein.

Die Veranstalter des Vortrags

Die Veranstaltung, zu der der Initiativkreis Energie Kraichgau (IEK), der NABU Bretten, Arbeitskreis Klimaschutz, die Brettener Regionalgruppe der „Omas for Future“, die Genosssenschaft „Bürgerenergie Kraichgau (BEG) sowie die Umwelt- und Energieagentur (UEA) aufgerufen hatten, wurde von Dr. Volker Behrens moderiert. Dieser bedankte sich bei der Stadt Bretten als Mitveranstalter. OB Wolff seinerseits bedankte sich für das bürgerschaftliche Engagement. Einleitend hatte Landrat Dr. Schnaudigel sich zur CO2 Neutralität bis 2035 bekannt und betonte, dass die Bemühungen um Tiefengeothermie begründete Hoffnung zur Wärmewende im Landkreis gäbe.

Autor:

Cornelia Kühn aus Bretten

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