Flächenknappheit in Baden-Württemberg
Fehlende Großgewerbegebiete erschweren Industrieansiedlung
Stuttgart (dpa/lsw) Baden-Württemberg hat aktuell keine größeren Gewerbegebiete mehr, um größere Fabriken von Industriebetrieben anzusiedeln. Aktuell stehen keine Flächen mit mehr als 100 Hektar zur Verfügung und lediglich vier Gebiete mit einer Größe von 50 bis 100 Hektar, wie aus einer in Stuttgart veröffentlichten Antwort des Ministeriums für Landesentwicklung und Wohnen auf eine Anfrage der FDP-Fraktion hervorgeht.
Zwischen 2010 und 2021 nahmen die Industrie- und Gewerbeflächen im Südwesten um 13 Prozent auf 74 832 Hektar zu. Neue Gebiete auszuweisen ist schwierig, weil der Südwesten teilweise dicht besiedelt ist und die Attraktivität auch immer von der örtlichen Infrastruktur abhängt.
"Einstiges Wirtschaftsvorzeigeland wird abgehängt"
Der FDP-Politiker Erik Schweickert sagte: «Das einstige Wirtschaftsvorzeigeland Baden-Württemberg wird abgehängt!» So werde auch das nächste Tesla oder Intel woanders hingehen. Daher brauche man endlich ein aktives Engagement der Landesregierung: Strategische Flächenplanung, Unterstützung der Kommunen bei Gebietsplanungen und schnell einen neuen Landesentwicklungsplan.
Grün-Schwarz ist gerade dabei, die Weichen dafür zu stellen. Die Eckpunkte sollen in den kommenden Wochen vorgestellt werden. Der Plan koordiniert die verschiedenen Ansprüche an Wohnen, Energiegewinnung, Nahversorgung, Gewerbe, Freizeit oder Natur.
Ministerpräsident hatte Ansiedlung von Unternehmen zur Chefsache erklärt
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte die Ansiedlung von Unternehmen vergangenes Jahr zur Chefsache erklärt. Nach Angaben des Staatsministeriums betreut die landeseigene Wirtschaftsförderung 150 Unternehmen, die an einer Ansiedlung interessiert sind. Die meisten dieser Ansiedlungen werden demnach im ersten Schritt Investitionen und Arbeitsplatzaufbau im kleinen bis mittleren Bereich nach sich ziehen.
Cellcentric will früheren Angaben zufolge eine geplante Brennstoffzellenfabrik im schwäbischen Weilheim/Teck ansiedeln. Das Gemeinschaftsunternehmen von Daimler Truck und Volvo will dort alternative Antriebe für schwere Lastwagen entwickeln. Beim Übergang vom Verbrennermotor zu neuen Antrieben setzt Daimler Truck auf Batterie und Brennstoffzelle.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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