Bebauung an der Sporgasse steht noch auf der Kippe / Noch nicht ausreichend Verträge unterzeichnet
Für Sporgasse fehlen noch Mieter
Bretten (bea) Die Bebauung des Sporgassenparkplatzes in Bretten ist eine ewige Geschichte voller Diskussionen. Doch nun scheint es mit dem Projekt der Firma Weisenburger voranzugehen. So wurden jüngst Bohrungen durchgeführt, um die dortige Bodenbeschaffenheit beurteilen zu können. In Kürze steht auch die Verlegung des Trafohäuschens an, hatte Oberbürgermeister Martin Wolff in der vergangenen Gemeinderatssitzung angekündigt. Zudem sollen Entwässerungsleitungen unter dem Parkplatz verlegt werden. Nach der Sommerpause soll dann mit dem Bau der geplanten Tiefgarage begonnen werden. Danach folgt, so der Plan der für den Bau verantwortlichen Firma Weisenburger, die Errichtung des Gesundheitszentrums (wir berichteten mehrfach).
Eklatantes Missverständnis zwischen Vermieter und Mietern?
Doch so reibungslos wie diese Planungen klingen, so kompliziert ist der Status Quo. Denn wie der Brettener Woche aus gut informierten Kreisen zugetragten wurde, ist es in der Vergangenheit zu einem eklatanten Missverständnis bei der Kommunikation zwischen Baufirma und interessierten Ärzten gekommen. So soll die Firma Weisenburger ursprünglich Nettopreise an die interessierten Ärzte herausgegeben haben, was die Miete ihrer künftigen Praxen angeht. Die potentiellen Mieter seien bei diesen Preisen jedoch von Bruttopreisen ausgegangen, heißt es aus den Kreisen. Dadurch sei es zu einer unliebsamen Überraschung bei den Medizinern gekommen, als diese die vorgelegten Mietverträge unterschreiben sollten. Denn je nach Größe der Räumlichkeiten und der gewünschten Ausstattung, die die Ärzte für ihre Praxis wünschten, würde sich ein solcher Preisunterschied über die Jahre zu einer beträchtlichen Summe addieren, so die Kreise.
Baubeginn stetig verschoben
Ursprünglich war der Baubeginn für November 2019 vorgesehen. Im Juli 2019 hatte Wolff gesagt, dass den potentiellen Mietern die Mietvertragsentwürfe „seit Kurzem“ vorlägen. Im Oktober desselben Jahres hiess es, dass die Vermarktungsphase und die einzelnen Fachplanungen der Interessenten mehr Zeit in Anspruch nehmen würden, als ursprünglich geplant. Im Februar 2020 erklärte die Firma Weisenburger, dass sie einen Vermarktungsstand von 80 Prozent erreicht hätte, jedoch bereits ab einer Vermarktungsquote von 50 Prozent mit dem Projekt beginnen würde - selbst wenn noch einige Interessierte auf der Zielgerade abspringen würden.
Noch nicht genügend unterschriebene Verträge
Von Bürgermeister Michael Nöltner ist dazu nichts zu erfahren, da er sich grundsätzlich nicht zu laufenden Vertragsverhandlungen äußere, wie er mitteilt. Dennoch bestätigt er, dass sich noch nicht genügend Mieter dazu entschieden hätten, die vorgelegten Verträge auch tatsächlich zu unterzeichnen. „Wir sind in abschließenden Gesprächen mit den Mietern, bei denen die Stadt vermittelnd tätig ist“, sagt der Bürgermeister. Inzwischen habe man sich auch angenähert. „Wir unterstützen, wo wir können und ich bin weiter zuversichtlich, dass wir das Projekt realisieren“, sagt Nöltner.
Plan A für Sporgasse realisieren
Falls jedoch die benötigte Anzahl an Unterschriften zu einem bestimmten Stichdatum in diesem Jahr nicht vorliege, könne auch nicht gebaut werden. Wann diese Deadline ist, wollte Nöltner im Gespräch nicht sagen. Auch die notwendigen Vorarbeiten, wie die Verlegung des Trafohäuschens, würden erst durchgeführt, sobald die Folgearbeiten gesichert seien, so Nöltner. Das Problem: Am Projekt Gesundheitszentrum hängt auch die Umsetzung der geplanten Tiefgarage, die die Stadt in Auftrag gegeben hat. „Wir arbeiten an der Realisierung der jetzigen Pläne“, beteuert Nöltner. Daher habe man sich auch noch nicht mit einem Plan B oder C beschäftigt. „Ich bin guter Dinge, dass wir die Pläne so realisieren werden." Nach wie vor halte er das jetzige Vorhaben für die beste Lösung für die Sporgasse, da viele Ärzte aus der Innenstadt an neuen Räumlichkeiten in der Innenstadt interessiert seien. Auch die Verwaltung wolle die Ärzte im Zentrum halten, so Nöltner. Zum einen habe man Synergieeffekte mit Geschäften und der Gastronomie in der City, zum anderen habe man dorthin eine sehr gute Anbindung an den öffentlichen Busverkehr.
Autor:Beatrix Drescher aus Bretten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.