Glasfaser: BBV stellt sich Bürgerfragen zum Ausbau der Kernstadt

Eindrucksvolle Vorführung: Cornelia Hausner von der Stadtverwaltung und BBV-Vertriebschef Wolfgang Ruh informierten über Fortschritte und Leistungsfähigkeit des Glasfaserausbaus in Bretten und seinen Stadtteilen. Foto: ch
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  • Eindrucksvolle Vorführung: Cornelia Hausner von der Stadtverwaltung und BBV-Vertriebschef Wolfgang Ruh informierten über Fortschritte und Leistungsfähigkeit des Glasfaserausbaus in Bretten und seinen Stadtteilen. Foto: ch
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Über die Fortschritte beim Glasfaserausbau in Bretten hat in der Ruiter Festhalle die Firma BBV Rhein-Neckar zusammen mit der Brettener Stadtverwaltung interessierte Bürger informiert. Zugleich zog der BBV-Sprecher eine Zwischenbilanz der Anstrengungen für den geplanten Ausbau der Kernstadt mit schnellem Internet.

Bretten (ch) Als „letzte Chance für die Kernstadt“ auf einen flächendeckenden Glasfaserausbau bezeichnete BBV-Vertriebschef Wolfgang Ruh vor gerade 20 Personen in der Ruiter Festhalle die bis Ende Mai noch benötigten rund 600 Verträge. Um dieses Ziel zu erreichen, will die Firma alle bis dahin auch aus den Stadtteilen eingehenden neuen Vertragsabschlüsse auf das Soll der Kernstadt anrechnen. Ruh zeigte sich optimistisch, dass das zu schaffen ist, unter anderem durch eine Kampagne „Nachbarn werben Nachbarn“. Voraussichtlich im Juli seien die Tiefbauarbeiten in den Stadtteilen abgeschlossen, Anfang August würde man dann gerne in der Kernstadt weitermachen, so Ruh. 

Häuser mit Glasfaser "mehr wert"

Ob die Familienmitglieder mehrere Dinge im Internet gleichzeitig machen wollten oder ob man einfach keine Zeitverzögerungen mehr beim Versand großer E-Mail-Anhänge erleben wolle – überall ist laut Ruh Glasfaser die Lösung. Die bisherigen Kupferkabel könnten die erforderlichen Bandbreiten nicht mehr liefern.  Jedes Haus mit Glasfaser sei zudem zwölf Prozent mehr wert, gab der Ruiter Ortsvorsteher Aaron Treut zu bedenken.

Stadt will flächendeckenden Ausbau

Was denn passiere, wenn der geplante Ausbau der Kernstadt doch scheitere, ob dann nicht die Stadt in die Bresche springen könne, wollte ein Bürger in der anschließenden Fragerunde wissen. Oberbürgermeister Martin Wolff habe klar gesagt, dass er eine flächendeckende Glasfaserversorgung der Kernstadt wolle, antwortete die stellvertretende Leiterin des Amts für Stadtentwicklung und Baurecht, Cornelia Hausner. „Wir halten die Glasfaser für die beste Technik.“ Einen Flickenteppich unterschiedlicher Versorgungsqualitäten wolle man unbedingt vermeiden, so Hausner. Und weiter: "Die Stadt will nicht, dass sich jemand mit dem selektiven Ausbau nur weniger Gebiete sozusagen die Rosinen herauspickt und andere Gebiete unterversorgt lässt." Schwierigkeiten machten der BBV unter anderem vier mit Kabelfernsehen ausgestattete Kernstadtbereiche. Man überlege daher, schwierige Bereiche wegzulassen, werde aber auf jeden Fall zusammenhängende Gebiete ausbauen, erklärte Ruh.

Städtisches Eingreifen würde teuer

Allerdings sei die Versorgung mit Internet auch keine Aufgabe der Stadt, sondern des freien Marktes, betonte Hausner. Es gebe auch keinen Rechtsanspruch darauf. Erst wenn es gar nicht anders gehe, werde die Stadt wohl einspringen müssen. Das sei aber für die Allgemeinheit erstens sehr teuer, zweitens riskant, weil Privatunternehmen dann einfach aufspringen könnten, und drittens sei fraglich, wann die Stadt diese zusätzliche Aufgabe überhaupt stemmen könne. Der Vermutung eines Bürgers, die BBV habe zu wenig getan, um die Eigentümer zu informieren, trat der Vertriebschef mit Verweis auf Werbeanzeigen, Großplakate, Pressekonferenzen und Hausbesuche entgegen. Nach seiner Einschätzung kämpft das Unternehmen vielmehr teilweise „gegen festgefügte Meinungen und politische Strömungen“ an. 

Lösung für mobile Senioren gesucht

Einen überraschenden Einblick in mögliche Ablehnungsgründe gab zum Schluss noch ein Besucher, der auf die Mobilität vieler Senioren hinwies. „Glasfaser läuft auf Zypern nicht“, stellte der Mann nüchtern fest. „Ich kann´s nicht oder nur ein halbes Jahr nutzen.“ Er fügte hinzu: „Wenn Sie mir jetzt sagen, ein Saisonkennzeichen für Internet ist nicht möglich, dann tun Sie mir leid.“ Ein Argument, das zumindest bei manchen der Anwesenden ankam: „Warum nicht mal über ein zeitlich begrenztes Ticket nachdenken?“ meinte ein BBV-Vertreter.

Lesen Sie mehr über Breitbandausbau in der Region, darunter auch die Zwischenbilanz der BBV zum Glasfaserausbau der Brettener Kernstadt, auf unserer <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://kraichgau.news/themen/glasfaser.html">Themenseite</a>

Autor:

Chris Heinemann aus Bretten

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