Erst Europa, dann die Kommunen
In Bretten und Region sind mehrere hundert Wahlhelfer im Einsatz

In Baden-Württemberg stehen am kommenden Sonntag, 9. Juni, mehrere Wahlen an.  | Foto: ©Damir - stock.adobe.com
  • In Baden-Württemberg stehen am kommenden Sonntag, 9. Juni, mehrere Wahlen an.
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Bretten/Region (kuna) In Baden-Württemberg stehen am kommenden Sonntag, 9. Juni, mehrere Wahlen an. Nicht nur das Europäische Parlament gilt es neu zu besetzen, auch auf kommunaler Ebene werden in den nächsten Jahren neue Sitze für die Gemeinderäte, Ortschaftsräte und Kreisräte verteilt. In Bretten kommt außerdem die Wahl des Jugendgemeinderates oben drauf.

Wahlhelfer sichern organisatorisches Gelingen

Für das organisatorische Gelingen der Wahlen tragen maßgeblich die vielen Personen bei, die sich im Hintergrund als Wahlhelferinnen und Wahlhelfer beteiligen. Um diese zu gewinnen, haben einige Kommunen, so zum Beispiel Knittlingen, im Vorfeld Aufrufe zur Beteiligung gestartet. Wie steht es um die Bereitschaft zur ehrenamtlichen Mitarbeit?

246 Wahlhelfer in Bretten im Einsatz

In Bretten sind laut dem städtischen Pressesprecher Marcel Winter in diesem Jahr 246 Wahlhelfer und Wahlhelferinnen eingeteilt. Die gute Nachricht: Es werden keine Freiwilligen mehr gesucht – alle notwendigen Positionen sind besetzt. Wie Winter erklärt, gehören in Bretten dazu auch die Ersatzhelfer und Reservewahlhelfer. „Ersatzwahlhelfer müssen beim kurzfristigen Ausfall eines Wahlhelfers einspringen“, so der Pressesprecher, „Reservewahlhelfer sind zum Beispiel die Mitarbeiter des Wahlamtes, die Kollegen der IT oder auch Hausmeister.“

Helfer eingeteilt in Früh- und Spätschicht

Die Arbeit der Wahlhelfer erstreckt sich über zwei Tage, weshalb in der Melanchthonstadt die meisten Kräfte sowohl sonntags als auch montags eingeteilt sind. „Für den Einsatz im Wahllokal gibt es eine Frühschicht, die bis mittags dauert, damit das Wahllokal pünktlich um 8 Uhr öffnen kann", erklärt Winter. Anschließend beginne die Spätschicht, die den Betrieb im Wahllokal bis 18 Uhr sicherstellt.

Zuerst werden die Stimmen für Europawahl ausgezählt

Im Wahllokal sorgen die Ehrenamtlichen für einen ordnungsgemäßen Ablauf der Wahl, geben Stimmzettel und Umschläge aus, prüfen die Wahlberechtigung, führen die Stimmabgabevermerke und geben die Wahlurnen frei. Am Sonntagabend wird um 18 Uhr gemeinsam von Früh- und Spätschicht vor Ort das Wahlergebnis der Europawahl ermittelt.

Gemeinderat und Ortschaftsrat sind am Montag dran

Anschließend ziehen die Helferinnen und Helfer ins Rathaus beziehungsweise ins Technische Rathaus um. Dann werden am selben Abend noch die Ergebnisse der Kreistagswahlen ermittelt. Am darauffolgenden Montag steht die Auszählung der Stimmen für die Gemeinderats- und Ortschaftsratswahlen an.

Neun Briefwahlbezirke in Bretten

Doch nicht alle Wählerinnen und Wähler geben ihre Stimme auch vor Ort im Wahllokal ab. Daher gibt es in Bretten neun Briefwahlbezirke, deren Helfer sich am Wahlsonntag um 14 Uhr zur Zulassung der Wahlbriefe treffen. "Die Ergebnisauszählung erfolgt analog zu den Urnenwahlbezirken ab 18 Uhr", erklärt Winter.

Wahlhelfer meist städtische Mitarbeitende

Wie bewertet die Stadt die Einsatzbereitschaft zum Stimmenzählen? "Während der Pandemie war es schwierig, ausreichend Wahlhelfer zu bekommen“, räumt Winter ein, betont aber zugleich: „Die Bereitschaft, sich als Wahlhelfer zu engagieren, ist jetzt und auch in der Vergangenheit vorhanden.“
Zumeist handelt es sich bei den Ehrenamtlichen um städtische Mitarbeitende. Das ist sowohl in Bretten als auch in den umliegenden Städten wie Knittlingen oder Oberderdingen der Fall.

Aufruf an Bürger in Knittlingen "sehr gut angenommen"

Sandra Bischoff vom Amt für Steuerung und Strategie der Stadt Knittlingen berichtet aber auch, dass der Aufruf an die Bürger zur Beteiligung als Wahlhelfer – der auf der Homepage und im Ortsnachrichtenblatt veröffentlicht wurde – "sehr gut angenommen wurde". In Knittlingen sind in diesem Jahr am Sonntag 45 Wahlhelfer im Einsatz, insgesamt gebe es aber rund 70 Kräfte, da nicht alle auch für den Montag eingeteilt werden konnten, so Bischoff.

Oberderdingen: Erste Kommunalwahl als Stadt

In Oberderdingen blickt man in diesem Jahr auf die erste Kommunalwahl als Stadt – erst im vergangenem November wurden die Stadtrechte verliehen. Zuvor waren bei der Auszählung der Stimmen immer die Gemeinderäte im Einsatz gewesen, teilt die städtische Pressesprecherin Barbara Lohner mit. Nun seien es neben den städtischen Mitarbeitenden auch viele Bürgerinnen und Bürger, insgesamt gebe es rund 110 Wahlhelfer. Ob sich die Bereitschaft zur ehrenamtlichen Mitarbeit verändert hat, könne man daher nicht beurteilen, erklärt Lohner.

Kraichtal: "Bereitschaft nicht merklich zu- oder abgenommen"

Und auch in Kraichtal gibt es für die anstehenden Wahlen genügend Wahlhelfer. Laut Jacqueline Huggenberger von der Sachgebietsleitung Marketing und Kommunikation werden dieses Jahr etwa 150 Personen mithelfen. "Die Bereitschaft ist in Kraichtal grundsätzlich vorhanden und hat nicht merklich zu- oder abgenommen", erklärt sie. "Urlaubs- und krankheitsbedingt war es diesmal etwas aufwendiger und dennoch konnten die Wahlhelfer schnell gefunden werden."

Wahlhelfer erhalten finanzielle Entschädigung

Für die Mitarbeit erhalten die Ehrenamtlichen in allen Kommunen auch eine Entschädigung. In Bretten beträgt diese für den Einsatz am Wahlsonntag hundert Euro, beziffert Winter. In den kleineren Städten fällt diese etwas geringer aus: In Kraichtal sind es 90 Euro und in Knittlingen 75 Euro – pro Einsatztag. In Maulbronn erhalten die 51 Wahlhelfer für die Mitarbeit am Wahlsonntag 75 Euro und am Montag 65 Euro. In Oberderdingen gibt es für bis zu sechs Stunden je zwölf Euro pro Stunde und bei mehr als sechs Stunden 75 Euro.

Autor:

Kathrin Kuna aus Bretten

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