„Ja, ich trete an“ - Aaron Treut, Ortsvorsteher von Ruit, kandidiert bei der Oberbürgermeister-Wahl in Bretten

Aaron Treut mit Ehefrau Ute vor dem Rathaus in Ruit.
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Aaron Treut, Ortsvorsteher von Ruit, kandidiert bei der Oberbürgermeister-Wahl in Bretten.

Bretten (swiz) Dass Aaron Treut mit der Option liebäugelte, sich als Kandidat für die Oberbürgermeister-Wahl im November in Bretten aufzustellen, war vielen Bürgern der Melanchthonstadt bekannt. Jetzt hat der Ruiter Ortsvorsteher Nägel mit Köpfen gemacht und seine Kandidatur für den Posten des OB offiziell verkündet. „Ja, ich trete an“, verkündete Treut im Ruiter Rathaus, um gleich mit einer Aussage zu seiner Wahlkampfstrategie zu überraschen. „Wer von mir eine Abrechnung mit dem amtierenden OB erwartet, den muss ich an dieser Stelle leider enttäuschen. Schuldzuweisungen bringen keinen weiter, jeder kennt die aktuelle Situation und jeder weiß um die Lage in der Stadt und den Ortsteilen“, so Treut. Er wolle den kommenden Wahlkampf gerne von der Vergangenheit trennen. Diese war immer wieder von teilweise heftigen Auseinandersetzungen mit dem amtierenden OB Martin Wolff geprägt gewesen. Vor allem das Thema Hochwasserschutz stand dabei im Fokus der Diskussionen.

Treut tritt parteiunabhängig an

Eine kleine Spitze kann sich der Diplom-Wirtschaftsingenieur Treut dann gegenüber Amtsinhaber Wolff aber doch nicht verkneifen. Angesprochen auf das Fehlen von Kenntnissen als Verwaltungsfachmann antwortet der Ruiter Orsvorsteher lächelnd: „Was hat ein Verwaltungsfachmann Bretten in den letzten Jahren gebracht?“ Zudem säßen im Rathaus Bretten sehr gute Verwaltungsfachleute, auf die er sich im Falle einer Wahl verlassen könne, so Treut. Überraschend auch Treuts Aussage, den Wahlkampf nicht als CDU-Kandidat zu bestreiten. „Da die OB-Wahl eine Personenwahl ist und ich für die Einwohner und nicht für eine einzelne Partei oder Gruppierung antrete, werde ich parteiunabhängig kandidieren.“ Seine Ämter als Ortsverbandsvorsitzender und als stellvertretender Stadtverbandsvorsitzender der CDU werde er daher auch noch im März niederlegen. Das Parteibuch werde er aber selbstverständlich behalten. „Ich habe auch mit meiner Partei über die Kandidatur gesprochen, aber letztlich war es eine Entscheidung von mir und meiner Familie.

Doch für was steht der OB-Kandidat Treut?

Doch für was steht der OB-Kandidat Treut? Bretten brauche wieder mehr Wege und Menschen, die bereits sind diese zu gehen, betont der Ruiter. „Im Falle meiner Wahl, werde ich genau diese Wege zum Wohle Brettens und der Stadtteile gehen.“ Dabei setze er vor allem auf eine gute Bürgerbeteiligung. „Ich sehe mich auch vor allem als eine Art Übersetzer zwischen den Bürgern und der Verwaltung.“ Man müsse auf die Bürger zugehen und sie dort ansprechen, wo sie sich gerade befinden. Auch in der Finanzpolitik sieht sich Treut indes gut aufgestellt. Dabei habe ihm vor allem sein Beruf in der Automobilbranche geholfen. Als regelmäßiger Verhandlungsführer habe er dort Verantwortung für ein Budget in dreistelliger Millionenhöhe. „Durch diese Verantwortung habe ich mir natürlich besondere wirtschaftliche Denkstrukturen angeeignet, die ich sehr gut in der Politik umsetzen kann.“ Stichworte wären „Effizienz in der Mittelverwendung“ und „Umsetzung, Innovationen und Verständnis von Notwendigem und Möglichem“, so Treut. Ebenso zugute, komme ihm, auf seinem möglichen OB-Posten, auch sein rhetorisches und inhaltliches Durchsetzungsvermögen.

Tiefe Verwurzelung in Bretten

Als großen Vorteil sieht der Ruiter OB-Kandidat auch seine tiefe Verwurzelung in Bretten. „Ich habe die Kommunalpolitik von der Pike auf gelernt und sehe mich da auch als ein Bewahrer von Traditionen und Werten. Das wurde mir einfach in die Wiege gelegt.“ Dabei sei es natürlich von unschätzbarem Wert, dass er in der Melanchthonstadt bestens vernetzt, informiert und bekannt sei und zum Beispiel auch einen sehr guten Einblick in die Bedürfnisse der Industrie habe. „Wichtig ist mir dabei vor allem, dass ich Empathie für alle Bevölkerungsschichten habe, vom Arbeiter bis zum Manager.“ Und dass er diesen Politikstil könne, habe er schließlich seit 2011 als stellvertretender Ortsvorsteher und anschließend als Ortsvorsteher in Ruit bewiesen. Durch das Führen eines Stadtteils mit 1.500 Einwohnern sei er vertraut mit den Brettener Bedürfnissen sowie den verwaltungstechnischen und politischen Strukturen und Notwendigkeiten, so Treut. Und dass der OB-Kandidat auch gerne mal selbst anpackt, hat er in der Vergangenheit unter anderem beim Hochwasser 2016 oder bei der Verfolgungsfahrt eines Unfallflüchtigen bewiesen. „Und außerdem nehme ich ja auch gerne mal die Kettensäge in die Hand“, so Treut.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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