Landkreis Karlsruhe: Weniger Flüchtlinge und Abbau vieler Gemeinschaftsunterkünfte
Der Kreistag des Landkreises Karlsruhe hat den Masterplan Asyl fortgeschrieben. Als Reaktion auf die geringeren Flüchtlingszahlen sollen weitere Gemeinschaftsunterkünfte geschlossen werden.
Landkreis Karlsruhe (pm) Das Thema Flüchtlinge hat den Kreistag des Landkreises Karlsruhe auch auf seiner jüngsten Sitzung in der Altenbürghalle in Karlsdorf-Neuthard beschäftigt. Der Landkreis hat in den letzten Monaten deutlich weniger Asylbewerber zur Unterbringung zugewiesen bekommen als noch im Vorjahreszeitraum. Anzeichen, dass sich diese Situation in Kürze verändern wird, gibt es laut dem Kreistag nicht. Das Gremium hat nun auf diese Situation reagiert und am gestrigen 24. November beschlossen, die Planungen für 15 Gemeinschaftsunterkünfte (GU) nicht weiter zu verfolgen. Ferner sollen bis Ende des Jahres drei GU mit 89 Plätzen und im kommenden Jahr zwölf GU mit 584 Plätzen aufgelöst werden. 510 Plätze konnten bereits in den letzten Wochen abgebaut werden. Momentan verfügt der Landkreis über 3.849 Unterkunftsplätze in 51 GU.
Weitere Reduzierungen der GU in 2018/19 möglich
Sollten die Flüchtlingszahlen weiter abnehmen, hat der Kreistag zudem vor, in den Jahren 2018 und 2019 sechs bestehende Gemeinschaftsunterkünfte um 548 Plätze zu reduzieren. Neun weitere GU mit bis zu 1.100 Plätzen ermöglichen in den kommenden Jahren, dass sämtliche vorübergehenden Belegungen sowie mobilen Wohneinheiten sukzessive zurückgebaut werden könnten, so Landrat Christoph Schnaudigel. Dieser gab außerdem bekannt, dass der als Reserve vorgehaltene ehemalige Praktiker-Baumarkt in Bruchsal-Heidelsheim vollständig aufgegeben wird und die Gemeinschaftsunterkünfte in der Bruchsaler Schnabel-Henning-Straße sowie in Bruchsal-Büchenau im kommenden Jahr in Unterkünfte für die Anschlussunterbringung umgewandelt werden. Damit müssen in Bruchsal keine weiteren GU errichtet werden.
Wenig zusätzliche Flüchtlinge durch Familiennachzug
Informiert wurde auch über den Familiennachzug, nachdem es dort immer wieder zu Fragen und Unklarheiten gekommen war. Schnaudigel wies darauf hin, dass ein Familiennachzug nur bei anerkannten Flüchtlingen und somit vor allem bei Syrern möglich ist. Dies bedeute, dass nur mit einer begrenzten Anzahl von Personen gerechnet werden müsse. In den ersten neun Monaten des Jahres 2016 wurden im Landkreis Karlsruhe auch gerade einmal 65 Personen durch Familiennachzug aufgenommen.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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