"Von der Stadt Schaden abwenden"
Leserbrief zum Zeitablauf der Gartenschauentscheidung und Vertragsabschlüssen

Foto: Michael J Berlin - stock.adobe.com
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Leserbrief zum Zeitablauf der Gartenschauentscheidung und Vertragsabschlüssen

Ich gehöre nicht zu den bedenkenlosen Euphorikern der Gartenschauplanung Bretten, sondern eher zu den nüchtern Abwägenden. Nach meiner Wortmeldung bei der Bürgerinformation zu einer irgendwie schon beschlossenen Gartenschau erreichen mich nun nachdenkliche Ansprachen oder Anrufe von Bürgern, die an mich ihre Sorgen herantragen.
So zum Beispiel dass sie nach Abbruch der Handelseinrichtungen des Baumarktes und der anderen Geschäfte keinen Sack Gartenerde, keinen Nagel, kein Brett, keinen Topf Farbe für ihren Handwerker- oder Heimwerker-Bedarf oder ihr Tierfutter mehr kaufen können, ohne bei den dann notwendigen Fahrten zur Diedelsheimer Höhe in anhaltenden Staus zu stehen und dass in Bretten Notwendiges nicht mehr investiert werden kann, weil die möglicherweise dann überschuldete Stadt dafür kein Geld mehr hat.
Bezeichnenderweise hat der Verkehrsplaner zwar die Ein- und Ausfahr-Verkehre zum Kraichgau-Center erfasst, nicht aber die zu Hagebau und den Geschäften auf dem Norma-Grundstück, die künftig dann zusätzlich zur Diedelsheimer Höhe erfolgen. Deren Abgase mit möglicherweise Stau-Fahrten kann dann eine Gartenschau allenfalls kompensieren, aber keine Luft verbessern.
Ich bin der Meinung, dass keine bindenden Umsiedlungs-Verträge abgeschlossen werden dürften, schon deshalb nicht, weil noch keine Entwurfsplanungen für alle Maßnahmen mit einer Kostenberechnung sondern nur mit grober Schätzung vorliegen. Alles andere wäre meines Erachtens absolut unfair gegenüber einem neuen OB oder einer neuen Oberbürgermeisterin, denen sonst finanziell jeglicher Handlungsspielraum und jegliche Gestaltungsmöglichkeit entzogen wäre.
Leider ist es ja so, dass sich der Mittelstand aus Geschäftsinhabern, Handwerkern, Selbstständigen und dergleichen. nie offen zu solchen wichtigen Entscheidungen äußert, weil er befürchtet, gewisse Kunden zu verlieren. Auch einzelne Kunden sehen offenbar keine Einflussmöglichkeit. So landen deren Sorgen eben zum Teil bei mir, der ich in Bretten bis vor 17 Jahren in der Verwaltung Mitverantwortung trug, aber als Beamter weiter verpflichtet bin, von der Stadt Schaden abzuwenden.
Dazu gehört auch der Hinweis, dass im Flächennutzungsplan eine Sondergebiets-erweiterung auf der Diedelsheimer Höhe bewusst bisher bis zur Wasserscheide am dortigen Höhenfeldweg begrenzt wurde, da darüber hinaus die Entwässerung über die ausgelasteten Bach- und Schmutzwasserkanäle durch Diedelsheim erfolgen müsste. Nicht ohne Grund sieht die Regionalplanung weitere Gewerbegebiete im Bereich der B 293 vor, was bezüglich Entwässerung und Anbindung an Bundesstraßen und spätere B294-Umgehung problemlos und sinnvoll wäre.
Weiterhin sollte meines Erachtens darauf geachtet werden, dass durch die Umgestaltung der Aktionsflächen für das Peter-und-Paul-Fest der Status des immateriellen Weltkulturerbes nicht verloren geht.

Gunter Lange, Bretten

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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